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Guten Morgen, meine Schoene

Guten Morgen, meine Schoene

Titel: Guten Morgen, meine Schoene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grace Green
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allein stehende Mutter.
    Doch er war schließlich auch noch da und würde sie künftig in jeder Hinsicht unterstützen. Ganz abgesehen davon, dass sie seine Schwägerin war und ihre Kinder die seines Bruders waren, fand er es auch schön, sie alle um sich zu haben.
    Offenbar hatte sie seine Anwesenheit gespürt, da sie die Augen öffnete. »Oh, du hast schon alles fertig.« Sie setzte sich auf, als er das Tablett auf den Couchtisch stellte.
    »Welches Datum haben wir heute?« wollte er wissen.
    Als sie es ihm sagte, runzelte er die Stirn. »Das bedeutet, dass eine gewisse Minerva nächste Woche abgeholt wird.«
    »Ah, die geheimnisvolle Minerva.« Sarah lachte leise.
    »Vermutlich hast du keine Ahnung, wer die Dame ist?«
    »Nicht die geringste.« Er reichte ihr den Becher mit der warmen Milch.
    Während Sarah ihre Milch trank und er die aufgewärm-te Quiche Lorraine aß, herrschte einträchtiges Schweigen zwischen ihnen, fast so, als wären sie ein altes Ehepaar.
    »Das hat köstlich geschmeckt«, lobte Jed sie, als er mit dem Essen fertig war. »Wo hast du so fantastisch kochen gelernt?«
    »Zu Hause.«
    »Von deiner Mutter?«
    »Meine Mutter hat nie gekocht. Höchstens mal mein Vater, doch der starb, als ich acht war. Von da ab war meine Mutter voll berufstätig, und wir hatten eine Haushälterin.
    Sie hieß Mariah.
    Ich habe viel Zeit bei ihr in der Küche verbracht und dabei das eine oder andere gelernt.«
    Dass ihre Mutter von ihrer Freundschaft mit Mariah nichts wissen durfte, erzählte Sarah ihm nicht. Deirdre Hallston war ein absoluter Snob und hielt zum Personal Abstand.
    »War deine Mutter eine Karrierefrau?«
    »Das ist sie noch immer.«
    »Was macht sie beruflich?«
    »Sie hat eine führende Position in einer der größten E-lektronikfinnen Vancouvers.« Dass Sarahs Vater das Unternehmen gegründete ihre Mutter nach seinem Tod die Leitung der Firma übernommen hatte und mittlerweile eine der reichsten Frauen an Kanadas Westküste war, brauchte Jed nicht zu wissen.
    »Ich möchte nicht neugierig erscheinen«, sagte er zö-
    gernd, »aber wäre es nicht… nahe liegend, bis zur Geburt des Babys zu deiner Mutter zu ziehen?«
    Sarah spürte, wie sie sich innerlich verkrampfte. »Meine Mutter hat mich verstoßen, als ich Chance heiratete.«
    »Verstoßen?« wiederholte er stirnrunzelnd. »Heißt das, sie hat dich vor die Wahl gestellt, dich zwischen ihr und Chance zu entscheiden?«
    »Mehr oder weniger. Aber ich hatte keine Wahl, weil ich in Chance verliebt war. Außerdem«, sie spielte mit ihrem Ehering, »erwartete ich ein Kind.«
    Er nickte. »Wie alt warst du damals?«
    »Gerade achtzehn.«
    »Und mein Bruder?«
    »Chance war dreiundzwanzig.«
    »Verdammt, er hätte etwas mehr Verantwortung zeigen müssen! Schließlich warst du fast noch ein Kind.«
    »Du kannst ihm nicht die ganze Schuld geben«, widersprach sie. »Es gehören immer zwei dazu…«
    »Hast du noch Geschwister?«
    »Nein.«
    »Dann kann ich deine Mutter sogar verstehen. Wahrscheinlich hatte sie große Pläne für ihr einziges Kind.«
    »Du klingst schon genauso wie sie!« Sarah sprang auf und blickte ihn mit zornig funkelnden Augen an. »Vermutlich hast du auch bei Chance immer den größeren Bruder herausgekehrt. Kein Wunder, dass ihr nicht miteinander ausgekommen seid!«
    Nun stand auch Jed auf und sah sie durchdringend an.
    »Was zwischen Chance und mir passiert ist, weiß ich nicht, und das tut hier auch nichts zur Sache. Ich dachte nur, dass du in der jetzigen Lage bei deiner Mutter am besten aufge-hoben wärst. Hätte sie denn genügend Platz für dich und die Kinder?«
    »Ja«, bestätigte Sarah kurz angebunden.
    »Vielleicht hat sie alles längst bereut. Leute ändern sich, Sarah.«
    Aber nicht meine Mutter! dachte Sarah, und ein Gefühl tiefer Traurigkeit überkam sie, als sie sich an das abwei-sende Gesicht ihrer Mutter erinnerte. ,Von jetzt ab bist du hier nicht mehr willkommen!’ waren Deirdre Hallstons letzte Worte gewesen, als sie ihre Tochter aus dem Haus wies. »Meine Mutter ist der letzte Mensch, den ich um Hilfe bitten würde«, sagte Sarah. »Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich bin müde und gehe ins Bett.«
    Sie schnappte sich den leeren Becher und wollte an Jed vorbei, doch er hielt sie am Arm fest. »Warte!«
    Als sie seine Hand abzuschütteln versuchte, verstärkte er den Griff.
    »Ich möchte keinen Streit mit dir«, sagte er beschwichtigend.
    »Außerdem sollst du dich in deinem Zustand nicht aufregen.« In

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