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Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Gute Nacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
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– als hätte sich jemand über mich gebeugt.«
    »Könnte es vielleicht in der Treppe sein?«
    »Möglich, ja.«
    »Okay. Wahnsinn. Wir fahren jetzt weiter. Ich melde mich, sobald wir angekommen sind.«
    »Aber nicht zu schnell. Eine halbe Stunde früher oder später spielt keine Rolle.«
    »Gut.« Kyle zögerte. »Und … hat dir die Karte gefallen?«
    »Was? Oh, natürlich. Klar. Vielen Dank.«
    »Hast du das Thema aus dem ›Frühling‹ erkannt?«
    »Sicher.«
    »Okay, super. Ich meld mich dann.«
    Um nicht wieder vom »Frühling« und den damit verbundenen Erinnerungen in einen emotionalen Morast gezogen zu werden, beschloss Gurney, sich mit etwas anderem abzulenken, bis er wieder von Kyle hörte.
    Er trat zum Aktenschrank im Arbeitszimmer, um die Nummer des örtlichen Versicherungsvertreters herauszusuchen, und rief an. Nach mehreren Wahlmöglichkeiten nannte ihm das automatische System eine weitere Nummer, um »einen Unfall, Brand oder einen anderen von Ihrer Hausratversicherung gedeckten Schaden zu melden«.
    Als er gerade die Nummer eintippen wollte, klingelte das Telefon in seiner Hand. Auf dem Display stand HARDWICK . Nach kurzem Zögern beschloss er, dass die Versicherung warten konnte.
    Sobald er die Sprechtaste drückte, legte Hardwick los. »Scheiße, Gurney. Deine verdammten Anfragen gehen mir echt am Arsch vorbei.«
    »Vielleicht bist du nur zu faul, um den Arsch hochzukriegen.«
    »Das brauch ich ungefähr genauso dringend wie vegane Kost.«
    »Hast du noch was anderes für mich außer diesem Quatsch?«
    Hardwick räusperte sich mit der üblichen Gründlichkeit. »Die meisten ursprünglichen Autopsieaufzeichnungen sind tief vergraben, die kann ich heute nicht mehr ausbuddeln. Wie gesagt, das geht mir voll …«
    »Ich weiß, was du gesagt hast, Jack. Die Frage ist, hast du was?«
    »Erinnerst du dich an Wally Thrasher?«
    »Den Rechtsmediziner im Fall Mellery?«
    »Genau den. Arroganter Klugscheißer.«
    »Da ist er nicht der einzige.«
    »Leck mich. Neben seinen anderen herausragenden Eigenschaften ist Wally auch ein zwanghafter Ordnungsfetischist. Und zufälligerweise hat er die Obduktion an der großen, protzigen Immobilienlady vorgenommen.«
    »Sharon Stone?«
    »Richtig.«
    »Und.«
    »Voll ins Schwarze.«
    »Das heißt …«
    »Eintrittswunde genau im Zentrum der Gesichtsseite. Damit meine ich hundertprozentig exakt in der Mitte. Bei der Austrittswunde war das natürlich schon wieder eine ganz andere Sache. Wenn von was nichts mehr übrig ist, kann man auch schwer die Mitte davon finden.«
    »Es kommt nur auf die Eintrittswunde an.«
    »Gut. Jetzt hast du den zwei Volltreffern, von denen du schon gewusst hast, noch einen dritten hinzugefügt. Meinst du, das reicht, um deine sicher brillante These zu beweisen?«
    »Möglicherweise. Danke für die Hilfe.«
    »Dienen ist mein Lebenszweck.« Die Verbindung wurde unterbrochen.

26
    Dunkle Wolken
    Die Informationen über die Schusswunden beflügelten Gurney, auch wenn er noch nicht wusste, was sie zu bedeuten hatten und wie er sie für sein Treffen am Sonntag mit Trout nutzen konnte. Doch seine Gedanken waren in Fahrt gekommen wie nach einem doppelten Espresso, und er wandte sich sofort der nächsten Frage zu.
    Erneut rief er Kyle an, wurde aber diesmal zur Mailbox umgeleitet. Anscheinend war das Motorrad wieder auf der Straße.
    »Wenn du das abhörst, frag bitte sofort Kim, wie viele Leute von dieser Gutenachtgeschichte wissen. Keine Leute, die irgendwie mal vage davon gehört haben, sondern nur solche, die Einzelheiten und vor allem den Spruch Lass den Teufel schlafen kennen. Wenn es mehr als zwei oder drei sind, soll sie eine Liste mit den Namen, Adressen – soweit bekannt – und der Art der Beziehung zu ihnen machen. Danke. Pass auf dich auf. Bis gleich.«
    Kaum hatte er den Anruf beendet, kam ihm etwas ganz anderes in den Sinn. Erneut wählte er die Nummer und hinterließ eine zweite Nachricht. »Entschuldige bitte, dass ich dich schon wieder aufscheuche, aber mir ist gerade noch was eingefallen. Wenn du im Keller nach dem Abspielchip gesucht hast, schau bitte nach, ob in der Wohnung Wanzen angebracht sind. Am ehesten kommen dafür Sachen infrage wie Rauchmelder, Überspannungsschutzgeräte, Nachtlichter. Achte einfach darauf, ob du in diesen Gegenständen auf was stößt, was vielleicht nicht reingehört. Wenn du was findest, nimm es nicht heraus. Lass es drin. Das war’s. Ruf mich so bald wie möglich an.«
    Die Vorstellung, dass Kims

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