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Guter Sex Ohne Stress

Guter Sex Ohne Stress

Titel: Guter Sex Ohne Stress Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Thiele
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»normalem« Sex. Solange man sich und andere mit seinen sexuellen Vorlieben nicht gefährdet, gilt: Beim Sex gibt es kein normal oder unnormal, kein natürlich oder widernatürlich, kein perfekt oder voll daneben. Im Zuge der Liberalisierung von Sex würden auch viele Menschen bei diesen Aussagen zustimmend nicken, frei nach dem Motto: Normal ist, was gefällt. Trotzdem spukt das kleine Wörtchen »normal« bei den meisten von ihnen mit einem Fragezeichen im Hinterkopf herum. Und heute will man nicht nur wissen, ob man beim Sex normal tickt, sondern auch ob man es richtig und vor allem gut macht. Um den sexuellen Wissensdurst zu befriedigen, ziehen Heerscharen von Wissenschaftlern und ebenso viele selbsternannte Forscher ins Feld. Menschen werden beim Sex beobachtet und verkabelt, in Röntgengeräte gesteckt, Kameras werden eingeführt, um wirklich alles schamhaargenau zu beschreiben. Die »technischen Daten« der Sexualität entschlüsseln Wissenschaftler mittlerweile bis in die kleinste Zelle. Der emotionale Kern des Phänomens Sex bleibt jedoch weiter in jedem von uns selbst verborgen und die Forscher sind darauf angewiesen, dass Menschen ihnen die Wahrheit über ihr Innerstes verraten. Tun sie aber nur ganz selten. Die meisten Männer und Frauen antworten beim Thema Sex im Sinne der sozialen Erwünschtheit. Das heißt, sie geben Dinge an, von denen sie glauben, dass die Umwelt es von ihnen erwartet – »normal« eben. So verstrickt sich Jahr um Jahr untrennbar die sexuelle Phantasie mit der Wirklichkeit. Man kann sich häufig also gar nicht real mit anderen vergleichen, sondern eher mit deren Phantasievorstellungen von Sex. Und Phantasiebilder vergleicht man wiederum am besten mit größer, schöner, schneller, weiter, wie oft – Zahlen, Fakten, Funktion, basta, fertig.
    Der Dauerbrenner unter den Vergleichsdaten ist die Frage: Wie oft ist »normal«?
    Ein großer Kondom-Hersteller führte unter den Deutschen eine Befragung durch.
    Jeder Zweite hält demnach ein- bis zweimal Sex pro Woche für normal. Tatsächlich tun es Frauen 1,7-mal und Männer 1,9-mal pro Woche. Haben Männer heimlich Sex oder Zähl-Probleme? Sie schummeln wohl eher für ihr Ego. 30 Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen hätten laut der Studie gern öfter Sex. Deutsche Wissenschaftler prüften ebenfalls die »Wie oft – Frage« mit strengerem Blick. Sie fanden heraus, dass über die Hälfte der Frauen und Männer es nur einmal im Monat tun.
    Wollen die Menschen wirklich mehr Sex oder glauben sie nur, sie müssten wollen?
    Während bis in die 60er Jahre ein biologistisch geprägtes Bild der Sexualität herrschte – sich vereinigen zum Zeugen von Nachwuchs –, rückte mit der Einführung der Pille die Lust in den Mittelpunkt des sexuellen Interesses. Für das neue lustvolle Treiben brauchte es fortan vor allem eins: einsatzfähige Geschlechtsorgane. Im Laufe der Zeit erfuhren die alten Mythen von immer bereiten, riesigen, stahlharten Geräten und willigen, feuchten Höschen fast unbemerkt im neuen Gewand wieder Aufschwung. Aus immer Müssen wurde jederzeit Wollen – »Leistung aus Leidenschaft«. Heute scheint zu gelten: Wer wirklich »geil drauf« ist, kommt mit Vor-, Haupt- und Nachspiel in jeder Öffnung zum Super-Multi-Orgasmus. Wenn der Penis dann nicht wie ein Feuerwehrauto auf Knopfdruck seine Hydraulik ausfährt und später den Brand ordentlich löscht oder die Scheide Rasensprenger-artige Qualitäten aufweist, fühlen sich Männer und Frauen verunsichert. Immer mehr wünschen sich daher eine sinnerfüllte Sexualität ohne Leistungsdruck. Kein aussichtsloses Unterfangen! Denn hinter einer lauten Alltagsfassade schlummert in den Sehnsüchten der Menschen noch der alte Zauber von Liebe. Die Zeit ist reif, für eine Besinnung auf authentischen Sex, bei dem die Gefühle in Kopf, Herz und Lenden eine harmonische Einheit bilden. Die Gewissheit, sich als Mensch im intimen Kontakt mit seinem Partner wertvoll, angenommen und geliebt zu fühlen – genau so, wie man ist –, das bedeutet guter Sex. Jeder kann sein Rezept für guten Sex selbst finden. Denn »Original guten Sex« gibt es so wenig wie »Original Thüringer Rostbratwürste«.
    … alles Orgasmus, oder was?
    Auch der Orgasmus verdankt seinen Namen den alten Griechen. Organ bedeutete für sie »heftig verlangen«. Aber wonach verlangt es uns Menschen – nach dem Höhepunkt der sexuellen Lust, der vollkommenen Befriedigung oder gar dem »kleinen Tod«?
    Die

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