Guter Sex Trotz Liebe

Nebenwirkungen.

Die Vorteile
    Es bringt Licht ins Dunkel des eigenen erotischen Profils.
    Sie können unbeeinflusst wichtige Seiten Ihres sexuellen Profils ausdrücken.
    Sie können als Paar über neue Entdeckungen ins Gespräch kommen.
    Sie erfahren Neues über das sexuelle Profil Ihres Partners.
    Sie entdecken ungenutzte Ressourcen Ihrer Sexualität.
    Sie können Farbe bekennen, ohne sich auf Kompromisse einzulassen.

Die Risiken
    Es bringt Licht ins Dunkel des eigenen erotischen Profils.
    Sie muten Ihrem Partner etwas zu. Es kann sein, dass Ihr Partner nicht gut verdaut, was Sie offen legen.
    Es mutet Ihnen selbst etwas zu: Es kann sein, dass Sie nicht gut verdauen, was Ihr Partner offen legt.
    Das kann zunächst Distanz in die Beziehung bringen, obwohl Sie doch eigentlich mehr Nähe anstreben.

    Dass der Punkt »bringt Licht ins Dunkel des eigenen erotischen Profils« sowohl in der Liste mit den Vorteilen als auch in der mit den Risiken auftaucht, hat einen guten Grund. Licht im Dunkel kann einerseits zu einer neuen Ordnung führen. Es kann Vermisstes zutage fördern. Es kann Vergessenes in das Leben zurückholen. Das Licht hilft Ihnen womöglich, die Lücke zwischen dem Sexleben, das Sie aktuell unzufrieden macht, und dem eigentlich erwünschten Sexleben besser wahrzunehmen.
    Das Licht kann aber auch Dinge erhellen, die Ihnen verborgen sehr viel lieber sind als erleuchtet. Unter Umständen holt das Licht abseitige Gegenden Ihres erotischen Profils in den Blickpunkt. Manches schieben Sie zur Seite, weil es Ihnen nicht ins gegenwärtige erotische Leben passt. Das ISS könnte dies wieder an die Oberfläche bringen.
    Der Unterschied zwischen den Partnern kann nach einem unzensierten ISS spürbarer sein als davor.
    Das ISS umreißt das sexuelle Profil eines Menschen in einem fiktiven Handlungsablauf. Dadurch kommt das Profil ins Laufen und bekommt lebendige Konturen. Dabei bleibt das ISS nicht folgenlos, wenn Sie sich mit Ihrem Partner darüber austauschen. Das ISS ist eine ernsthafte Übung. Dessen Aussage, beispielsweise die, ob Sie im ISS Ihrem Partner eine Hauptrolle geben oder einem Dritten, ist anschließend nicht mehr rückgängig zu machen. Das ISS ist kein Experiment, das Sie mit einem lockeren »Schau’n mer mal« relativieren können. Vielmehr resultiert daraus: »Gesagt ist gesagt.« Danach kann man dann schwer zurück.

    Ãœbung 15: Das ideale sexuelle Szenario
    Das ISS besteht aus drei Schritten:
    1. Schritt: Erstellen . Das ISS wird von beiden Partnern individuell erstellt.
    2. Schritt: Verhandeln . Die Partner verhandeln, ob sie ihr ISS offen legen und ob sie das des Partners erfahren wollen.
    3. Schritt: Auswerten . Die Partner werten aus, welche Konsequenz das ISS für ihr weiteres Sexualleben hat.

    1. Schritt: Erstellen Sie unabhängig voneinander Ihr ISS!
    Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe, ein Blatt Papier und einen Stift.
    Sorgen Sie dafür, dass Sie ungestört sind. Am besten sollte Ihr Partner nicht in der Nähe sein.
    Stellen Sie sich vor, Sie dürften sexuell völlig egoistisch sein. Ihr Partner hätte nichts zu sagen. Sie müssten keinerlei Rücksicht nehmen. Stattdessen hätten Sie die freie Wahl, Ihre sexuellen Träume und Bedürfnisse genauso aufzuschreiben, wie es Ihnen entspricht. Sie hätten keine moralische Instanz zu fürchten und Ihr Verhalten bliebe für Ihre Beziehung ohne weitere Folgen.
    Schreiben Sie auf: Was ist die für Ihre persönlichen Bedürfnisse ideale sexuelle Begegnung? Also: Was würden Sie mit wem wo wie tun? Notieren Sie, was genau für Sie erotisch höchst befriedigend und am stimmigsten wäre. Was bringt Ihre individuelle persönliche sexuelle Art, Mann bzw. Frau zu sein, am besten zur Geltung? Schreiben Sie es so auf, dass man es sich gut vorstellen kann. Konzentrieren Sie sich dabei nicht so sehr auf Ihre Gefühle, sondern auf Ihre Handlungen.
    Wenn Sie das aufgeschrieben haben, verschließen Sie das Papier in einem Umschlag und sprechen mit Ihrem Partner zunächst nicht darüber.
    Ob Sie das aufgeschriebene ISS Ihrem Partner zeigen, wann Sie das tun, ob vollständig oder teilweise oder nur unter bestimmten Umständen, das liegt ausschließlich in Ihrer Entscheidung. Dass Sie es aufgeschrieben haben, verpflichtet Sie nicht dazu, es offen zu legen! Und dasselbe gilt natürlich für Ihren Partner.

    Achtung : Vermeiden Sie