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Guten Tag, ich bin das Hausgespenst

Guten Tag, ich bin das Hausgespenst

Titel: Guten Tag, ich bin das Hausgespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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eine?“
    „Zumindest einen Stall! Stellen Sie sich vor, Herr Schmücker, wir ziehen aufs Land!“

    „Dann sehen wir uns wohl nicht mehr?“
    „Nein, nein, zum Unterricht komme ich natürlich weiter! Ich will doch das Abzeichen machen.“
    „Das freut mich.“
    Monika trat zu Bodo an die Box, tätschelte ihn und gab ihm die Möhre, die sie ihm mitgebracht hatte. Sein Fell wirkte jetzt nicht mehr glänzend, sondern matt, und er ließ den Kopf hängen.
    „Was ist mit ihm?“ fragte sie besorgt.
    „Er hustet!“
    Als verstünde Bodo, um was es ginge, und wollte beweisen, daß der Reitlehrer die Wahrheit sagte, ließ der alte Hengst einen harten trockenen Husten hören.
    „Immer noch?“ fragte Monika. „Kann man denn nichts dagegen tun?“
    „Er kriegt seine Medizin.“
    „Vielleicht braucht er eine Erholung?“
    „Kann schon sein. Ich nehme ihn nur noch selten dran.“ Monika hatte eine Idee, aber sie wußte nicht recht, wie sie sie Vorbringen sollte, um sich keine Abfuhr zu holen. „Ja, aber dann steht er nur hier rum und... sicher möchte er viel lieber auf eine Wiese und...“
    Gaby begriff, worauf die Freundin hinauswollte. „Vielleicht könntest du ihn ja mal ’ne Zeit in Pension nehmen!“
    „Ja wirklich!“ Monika tat überrascht. „Daran habe ich gar nicht gedacht! Würden Sie das erlauben, Herr Schmücket? Bloß bis er wieder gesund ist?“
    „Na ja, ich weiß nicht recht...“
    „Ich würde auch ganz, ganz gut für ihn sorgen!“
    „Davon bin ich überzeugt, Moni, aber so einfach, wie du dir das vorstellst, ist das nicht zu regeln. Da müßtest du mir schon mal deinen Vater schicken.“
    „Wenn’s weiter nichts ist... das tu ich!“ rief Monika hellauf begeistert.
    „Und du meinst, er wäre einverstanden?“
    „Bestimmt! Er weiß doch, daß ich und Liane verrückt vor Freude würden, wenn wir Bodo eine Zeitlang bei uns haben dürfen!“
    „Vielleicht will er aber auch gerne das verhindern!“ warf Gaby mit ernstem Gesicht ein.
    Monika fuhr zu ihr herum. „Was?“
    „Daß ihr verrückt werdet!“
    Monika stimmte in ihr Gelächter mit ein, sagte aber doch prustend: „Das war ein wirklich blöder Witz! Du hast mich ganz schön erschreckt!“ Sie wurde wieder ernst und reichte dem Reitlehrer die Hand. „Also abgemacht, Herr Schmücker, mein Vater spricht mit Ihnen... und Bodo kommt nach Heidholzen!“
    Von diesem denkwürdigen Reitunterricht kam Monika aufgeregt wie nie nach Hause. „Mutti! Mutti!“ rief sie im gleichen Augenblick, als sie die Wohnung betrat, anstatt einer Begrüßung. „Stell dir vor! Ich hab ein Pferd!“
    Liane schoß aus ihrem gemeinsamen Zimmer. „Ich krieg die Motten! Das kann doch nicht wahr sein!“
    „Doch!“ behauptete Monika, bevor sie abschwächend hinzufügte: „Also nicht ganz...“
    Frau Schmidt hatte die Küchentür geöffnet. „Was ist das für eine Geschichte? Nun erzähle mal in aller Ruhe, Moni!“
    Monika tat es. „Ob Vati es erlauben wird?“ schloß sie etwas zaghafter, als sie ihren Bericht begonnen hatte, denn es war ihr zu Bewußtsein gekommen, daß es durchaus keine Selbstverständlichkeit war, ein ausgewachsenes Pferd einstellen zu dürfen.
    „Er muß einfach!“ verlangte Liane.
    „Müssen braucht Vati gar nichts“, stellte die Mutter richtig, „aber ich denke doch, daß er einverstanden sein wird, und zwar aus einigen guten Gründen.“ Sie trat in die Küche zurück, die modern eingerichtet, aber so winzig war, daß nur eine Person sich darin umdrehen konnte.
    Die beiden Mädchen blieben auf der Schwelle stehen.
    „Warum bist du so sicher?“ fragte Liane.
    „Na, Vati ist doch auch für Pferde, sonst hätte er uns gar nicht reiten lassen!“ antwortete Monika, statt der Mutter.
    „Richtig“, sagte Frau Schmidt, „und überhaupt, ihr kennt ihn ja, er gönnt euch jeden Spaß.“ Sie war dabei, eine Salatsoße zu mischen.
    „Das ist aber eigentlich erst ein Grund“, bemerkte Liane.
    Die Mutter lachte. „Ja, der zweite Grund wird wohl mehr ein Hintergedanke sein. Diesen Hintergedanken habe ich nämlich bei der ganzen Geschichte.“
    Monika blickte ihre Schwester an. „Ich verstehe immer nur Bahnhof.“
    „Ich hoffe, daß der Bodo, wenn ihr ihn erst mal in Pflege habt, euch von dem Wunsch nach einem eigenen Pferd heilen wird!“
    „Nie!“ schrien Monika und Liane einmütig.
    „Ihr werdet schon sehen, was das für eine Arbeit ist! So ein Pferd muß täglich gefüttert, gestriegelt, bewegt werden...“
    „Aber das

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