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Guter Sex Ohne Stress

Guter Sex Ohne Stress

Titel: Guter Sex Ohne Stress Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Thiele
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Inhalt des Geldbeutels. Die Industrie weckt mit cleveren Werbestrategien immer neue Begehrlichkeiten. Wer auf der Sonnenseite des Lebens stehen will, muss schön sein! Im Glauben an das Glück der Schönen wird gefönt, gefärbt, gesonnt, gecremt und geschnippelt, was das Zeug hält. Die Kosmetikkonzerne steigerten ihren Umsatz mit dem Verkauf verheißungsvoller Produkte für Falten- und Dellenfreiheit seit Ende der 90er Jahre von 16,7 auf 40 Milliarden Euro im Jahr 2010. Und wem die Verschönerung der Oberfläche zu lange dauert oder nicht das gewünschte Ideal-Ergebnis bringt, der kann auch gleich einen radikalen Schnitt machen! Immer mehr Menschen lassen sich nach »Hollywood-Schönheits-Schablonen« anpassen. Allein im Jahr 2010 wurden in Deutschland über eine Million plastisch-ästhetische Eingriffe vorgenommen. Und es ist längst keine Domäne der Frauen mehr. Bereits jeder fünfte Schönheitswillige ist ein Mann. Umfragen fanden heraus, dass Frauen meistens ihrem Partner zuliebe an sich Hand anlegen lassen, während sich Männer durch die Verschönerung eher einen Karrierekick ausmalen – und das nicht nur beruflich. Denn immer häufiger findet man das Modell erfolgreicher Herr Ü 50 trifft junge Dame U 35 zur Gründung einer Zweitfamilie. Da sollte bei ihm schon alles am rechten Fleck sein, um neben der jungen Liebsten einen potenten Eindruck zu hinterlassen. Adonis greift für Fettabsaugen, Lidstraffung, Nasenkorrektur und Haartransplantation tief in die Taschen, während das Programm der passenden Venus schon etwas umfänglicher ausfällt: Brustimplantate, Fettabsaugen, Lidkorrektur, Facelift, Oberarmstraffung oder doch gleich das Komplett-Programm: Mummy-Make-over? Sexismus unterm Schönheits-Deckmantel! Wie wäre es mit einem Daddy-Make-over, wenn der Hausherr vom wilden Tiger zum gemütlich bepackten Braunbär mutiert? So selbstbestimmt sich die Menschen im Zeitalter der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten nach außen auch geben mögen, so verunsichert sind sie doch im tiefsten Inneren. Einerseits hört man Beschwerden, dass viele bei »Heidi« nicht mehr an das kleine unschuldige Zeichentrick-Mädchen auf der Alm, sondern an Model-Show-Drill denken. Andererseits reißt die Faszination für den großen Laufsteg-Traum nicht ab und unzählige junge Frauen und Männer möchten genauso sein wie ihre großen Vorbilder – modernes Uniformiertsein von Kopf bis Schamdreieck.
    Das Schamdreieck: Früher schon von weitem durch dunkle Locken gekennzeichnet, bildet heute zumeist nur noch eine unsichtbare geometrische Figur zwischen Schambein und den beiden Hüftknochen. Schamhaare gehören zu den ewig Gestrigen. Mittlerweile rottet nahezu jeder Jugendliche schon das erste weiche Haar mit Stumpf und Stiel aus. Ist doch ekelig! Es besteht bei vielen der Glaube, Haare in der Intimzone sehen nicht nur unästhetisch aus, sondern sind auch unhygienisch, stinken und machen am Ende gar noch krank? In Waxing-Salons zupfen geschickte Hände jede noch so kleine Ritze blank. Laser-Studios versprechen den dauerhaften Garaus des unansehnlichen Wildwuchses. Und ist die Scham erst einmal freigelegt, entdeckt Mann oder Frau auch allerlei Unperfektes. Während früher vor allem Männer Größe, Form und Farbe ihres besten Teils prüfenden Blicken unterzogen, setzen sich auch immer mehr Frauen bezüglich ihrer Scheide unter Vergleichsdruck gemessen an der imaginären Norm-Vagina. In einer internationalen Befragung von Frauen zwischen 18 und 44 Jahren, äußerten 61 Prozent der Teilnehmerinnen Bedenken wegen des Aussehens ihrer Vagina. Öl ins Feuer der Unzufriedenheit gießen die Medien mit pseudo-wissenschaftlichen Darstellungen, in denen beispielsweise fürsorgliche Mütter ihren pubertierenden Töchtern Intim-Operationen für einen »freieren Umgang mit der Sexualität« schenken, als sei es das Normalste der Welt. Passend dazu werben Praxen im Internet, dass Intim-Operationen zu mehr Selbstsicherheit, Zufriedenheit und Lebensglück führen. Und das Repertoire der plastischen Intim-Chirurgie hält nahezu für jeden etwas bereit: kosmetische Vorhaut-Beschneidung, Penisverlängerung, Schamlippenverkleinerung, Absaugen des Fetts am Schamhügel, Reduzierung der Klitorisvorhaut, Kollagen-Unterspritzung des G-Punkts, Scheidenstraffung. Tatsächlich aber fehlt es aktuell an einheitlichen Standards für Intim- OP s, und dass die Eingriffe zu mehr sexueller Befriedigung führen sollen, gründet sich bisher eher auf medial

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