Guter Sex Trotz Liebe
es hat, wie weit jemand damit sein sexuelles Profil ausdrücken kann.
Ein Beispiel: Ob Sie sich von Ihrem Partner beim Sex fesseln lassen oder nicht, ist für sich genommen bedeutungslos. Der Witz einer solchen Praktik ist nur am Rande die handwerkliche Kunst (Wie knotet man? Wie gehen die Knoten nachher wieder auf? Welches Material verwendet man?). Erst durch die sexuelle Kommunikation und die Entwicklung eines sexuellen Profils bekommt das eine Bedeutung für die Partner: Wie riskant ist es, diesen Wunsch auszudrücken? Wie wird es verhandelt? Wer tut wem einen Gefallen damit? Was tun Sie, wenn es der eine will, der andere aber nicht? Was bringt es, sich darauf einzulassen, obwohl es einen ängstigt? Erst wenn zwischen den Partnern Leidenschaft, Angst und Wünsche ausgedrückt werden, entsteht Intimität und Intensität. Egal, ob Sie den Partner fesseln oder ob Sie ihn zart küssen.
Jetzt haben Sie eine ungefähre Einschätzung Ihres erotischen Potenzials und Ihrer erotischen Schwachpunkte. Um die Details geht es jetzt bei Ãbung 10. Sie braucht etwas Zeit zum Nachdenken, weil hier Fragen aufgeworfen werden, deren Antwort nicht sofort bereit liegt. Auch hier gibt es keine richtigen oder falschen Antworten, höchstens lustlose oder engagierte. Das liegt an Ihnen!
Ãbung 10: Mein Repertoire
Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und unterteilen Sie es in vier
Viertel. Schreiben Sie dann in jedes Viertel eine Frage:
1. »Was sind meine erotischen Stärken? Was kann ich besonders gut?« Hier benennen Sie das genauer, was Sie oben bereits als »erotisches Potenzial« getestet haben.
2. »Ungenutzte Möglichkeiten, Chancen â das würde ich gern in mein Repertoire aufnehmen!« Hier benennen Sie erotische Lernziele, die Sie noch erreichen wollen.
3. »Erotische Schwachpunkte â das mache ich nicht gut.« Nennen Sie hier nur Punkte, die Sie selbst als Schwachpunkte sehen. Lassen Sie sich von niemandem etwas einreden. Auch nicht vom Liebespartner.
4. »Risiken â da sehe ich Gefahren für meine Beziehung!« Schreiben Sie die verunsichernden Seiten Ihres sexuellen Profils auf. Das sind die Fähigkeiten und Fertigkeiten, von denen Sie denken, dass sie für Ihre Beziehung gefährlich sein könnten â wenn Sie das, was Sie denken, umsetzen, leben, ansprechen oder gar von Ihrem Partner einfordern.
Das Blatt sieht also etwa so aus:
1. Meine erotischen Stärken
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.....................................
.....................................
2. Ungenutzte Möglichkeiten
.....................................
.....................................
.....................................
3. Meine erotischen Schwachpunkte
.....................................
.....................................
4. Risiken für die Beziehung
.....................................
.....................................
.....................................
Auswertung/Zusammenfassung : Wagen Sie nun eine Gesamtschau auf Ihre erotischen Talente. Stellen Sie sich folgende Fragen:
In welchem Viertel finden sich die meisten Einträge?
Wo ist es mir am schwersten gefallen zu antworten?
Aus welchem Tabellenviertel würde ich meinem Partner etwas erzählen?
Sam:
Verrate deinem Partner nicht alles! Erst denken, dann reden! Kommâ erst mal mit dir selbst klar, ehe du deinen Partner einbeziehst!
Das sexuelle Profil 4: aktuelle Praxis und gelebtes Verhalten
Das aktuelle Handeln schlieÃt den Spannungsbogen zwischen unseren erotischen Erfahrungen und dem erotischen Hier und Jetzt. Und es öffnet den nächsten Spannungsbogen in die sexuelle Zukunft. Nach dem Sex ist vor dem Sex! Was wir sexuell tun, ist â für sich genommen â banal. Erst durch unsere Erfahrungen, unsere Wünsche und Fantasien bekommt es Bedeutung und wird lebendig. Erst gemessen daran sind wir sexuell zufrieden oder unzufrieden. Erst gemessen an unserer sexuellen Lebensgeschichte und mit Blick auf unsere Erfahrungen und Wünsche verwirklichen wir uns als Mann oder als Frau. Oder auch nicht.
Auch die Häufigkeit unserer sexuellen Aktivität ist belanglos. Die Frage, wie oft jemand pro Woche Geschlechtsverkehr hat und die dazu gestellte Geschwisterfrage, wie oft »normal« sei, gehört zu den häufigsten â und belanglosesten â sexualwissenschaftlichenFragen. Wie oft ist oft? Wie selten ist
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