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Guten Morgen, meine Schoene

Guten Morgen, meine Schoene

Titel: Guten Morgen, meine Schoene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grace Green
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Gesicht den markanten Charakter, der seinem Bruder gefehlt hatte.
    Chance hatte Verantwortung abgeschüttelt, wie Max es mit Regentropfen tat.
    Unfreiwillig seufzte Sarah laut auf. Jed öffnete die Augen, und ihre Blicke trafen sich.
    Einen Moment lang war seine Miene ausdruckslos. Dann schweifte sein Blick zu den Kindern, die sich vertrauens-voll im Schlaf an ihn schmiegten, und Sarah sah, wie ein Lächeln seine Lippen umspielte.
    Er stand vorsichtig auf und ging zu Sarah. »War die Straße in Ordnung?« fragte er leise.
    »An einer Stelle war sie leicht überschwemmt, doch da es zu regnen aufgehört hat, wird das Wasser schnell zu-rückgehen.« Sie betrachtete ihn kritisch. »Du siehst ebenfalls mitgenommen aus.
    Ich denke, du solltest dich wieder ins Bett legen.«
    »Sarah, deine Tochter hat vorhin von ihrem Vater er-zählt…«
    »Was hat sie über ihn gesagt?« fiel sie ihm schroff ins Wort.
    »Genügend, um mir zusammenzureimen, dass Chance’
    Schulden Wettschulden waren. Stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Und seine Wettleidenschaft hat auch eure Ehe be-lastet?«
    »Hat Vicky dir das erzählt?«
    »Nicht direkt, aber ich konnte es ihren Worten entneh-men. Sie sagte, du hättest Chance hinausgeworfen und später wieder…«
    »Darf ich dich bitten«, unterbrach sie ihn scharf, »meine Tochter künftig nicht mehr hinter meinem Rücken auszu-fragen?«
    »Das habe ich nicht getan«, verteidigte sich Jed. »Sie hat mir alles von sich aus erzählt.«
    »Und du warst natürlich gezwungen, ihr zuzuhören.«
    Sarahs Lachen klang zornig.
    »Ich habe versucht, sie zu stoppen, aber sie hat einfach weitergeredet«, entgegnete er müde. »Ich hätte gern darauf verzichten können zu erfahren, dass mein Bruder ein pflichtvergessener…«
    »Mom?« meldete sich Vicky mit verschlafener Stimme von der Couch, »warum streitest du schon wieder mit Daddy?«
    Sarah warf Jed einen bösen Blick zu und eilte dann an ihm vorbei zu ihrer Tochter, die sich inzwischen aufgerichtet hatte und schläfrig blinzelte.
    »Ich habe mich nur mit Onkel Jed unterhalten.« Sarah setzte sich ans Ende der Couch und zog Vicky in ihre Arme.
    »Wir haben nicht gestritten, nur über etwas diskutiert.«
    Die Kleine blickte zur Tür. »Oh, Onkel Jed.« Sie schien nun vollends wach zu sein. »Wohin gehst du?«
    »Nach oben, um mich etwas hinzulegen.«
    Sarah drehte sich zu ihm um und verspürte ein schlechtes Gewissen, als sie sein blasses Gesicht sah. »Soll ich dir etwas bringen? Vielleicht eine Tasse Tee?«
    »Danke, nein. Aber du könntest mir einen anderen Gefallen tun. Falls morgen das Telefon noch nicht funktioniert, würdest du mir dann dein Auto leihen? Ich möchte in der Stadt einige Anrufe machen, um mehr über mich herauszufinden.«
    »Ich fahre dich, aber nur, wenn du dazu in der Lage bist.«
    Als er dagegen protestieren wollte, fügte sie in energischem Ton hinzu: »Da es mein Auto ist, musst du dich nach mir richten.«
    Jed ließ sich den ganzen Tag nicht mehr blicken. Nachdem Sarah die Kinder ins Bett gebracht hatte, wartete sie in der Küche auf ihn und überlegte gerade, ob sie nach ihm sehen sollte, als sie ihn kommen hörte.
    »Du siehst schon viel besser aus«, sagte sie nach einem prüfenden Blick in sein Gesicht. »Wie fühlst du dich?«
    »Mehr wie ich selbst«, antwortete er und fügte ironisch lächelnd hinzu: »Soweit jemand wie ich das überhaupt behaupten kann. Funktioniert das Telefon wieder?«
    »Leider nicht.«
    »Hast du schon zu Abend gegessen?«
    »Ja, um sechs mit den Kindern.« Sie stand auf, als jemand an der Tür kratzte. »Das ist Max.« Sie ließ ihn herein.
    Der Hund trottete geradewegs zu seinem Napf, den Sarah mit zwei saftigen Hundeknochen gefüllt hatte. Als sie die Tür schloss, hörte sie Jed sagen: »Wo hast du die gefunden?«
    Er sprach von den beiden Briefen, die sie auf dem Tisch für ihn bereitgelegt hatte. Als sie vorhin Max nach draußen gelassen hatte, war ihr zum ersten Mal der Briefkasten aufgefallen, und sie hatte darin zwei Briefe entdeckt.
    Beide waren an J.C. Morgan adressiert. Einer schien privater Natur zu sein, der andere stammte von einem Möbelhaus in Vancouver.
    »Im Briefkasten.«
    Unschlüssig hielt Jed die Briefe in der Hand und machte schließlich zuerst den des Möbelhauses auf. Es handelte sich um eine Rechnung. Er pfiff leise durch die Zähne, als er den Betrag las. »Offenbar habe ich vori-gen Monat eine ausgedehnte Einkaufstour gemacht und das ganze Haus neu möbliert.«
    »Das erklärt,

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