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Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Gute Nacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
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welche Maßnahmen wir ergreifen.« Sie wandte sich an Clegg, der links von ihr saß. »Andy, geben Sie uns einen kurzen Überblick.«
    »Ja, Lieutenant.« Er zog ein schmales Digitalgerät aus der Tasche, tippte auf mehrere Tasten und betrachtete den Bildschirm. »Die Kriminaltechniker haben den Tatort zum Betreten freigegeben. Spuren gesichert, markiert und ins System eingespeichert. Computer zur Computerforensik transportiert. Vorhandene Fingerabdrücke laufen durch die FBI -Datenbank. Vorläufiger rechtsmedizinischer Befund liegt vor. Autopsie- und Toxikologiebericht in zweiundsiebzig Stunden. Tatort- und Opferfotos im System, Erstbericht ebenso. Gesamtbericht, neueste Version, erfasst. Nachbarschaftsbefragungen: achtundvierzig durchgeführt, bis zum Ende des Tages weitere achtzehn geplant. Erste Protokolle verfügbar, Zusammenfassungen in Kürze. Aufgrund von zwei Zeugenbeobachtungen eines Militärfahrzeugs in der Gegend werden Listen von Besitzern ähnlicher Fahrzeuge im mittleren Staat New York erstellt.«
    »Wozu sollen diese Listen verwendet werden?«, fragte Trout.
    »Als Datenbank, mit der wir die Namen identifizierter Verdächtiger abgleichen können«, erwiderte Clegg.
    Trout wirkte skeptisch, sagte aber nichts mehr.
    Gurney war nicht ganz wohl in seiner Haut, weil er die Antwort auf Cleggs Frage schon kannte. Normalerweise war er immer für größte Offenheit. Doch in diesem Fall befürchtete er, dass die Nennung Clinters nur die Aufmerksamkeit vom Wesentlichen ablenken und zu Zeitverschwendung führen würde. Und Clinter konnte nicht der Gute Hirte sein. Sicher war er eigenartig. Vielleicht sogar verrückt. Aber böse? Nein, ganz bestimmt nicht.
    Sein Schweigen hatte allerdings noch ein anderes, weniger objektives Motiv. Er wollte nicht den Eindruck erwecken, dass er mit Clinter vertraut oder gar verbündet war. Wollte nicht über einen Kamm mit ihm geschert werden. Nach dem Treffen bei Trout hatte ihn Holdenfield mit ihrer PTBS -Diagnose konfrontiert. Und genau diese Diagnose war auch Clinter irgendwann gestellt worden. Dieser Umstand gefiel Gurney nicht.
    Clegg kam zum Ende seines Resümees. »Reifenabdrücke vom Parkplatz der Werkstatt Lakeside Collision in Bearbeitung, Abgleich mit Originalausstattung und Ersatzprodukten. Wir haben einen guten Doppelabdruck von einer Seite zur anderen, mit etwas Glück unverwechselbare Achsenbreite.« Er blickte von seinem Gerät auf. »Das ist im Moment der Stand, Lieutenant.«
    »Wie sieht es mit der Analyse der Hirten-Nachricht aus – Tinte, Papier, Drucker, Fingerabdrücke auf den Umschlägen und so weiter?«
    »Erste Ergebnisse sollen in einer Stunde vorliegen.«
    Bullard nickte. »Und die Benachrichtigung der Verwandten?«
    »Ist angelaufen. Wir haben eine vorläufige Liste von Familienmitgliedern aus dem Hintergrundmaterial, das uns Agent Daker zur Verfügung gestellt hat. Meines Wissens wird auch Ms. Corazon in diesen Minuten kontaktiert, um sie um ihre Liste aktueller Telefonnummern zu bitten, wie von Mr. Gurney vorgeschlagen. Carly Madden aus der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit hilft uns, eine angemessene Nachricht zu formulieren.«
    »Sie kennt den Zweck einer solchen Mitteilung? Die Betroffenen warnen, ohne Panik auszulösen . Sie weiß, dass der Ton genau stimmen muss?«
    »Sie wurde darauf aufmerksam gemacht.«
    »Gut. Ich möchte den Entwurf sehen, bevor die Anrufe starten. Das hat jetzt höchste Priorität.«
    Gurney fühlte sich in seiner Einschätzung der Frau bestätigt. Stress wirkte belebend auf sie. Wahrscheinlich war die Arbeit ihre einzige Sucht, und bei ihr lief vermutlich alles mit höchster Priorität. Und alle Gegner mussten sich warm anziehen.
    Sie blickte um sich. »Fragen?«
    »Ich habe den Eindruck, Sie halten die Finger auf vielen Knöpfen gleichzeitig«, stellte Trout fest.
    »Was soll daran neu sein?«
    »Ich möchte bloß darauf hinaus, dass wir alle ab einem bestimmten Punkt Hilfe brauchen.«
    »Kein Zweifel. Rufen Sie mich ruhig an, falls Sie mal in diese Lage geraten.«
    Trout lachte – es klang so warm und herzlich wie ein Anlasser mit leerer Batterie. »Das war lediglich ein Hinweis darauf, dass wir auf Bundesebene über andere Ressourcen verfügen als Sie in Auburn oder Sasparilla. Und Tatsache ist: Je klarer der Zusammenhang zwischen diesem neuen Mord und dem alten Fall wird, desto stärker wird auch der Druck auf uns beide, Bundesressourcen einzubinden.«
    »Das könnte morgen durchaus passieren. Aber heute ist heute.

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