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Guten Morgen, meine Schoene

Guten Morgen, meine Schoene

Titel: Guten Morgen, meine Schoene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grace Green
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helfen würdest. Vier Augen bemerken mehr als zwei. Ich hole schon mal den Karton.«
    Er schien ihre Zustimmung als gegeben zu nehmen und war, ohne auf Antwort zu warten, in Richtung Atelier verschwunden.
    Und nun quälte Sarah die Frage, was passieren würde, wenn in einem der Briefe stand, was sie die ganze Zeit über so verzweifelt vor Jed zu verbergen versucht hatte.

9. KAPITEL
    »Das erklärt es natürlich.«
    Sarah, die gerade eine Rechnung überflog, blickte fragend zu Jed. Sie hatten den Inhalt des Kartons in zwei Stapel aufgeteilt und saßen sich am Schreibtisch gegen-
    über. »Erklärt was?«
    »Ich habe mich schon gewundert, wie ich in den Besitz der drei Bilder in der Halle gelangt bin.« Er wedelte mit dem Brief in seiner Hand. »Das ist ein Schreiben von Deborah Feigelmann, in dem sie mir zum Tod meiner Frau kondo-liert. Außerdem teilt sie mir mit, dass sie noch drei Bilder von Jeralyn in Kommission habe, und fragt, ob ich sie gern zurückhaben möchte oder ob sie sie verkaufen soll.«
    »Du wirst sehr froh gewesen sein, sie zurückzubekom-men.
    Vermutlich sind alle Bilder Jeralyns, die du hattest, bei dem Brand zerstört worden.«
    »Ja, das denke ich…« Jed runzelte die Stirn. »Woher weißt du denn… von dem Brand?«
    Sarah hätte sich am liebsten die Zunge abgebissen. »Hast nicht… du mir davon… erzählt?« Natürlich wusste sie nur zu gut, dass Jed bisher das Feuer mit keinem Wort er-wähnt hatte.
    Sein durchdringender Blick machte sie nervös. »Etwa nicht?«
    Sie schlug sich an die Stirn. »Oh, jetzt erinnere ich mich.
    Es war die Kassiererin in der Drogerie, an dem Tag, als wir in der Stadt waren. Im Laden hing ein Druck von einem der Bilder in der Halle. Als die Kassiererin bemerkte, wie ich es betrachtete, hat sie…«
    Jed warf den Brief auf den Schreibtisch. »Hast du gedacht, ich wüsste nichts von dem Feuer?«
    »Doch, ich habe angenommen, dass du Bescheid weißt.«
    Angespanntes Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus.
    »Was hast du an diesem Tag sonst noch herausgefunden?«
    fragte Jed schließlich.
    Es war kindisch, aber Sarah kreuzte unter dem Schreibtisch heimlich zwei Finger, als sie antwortete: »Nichts.«
    »Nichts?«
    »Die Frau wollte nur ein wenig klatschen.« Sarah zwang sich, seinem prüfenden Blick standzuhalten. »Und so habe ich mich schnell verdrückt.«
    »Obwohl du wusstest, wie sehr mir daran lag, etwas über meine Vergangenheit zu erfahren?«
    »Ich wollte nicht, dass du es auf diese Weise erfährst…
    ich meine durch Klatsch.« Sarah hob trotzig das Kinn.
    »Als wir uns auf dem Parkplatz trafen, wirktest du so niedergeschlagen, dass ich annahm, du hättest es inzwischen erfahren. Und da du das Thema nicht angeschnitten hast, habe ich ebenfalls geschwiegen.«
    »Ich wollte dich nicht aufregen.«
    Seine Rücksichtnahme verstärkte nur noch Sarahs Gewissensbisse. »Wer hat es dir erzählt?«
    »Der Friedhofswärter. Und er hat mir weiter berichtet«, Jed lächelte selbstironisch, »dass ich den Ruf eines Einsiedlers habe.«
    »Das mag früher so gewesen sein, aber uns hast du sehr gastfreundlich aufgenommen.«
    »Vielleicht habe ich mich ja geändert«, scherzte er, wurde aber schnell wieder ernst. »Sarah, aus welchen Gründen auch immer wir über den Brand geschwiegen haben, lass uns ab jetzt immer offen und ehrlich zueinander sein, um weitere Missverständnisse zu vermeiden. Okay?«
    Sie wich seinem Blick aus und griff nach dem nächsten Umschlag. Entsetzt las sie als Absender Briannas Namen.
    »Sarah?«
    Sie sah hoch und atmete erleichtert auf, da Jeds Aufmerksamkeit ganz offensichtlich ihr und nicht dem Kuvert galt, das sie in der Hand hielt.
    »Gut«, stimmte sie zu und blickte ihm dabei tief in die Augen, während sie gleichzeitig den Umschlag verstohlen unter den Papierstapel schob. »Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gern für heute Schluss machen.« Sie stand auf. »Wir sitzen schon seit Stunden hier, und ich werde allmählich müde.«
    Jed stand ebenfalls auf und streckte sich. »Ja, du hast Recht.
    Machen wir morgen weiter. Ich hole mir in der Küche noch etwas zu trinken. Wie steht’s mit dir?«
    »Nein, vielen Dank.« Sarah, die gehofft hatte, er würde schnurstracks zur Küche gehen, weil sie sich dann noch schnell Briannas Brief hätte schnappen können, unterdrückte einen frustrierten Seufzer, als Jed sie zur Treppe begleitete.
    Da er wartend unten stehen blieb, musste sie wohl oder übel nach oben gehen. Sie beschloss, in ihrem

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