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Guy Lacroix: Auf der Jagd nach dem Rosenkranzmörder (Clockwork Cologne) (German Edition)

Guy Lacroix: Auf der Jagd nach dem Rosenkranzmörder (Clockwork Cologne) (German Edition)

Titel: Guy Lacroix: Auf der Jagd nach dem Rosenkranzmörder (Clockwork Cologne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Keil
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Lippen zusammen. Musste sie wahrhaftig den Kampf erneut ausfechten? «Kommissär«, sagte sie so ruhig und geduldig wie möglich, «ich bitte Sie. Sie sind doch kein junger Hase in Ihrem Metier. Wollen Sie, dass mein Vorgesetzter Ihrem Vorgesetzten eine offizielle dienstliche Anweisung erteilt, dann werde ich jetzt selbstverständlich …«
    Er hob die Hand und unterbrach sie. «Nein, natürlich nicht«, knurrte er. «Lassen Sie es gut sein. Ich bin im Moment wohl nicht gut zu genießen.« Er verzog das Gesicht zu einer matten Imitation eines Lächelns, das wohl entschuldigend wirken sollte. Martha registrierte es dennoch mit Erleichterung. Sie richtete sich auf und strich ihren Rock glatt. «Dann lassen Sie uns hören, was der Arzt sagt«, schlug sie vor.
     
    Der Arzt drückte mit zweifelnder Miene am Brustkorb des Toten herum. Er erhob sich aus seiner vorgebeugten Haltung und wischte die Hände an einem fleckigen Tuch ab. Es roch scharf nach Karbol. «Er ist tot«, sagte er.
    Martha konnte sehen, dass Lacroix eine bissige Entgegnung herunterschluckte. Der Kommissär nickte dem Arzt ungeduldig zu. «Weiter?«
    Dr. Hegenbarth warf einen Blick auf das Bett. «Mehr kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen«, erwiderte er abwehrend. «Ich müsste den Leichnam zuerst obduzieren. Wenn Sie veranlassen könnten, dass er mir gebracht wird …« Er warf das Tuch in seine Tasche und zog die Handschuhe wieder an, die er zur Untersuchung abgelegt hatte. Sein Blick suchte nach seinem Hut. «Falls Sie bei der Leichenschau anwesend sein möchten …«
    «Lieber Dr. Hegenbarth!«, Kommissär Lacroix sprach mit geringfügig erhobener Stimme, aber sein Gesicht zeigte deutlich, dass ihm aufsprudelnder Zorn die Kehle verengte.
    Martha verbarg ein Lächeln hinter der Hand. Sie kannte seinen Ruf, man hatte sie vor ihm gewarnt. Lacroix war aufbrausend, ungeduldig, schlecht gelaunt, unhöflich, ganz und gar unausstehlich, aber er war einer der besten Kriminalbeamten der Cölner Polizei. Es tat ihr gut, zu sehen, dass er nicht nur sie so grob behandelte.
    «Ich könnte mir vorstellen, dass Sie über 'er ist tot' hinaus auch ohne Sektion noch ein oder zwei Erkenntnisse beisteuern könnten, die uns erlauben würden, unsere Arbeit weiterzuführen«, raunzte er gerade den Arzt an. «Was sagen Sie zu der Blaufärbung seines Gesichtes? Was ist mit den verbrannten Augen? Was, denken Sie, war die Todesursache«, er hob die Hand, um den Protest des Arztes zu ersticken, «ohne Gewährleistung Ihrerseits, ich möchte nur die erste Einschätzung, nennen Sie es 'Vermutung', die Sie als Mediziner mit einiger Erfahrung doch sicherlich abgeben können.«
    Der Arzt senkte das Kinn auf die Brust und seufzte. «Polizisten sind immer so ungeduldig«, murmelte er.
    «Eine Spur erkaltet schnell«, erwiderte Lacroix mit größerer Geduld und Ruhe, als Martha ihm zugetraut hatte. «Kommen Sie, Doktor. Sie kennen mich. Ich werde Sie auf keine Ihrer hier geäußerten Vermutungen festnageln. Es bleibt alles vollkommen unter uns.« Er warf Martha bei diesen Worten einen warnenden Blick zu.
    Der Arzt blickte unschlüssig von der Leiche zum Kommissär. «Junger Mann, würden Sie mir bitte zur Hand gehen?«, sprach er Kimura an, der gerade zur Tür hereinkam.
    «Haruki, du bist gemeint«, bellte Lacroix, als Kimura nicht gleich Folge leistete. Der junge Asiate zog die Augenbrauen zusammen, aber er nickte und trat zum Bett. Der Arzt wies ihn an, die Schultern des Toten zu ergreifen und den Leichnam herumzudrehen.
    «Sehen Sie, diese Male sind ungewöhnlich.« Hegenbarth deutete auf den Nacken des Toten. «Für Strangulationsmale liegen sie zu tief, die Abdrücke passen auch nicht zu dem Rosenkranz, aber dennoch war hier Gewaltanwendung im Spiel. Das und das«, er wies auf zwei dunkle Flecken auf der blassen Haut, «dürften Spuren von Fingern sein.« Er bedeutete Kimura, den Leichnam wieder umzuwenden. «Dann sind Ihnen sicherlich die Verfärbungen im Gesicht aufgefallen und das offensichtlich kürzlich gebrochene Nasenbein.« Er blickte auf, sah Lacroix fragend an.
    Der nickte mit zusammengepressten Lippen. «Jemand hat ihn geschlagen«, sagte er.
    «Offensichtlich. Und es ist relativ kurz vor seinem Tod geschehen, die Verletzungen sind frisch.« Er rieb mit einer ungeduldigen Geste die Hände gegeneinander. «Soweit ich das jetzt und hier und ohne eingehendere Untersuchung sagen kann, ist keine dieser Verletzungen unmittelbar schuld an seinem Ableben. Er dürfte

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