Gute Zeiten mit Hanni und Nanni
Abends zu diskutieren. Aber sie kannten Mamsell gut und wussten, dass sie ihre Drohung wahr machen würde. Nachdem Mamsell gegangen war, traute sich keine von ihnen noch ein einziges Wort zu sagen.
Daher hatten sie am nächsten Morgen natürlich umso mehr Gesprächsstoff, als sie den Aufenthaltsraum sauber machten und die Spuren ihres Festes beseitigten.
„Nur gut, dass Lissi abhauen konnte“, sagte Marianne. „Wenn ihre Eltern herausgefunden hätten, dass sie davongeschlichen ist, hätte es sicher ein Riesentheater gegeben.“
„Und Carlotta ist auch aus dem Schneider", meinte Nanni. „Darüber können wir uns wenigstens freuen."
„Stimmt. Aber ein paar Dinge machen mich doch stutzig", überlegte Hanni. „Wie hat Mamsell überhaupt von unserem Fest erfahren? Und woher konnte Wim wissen, dass sie davon wusste, und noch rechtzeitig herkommen? Das ist doch alles ziemlich mysteriös."
„Ich könnte mir vorstellen, dass Lissi das bereits herausgefunden hat", meinte Bobby. „Wir müssen nur abwarten, bis sie kommt."
Auf Gut Eichengrund war es Astrid bislang gelungen, Lissi aus dem Weg zu gehen. Als ihre Cousine nachts von der Mitternachtsparty nach Hause gekommen war, hatte sie getan, als schliefe sie. Und am Morgen war sie ihrer Tante nicht von der Seite gewichen. Aber jetzt waren Herr und Frau Baumann aus dem Haus gegangen, und Astrid konnte der unvermeidlichen Konfrontation nicht länger entgehen.
„Was hast du zu deiner Entschuldigung vorzubringen, du hinterhältige Schlange?", stellte Lissi sie zur Rede.
„Es tut mir Leid, Lissi", antwortete Astrid mit gesenktem Kopf. „Ich wollte dir keine Schwierigkeiten bereiten."
„Mir nicht, aber Carlotta." Lissis Lippen verzogen sich vor Verachtung. „Doch dein mieser Plan ist gescheitert. Carlotta war nämlich gar nicht auf der Mitternachtsparty. Sie ist krank!"
Astrid verschlug es die Sprache. Jetzt hatte sie mit Lissi und Wim Ärger - für nichts und wieder nichts!
„Ich verstehe dich nicht, Astrid!“, schimpfte Lissi. „Ich, deine Cousine, war auf dem Fest, und Elli auch, die ja immerhin deine Freundin ist. Du hast das in Kauf genommen, nur um Carlotta eins auszuwischen?“ Astrid machte keine Anstalten, sich zu verteidigen. Am besten kam sie wohl noch davon, wenn sie zerknirscht tat. „Du hast ja Recht, wenn du sauer auf mich bist“, sagte sie. „Was hast du jetzt vor?“
„Gar nichts“, antwortete Lissi, und Astrid atmete erleichtert auf.
Aber sie hatte sich zu früh gefreut. Denn jetzt fuhr Lissi kühl fort: „Die anderen sollen sich eine Strafe für dich ausdenken. Schließlich sind ja auch sie deinetwegen erwischt und bestraft worden.“
„Aber Lissi, du wirst mich doch nicht verraten?! Ich bin deine Cousine, und du musst zu mir halten, nicht zu ihnen!“
„Nein, Astrid, die anderen haben ein Recht zu erfahren, wer ihnen diesen Schlamassel bereitet hat, und vielleicht kommst du mal zum Nachdenken, wenn du aus der Gemeinschaft ausgeschlossen bist.“
Astrid sah Lissis entschlossenes Gesicht. Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, noch länger auf sie einzureden. Jetzt musste sie wohl der Verachtung der anderen
Lissi erriet die Gedanken ihrer Cousine. „Du kannst froh sein, dass erst einmal Wochenende ist und du die anderen erst am Montag sehen wirst“, sagte sie. „Ich gehe jetzt rüber nach Lindenhof. Ich will wissen, wie es nach Mamsells Auftritt weitergegangen ist.“
Lissi traf ihre Mitschülerinnen am Swimmingpool. „Hallo, zusammen. Wie geht’s? Das ist ja ganz was Neues, dass ihr am Samstagnachmittag alle in Lindenhof seid."
„Frau Theobald hat uns für vierzehn Tage verboten, das Gelände zu verlassen", antwortete Doris niedergeschlagen. „Sie hofft, dass wir in der Zeit lernen, uns ,erwachsener und verantwortungsbewusster’ zu benehmen."
„Oh nein! Das ist ja schrecklich", rief Lissi. „Also, ich habe ja schon heute Nacht gesagt, dass ich mit euch bestraft werden will. Ich hatte schließlich auch meinen Spaß bei der Party. Außerdem habe ich es sowieso nur Wim zu verdanken, dass ich nicht auch erwischt worden bin", meinte Lissi.
„Ja, wie kam das eigentlich?", fragte Bobby neugierig. „Und woher wusste denn Wim, dass Mamsell kommen würde?"
Nun musste Lissi alles erzählen.
„Wir sollten sie für den Rest des Schuljahres aus unserer Gemeinschaft ausschließen", schlug Marianne vor.
„Sie hat etwas viel Schlimmeres verdient", rief Jenny aufgebracht.
„Ich überlasse es euch, was ihr mit Astrid
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