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Guten Tag, ich bin das Hausgespenst

Guten Tag, ich bin das Hausgespenst

Titel: Guten Tag, ich bin das Hausgespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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machen wir doch mit Vergnügen!“ versicherte Monika.
    „Warten wir’s ab!“
    „Eins versteh ich nicht!“ Liane schob ihr rundes Kinn vor. „Erst sagst du, Vati gönnt uns jeden Spaß, und jetzt kommt’s heraus, daß er uns den Spaß am Reiten in Wirklichkeit abgewöhnen will!“
    Das war für Monika zu spitzfindig; sie blickte mit großen Augen von der Schwester zur Mutter.
    „Nicht den Spaß am Reiten, sondern den an einem eigenen Pferd“, stellte Frau Schmidt richtig.
    „Und warum?“
    „Das ist eine ziemlich dumme Frage, Liane. Wenn du dir die Mühe nimmst, ein bißchen nachzudenken, kannst du sie dir leicht selber beantworten.“
    „Weil es zu teuer ist!“ platzte Monika heraus.
    Die Mutter lächelte ihr zu. „Ja, Moni. Ich will jetzt mal von der Pferdehaltung gar nicht sprechen, die wäre da draußen auf dem Land wahrscheinlich sogar erschwinglich. Aber wißt ihr, wieviel ein Pferd kostet?“
    „Ein paar hundert Mark“, meinte Monika.
    „Ein paar tausend“, verbesserte die Mutter, „und dafür bekommt ihr nur ein mittelmäßiges, schon ein bißchen abgehalftertes Tier. Für ein erstklassiges Reitpferd müßte Vati schon noch viel tiefer in die Tasche greifen.“
    „Aber wir haben doch den Bausparvertrag“, sagte Liane.
    „Du willst doch nicht im Ernst, daß wir unsere Ersparnisse für ein Pferd auf den Kopf hauen? Nie und nimmer, Liane. Selbst wenn du Vati dazu herumkriegen würdest, ich wäre völlig dagegen. So eine Unvernunft kommt gar nicht in Frage.“
    Dieses Gespräch mit der Mutter hatte den Überschwang der Mädchen ein wenig gedämpft. Zum ersten Male war ihnen klar geworden, daß an ein eigenes Pferd, trotz des Stalles, nicht zu denken war. Um so wichtiger wurde es ihnen, daß Bodo auch tatsächlich zu ihnen in Pflege kam.
    Die Mutter hatte sich nicht geirrt. Als Monika ihrem Vater das Angebot Herrn Schmückers vortrug, zeigte er sich ohne weiteres einverstanden und erklärte sich bereit, den Reitlehrer in den nächsten Tagen aufzusuchen.
    Monika war überglücklich, Lianes Freude dagegen war nur zurückhaltend. „Ich versteh die Eltern nicht“, erklärte sie, als sie später in ihrem Zimmer waren, „warum soll eine Ausgabe für ein Pferd so unvernünftig sein? Ein eigenes Pferd ist doch das Schönste, was es gibt!“
    „Für uns ja!“ Monika hatte sich schon ausgezogen und kletterte in das obere Bett. „Für Vati und Mutti aber anscheinend nicht.“
    „Für alles mögliche geben sie Geld aus!“ schimpfte Liane. „Vati braucht doch bloß auf sein Auto zu verzichten und wie wir mit der S-Bahn in die Stadt zu fahren!“
    „Ich reg mich darüber jetzt noch nicht auf“, sagte Monika, „jetzt kriegen wir ja erst mal Bodo, und wenn wir ihnen beweisen, daß uns die Arbeit nicht zuviel ist…“
    „...gibt Mutti trotzdem nicht nach! Vati vielleicht, aber du hast ja gehört, was sie gesagt hat!“
    „Ach, wart’s doch erst ab! Und dann...“, Monika rollte sich auf die Seite und stützte ihr Kinn auf den Ellbogen, „...könnten wir ja auch noch was ganz anderes machen. In der Reitschule sind doch immer Pferde, die mal ausspannen sollten. Wir könnten eine Pferdepension eröffnen.“
    „Das ist aber doch nicht so, als hätte man ein eigenes Pferd.“
    „Aber schön wär’s trotzdem!“

Hinaus aufs Land

    Herr Schmidt und der Reitlehrer kamen tatsächlich darin überein, daß Bodo ein paar Wochen, bis sein Husten sich gebessert hatte, in Heidholzen verbringen sollte. Monika und Liane hätten den Hengst natürlich am liebsten gleich beim Umzug mitgenommen, aber damit kamen sie nicht durch.
    „Am Stall ist noch allerhand zu tun“, erklärte der Vater, „wir sind noch nicht auf Pferdebesuch eingerichtet.“
    „Aber den können wir doch jetzt schon herrichten!“ widersprach Liane.
    Monika hieb in dieselbe Kerbe. „An den Wochenenden!“
    „Kommt nicht in Frage. Um den Stall kümmere ich mich erst, wenn alles andere in Ordnung ist“, bestimmte der Vater, „und wenn ihr damit nicht einverstanden seid, lade ich Bodo wieder aus.“
    Nach diesem Machtwort waren die Mädchen klug genug sich zu fügen. Außerdem verging die Zeit bis zum Umzug auch wie im Fluge. Es war noch so viel zu tun. Sie fuhren mit der Mutter nach Heidholzen, um die Fenster zu putzen und auszumessen, hübschen Stoff auszusuchen und mußten später beim Säumen der Gardinen und Vorhänge helfen. Auch bei der Wahl der neuen Teppiche durften sie dabeisein.
    Bald wurde auch mit dem Packen begonnen. Um

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