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Guten Abend, Gute Nacht

Guten Abend, Gute Nacht

Titel: Guten Abend, Gute Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremiah Healy
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bei Dr. Marek blieb. In dem dichten Verkehr, der sich an Freitagnachmittagen immer durch vorstädtische Gebiete zu wälzen scheint, brauchte ich eine Viertelstunde.
    Ich parkte vor Mareks Haus und betrat das Foyer. Ich ging in den Keller, beantwortete mir einige Fragen bezüglich Zeiten und Entfernungen.
    Außerdem suchte ich meinen Freund, den Hausmeister, doch er war wohl gerade in einem der anderen Gebäude der Hausverwaltung, »einen Dime sparen«. Ich nahm die Treppe bis hinauf zu Mareks Etage.
    Als ich durch die Tür trat, tippte seine Empfangsdame gerade etwas auf einen Vordruck für Kurzmitteilungen. Wenn Mareks Honorare so hoch waren, wie ich vermutete, hätte ich eigentlich gedacht, daß er seine Rechnungen wenigstens auf normalem Briefpapier verschicken würde. Sie schaute mit geübt steifem Lächeln auf, konnte mich nicht einordnen. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Das hoffe ich. Ich habe keinen Termin, war aber schon am Dienstag hier, und ich glaube, Dr. Marek möchte bestimmt gern hören, was ich seitdem in Erfahrung gebracht habe.«
    »Lassen Sie mich... Tut mir leid, ich habe Ihren...«
    »Cuddy, John Cuddy. Dr. Marek erinnert sich ganz bestimmt an mich.«
    Auch wenn sich Mißbilligung auf ihrem Gesicht breitmachte, gab sie sich größte Mühe, eine fragende Miene beizubehalten. »Bitte, nehmen Sie doch Platz. Ich werde ihm sagen, daß Sie hier sind.« Sie stand auf und verschwand in seinem Büro, während ich mir die Zeitschriften auf dem Tisch im Warteraum ansah. Zwischen dem Heft des letzten Monats von Town & Country und der aktuellen Ausgabe von Ducks Unlimited lag der neueste Calem Chronicle.
    Sie tauchte in der Tür auf und sagte: »Der Doktor hat jetzt Zeit für Sie.«
    Ich bedankte mich und ging an ihr vorbei, als sie schon wieder auf dem Weg zu ihren Rechnungen war.
    Marek saß hinter seinem Schreibtisch, legte das Mikrofon eines Diktiergerätes aus der Hand und drehte an einem Rädchen auf einer Schalttafel, als ich mich setzte.
    »Mr. Cuddy, freut mich, Sie wiederzusehen«, sagte er, ohne aufzuschauen. Schließlich war er mit der Schalttafel fertig und richtete seine Aufmerksamkeit wirklich auf mich. »Bedauerlicherweise brauche ich die Freitagnachmittage, um Korrespondenz und solche Dinge aufzuarbeiten, daher fürchte ich, daß ich leider nicht sehr viel Zeit für Sie haben werde. Mrs. Porter sagte, daß Sie mir etwas Wichtiges zu sagen hätten?«
    Nett. Die Rahmenbedingungen des Gespräches waren abgesteckt, ein herzlicher Tonfall beim letzten Satz, um mich zu ermutigen, meine Neuigkeiten kurz und bündig loszulassen, keine Zeit für lange Diskussionen.
    »Ich dachte eigentlich, Sie würden heute vielleicht selbst etwas Beistand benötigen.«
    Er legte den Kopf schräg und sah mich fragend an. »Ich weiß nicht, ob ich...«
    »Gestern abend wurde Lainie Bishop ermordet.«
    »Ja, tragisch. Ich habe es in den Spätnachrichten gehört.«
    »Scheint epidemisch zu sein.«
    »Epidemisch?«
    »Unter Ihren Patienten, meine ich. Zuerst Jennifer, dann William — wenigstens, soweit es Ihre Gruppe betrifft — und jetzt Lainie.«
    »Ich glaube, daß... Wenn ich nicht irre, war in den Nachrichten von einem Einbrecher die Rede.«
    »Und wie kann daher zwischen Jennifer und Lainie ein Zusammenhang bestehen?«
    »Hmmm, ja.«
    »Doktor, kommt es Ihnen denn nicht auch zumindest ein wenig seltsam vor, daß sich die Reihen Ihrer Patienten so schnell und so speziell lichten?«
    »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht recht folgen, Mr. Cuddy. Was meinen Sie mit >speziell    »Daß zwei Mitglieder einer fünfköpfigen Therapiegruppe im Abstand von einem Monat ermordet werden und daß ein drittes Mitglied des Mordes an einer der beiden angeklagt wird. Kommt Ihnen da nicht ein bißchen viel zusammen?«
    »Aber es ist doch klar, daß William Jennifer umgebracht hat und daß er Lainie nicht ermordet haben kann. Und Lainies Tod scheint mit Sicherheit auf einen aufgeschreckten Dieb zurückzuführen zu sein. Abgesehen von purem Zufall sehe ich keine weiteren Querverbindungen.«
    »Ich habe bemerkt, daß Sie den Chronicle beziehen.«
    »Sie meinen die Lokalzeitung?«
    »Ja.«
    »Was ist damit?«
    »Lesen Sie auch die Kolumne >Der Polizeibericht    Er schenkte mir ein nachsichtiges Lächeln. »Nicht gerade meine Lieblingsrubrik.«
    »Zu schade. Wie ich höre, wird dort recht gründlich über hiesige Verbrechenswellen berichtet. Wie zum Beispiel über die Einbruchsserie vor Lainies Tod.«
    Marek schüttelte den Kopf,

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