Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Gute Nacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
Vom Netzwerk:
mehr.«
    Die Herzlichkeit in ihrem Gesicht wurde von einem kühl taxierenden Ausdruck verdrängt. »Was genau machen Sie eigentlich hier?«
    Er zögerte, um seine Worte sorgfältig abzuwägen. Doch dann schlug er alle Vorsicht in den Wind. »Ich bin davon überzeugt, dass das FBI den Fall von Anfang an falsch angepackt hat. Was hier passiert ist, könnte der Beweis dafür sein.«
    Ihre Miene blieb undurchdringlich. »Haben Sie dem FBI erzählt, was Sie denken?«
    Ein Lächeln huschte über seine Lippen. »Ist nicht besonders gut angekommen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht ganz, worauf Sie hinauswollen. Vor allem ist mir nicht klar, in wessen Auftrag und mit welcher Befugnis Sie hier erschienen sind.« Sie warf Clegg, der nervös von einem Fuß auf den anderen trat, einen Seitenblick zu. »Andy sagt, dass Sie im Ruhestand sind. Wir stecken in den entscheidenden ersten Stunden einer Morduntersuchung. Wenn Sie Ihre Anwesenheit und Ihre Absichten nicht plausibel begründen können, muss ich Sie leider auffordern, das Gelände zu verlassen. Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt, ohne unhöflich zu sein.«
    »Ich verstehe.« Er holte tief Luft. »Ich wurde von der Journalistin, die Ruth Blum interviewt hat, als Berater engagiert und habe mich deshalb näher mit dem Fall des Guten Hirten befasst. Dabei bin ich zu der Auffassung gelangt, dass die vorherrschende Einschätzung von völlig falschen Voraussetzungen ausgeht. Ich hoffe, dass die Untersuchung dieses Mordes nicht genauso vermasselt wird wie die der ersten sechs. Aber wenn ich mich nicht täusche, gibt es da schon das erste Problem.«
    »Da kann ich Ihnen nicht ganz folgen.«
    »Er hat nicht in der Einfahrt geparkt.«
    »Wovon reden Sie?«
    »Der Mann, der Ruth Blum getötet hat, parkte nicht in der Einfahrt. Wenn Sie das glauben, werden Sie nie herausfinden, was hier abgelaufen ist.«
    Sie warf Clegg einen fragenden Blick zu, vielleicht um zu erkennen, ob er mehr über diese unerwartete Herausforderung wusste. Doch seine Augen verrieten nur Überraschung und Verwirrung. Sie wandte sich wieder an Gurney und schaute auf die Uhr. »Kommen Sie bitte mit rein. Ich gebe Ihnen genau fünf Minuten für eine vernünftige Erklärung. Andy, Sie bleiben inzwischen hier und behalten die TV -Geier im Auge. Die setzen keinen Fuß auf unsere Seite des Bands.«
    »Ja, Lieutenant.«
    Sie führte Gurney über einen leicht abfallenden Rasen neben dem Haus zur hinteren Veranda, wo Kim das Interview mit Ruth Blum geführt hatte. Er folgte ihr durch die Hintertür in eine große Wohnküche. An einem Tisch in der Essecke saß ein Fotograf, der Bilder von einer Kamera auf ein Notebook lud.
    Sie schaute sich um, doch die Küche bot nicht viel Gelegenheit für ein Gespräch unter vier Augen. »Entschuldigen Sie, Chuck, können Sie uns mal ein paar Minuten allein lassen?«
    »Kein Problem, Lieutenant. Das hier kann ich auch im Wagen erledigen.« Er sammelte seine Ausrüstung ein und war kurz darauf verschwunden.
    Die Zivilbeamtin setzte sich an den frei gewordenen Tisch und winkte Gurney auf den Stuhl ihr gegenüber. »Also schön.« Ihr Ton war neutral. »Ich hab schon einen langen Tag hinter mir, und er ist noch nicht vorbei. Ich möchte keine Zeit verlieren und wäre Ihnen dankbar für Klarheit und Kürze. Bitte.«
    »Warum glauben Sie, dass er in der Einfahrt geparkt hat?«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Wieso denken Sie, dass ich das glaube?«
    »Als ich angekommen bin, haben Sie zu dritt dort gestanden und darauf geachtet, nicht in die Einfahrt zu treten. Alle haben einen Bogen darum gemacht, obwohl die Spurensicherung sie bestimmt bereits untersucht hat. Also stelle ich mir vor, dass noch eine gründlichere Analyse folgen soll. Wieso sind Sie davon überzeugt, dass er dort geparkt hat?«
    Sie taxierte ihn eine Weile, dann erschien ein sarkastisches Lächeln auf ihren Lippen. »Sie wissen etwas, stimmt’s? Wo ist die undichte Stelle?«
    »Wir sollten uns nicht streiten. Konfrontation ist eine FBI -Spezialität. Reine Zeitverschwendung.«
    Wieder sah sie ihn forschend an, bevor sie eine Entscheidung traf. »Die Ermordete hat gestern am späten Abend eine Nachricht auf ihrer Facebook-Seite gepostet. Nach einigen Bemerkungen zu dieser Sendung auf RAM hat sie geschildert, dass ein Wagen in ihre Einfahrt gebogen ist, während sie am Computer saß. Warum habe ich das Gefühl, dass Sie das schon wissen?«
    Gurney ignorierte die Frage. »Was für ein Wagen?«
    »Groß.

Weitere Kostenlose Bücher