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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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begann zu begreifen.
    „Er arbeitet dort in der Küche. Das heißt, falls man dieses Hygienerisiko als Küche bezeichnen kann. Der Boss dort, dieser Sam, ein fetter Kerl, der so schmierig ist wie sein Laden, bat Norman, mich ein bisschen einzuweisen. Norman fragte, warum ein so nettes Mädchen einen Job in einem miesen Drecksloch wie Sam’s Hams haben will. Vielleicht, weil ich mich nicht an Statlers umweltverschmutzende Giftküche verkaufen will, habe ich gesagt. Und weißt du was?“
    „Was?“
    „Er ist unser neustes Fördermitglied!“ Triumphierend sprang Pat auf um riss die Arme hoch.
    „Das ist ja großartig !“ Gwen umarmte Pat und drehte sich lachend mit ihr im Kreis. Dann stutzte sie. Wie tief war sie gesunken, wenn sie schon wegen eines einzigen neuen Fördermitglieds in Freudentaumel geriet!
    „Ich habe ihn heute zum Essen eingeladen .“ Aufgekratzt fuhr sich Pat durch die Haare. „Er kommt um sieben.“
    „Wenn wir jedes Fördermitglied zum Essen einladen wollen, Pat, sind wir schneller pleite , als du Hamburger verkaufen kannst.“
    „Er ist nicht irgendein Fördermitglied.“
    „Ich verstehe .“
    Während sie Spaghetti kochten, fragte Gwen Pat aus über ihre neue Arbeit und erfuhr neben dem Verdienst von 1000 Dollar ne tto plus Trinkgeld auch die unfreundlichen Arbeitszeiten von zehn Stunden täglich inklusive jedes zweite Wochenende im Schichtwechsel.
    „Aber du wolltest doch bloß halbtags arbeiten, damit du noch Zeit hast für deine Doktora rbeit“, wandte Gwen ein.
    „Es ging nicht anders. Sam suchte nur eine Gan ztagskraft.“
    Gwen schmeckte das Salatdressing ab. „Dann würde er es doch sicher akzeptieren, wenn wir uns den Arbeitsplatz teilen. Du morgens, ich abends, oder umgekehrt, damit du deine Doktorarbeit weitermachen und auch für Survival etwas tun kannst.“ Sie fühlte sich zu diesem Angebot moralisch verpflichtet.
    „Das würdest du für mich tun?“
    „Du hilfst mir bei meinem Job und ich dir bei deinem. Das ist nur fair. Natürlich nur bis unsere Finanzen es uns erlauben, dich bei Survival fest anzustellen.“
    „Du bist ein Schatz! Ich werde Sam gleich morgen fragen, ob das geht.“
     
    Es ging.
    So kam es, dass Gwen - vorübergehend, wie sie sich schwor - schmierige Hamburger an ebensolche Männer aushändigte. Pats Beschreibung von Sam’s Hams war tatsächlich nicht übertrieben. Konstruiert wie viele dieser Fast-Food-Lokale wirkte Sam’s Hams jedoch ungleich billiger als vergleichbare Vertreter dieser Zunft. Und die Gäste wirkten genauso dysfunktional wie der Seifenspender in der Herrentoilette.
    Zunächst wurden Pat und Gwen sogar von einigen dieser üblen Subjekte begrapscht. Doch unabhängig voneinander hatten sich beide angewöhnt, Zudringlichkeiten postwendend mit gesalzenen Ohrfeigen zu beantworten, woraufhin derartige Frechheiten rapide zurückgingen. Zwar stieß Sam, der Inhaber, hin und wieder eine Verwarnung dahingehend aus, dass er es nicht wünschte, dass seine verdammten Bedienungen verdammte Ohrfeigen an verdammte Gäste austeilten, doch da die Zahl der Gäste dabei eher zu- als abnahm, tolerierte er es schließlich. Einige schienen extra deswegen zu kommen, um hämische Wetten darüber abzuschließen, wen es denn heute wohl wieder erwischte.
    Nach einem dieser anstrengenden Abende in Sam’s Hams kam Gwen in Begleitung von Norman nach Hause, der heute die gleiche Schicht hatte wie sie. Neben Pat warteten bereits die anderen mit zwei Riesenpizzas auf sie. Die anderen - das waren Normans Freunde Mike und David, die nun auch Pats und Gwens Freunde waren.
    „Ihr kommt früh“, meinte Pat, nachdem sie Norman ausgiebig geküsst hatte. „Hat euch Sam he ute mal keine Überstunden machen lassen?“
    „Heute war nichts los“, murmelte Norman und küsste Pat e rneut.
    G wen beobachtete die beiden lächelnd, während sie die erste Pizza zerteilte, und gönnte Pat ihr Glück von ganzem Herzen. Norman war ein gut aussehender Mann, etwa 1,80 groß, mit schwarzen Haaren, braunen freundlichen Augen und einem entwaffnenden Lächeln. Nicht nur erotische Anziehung und ihre Sympathie für Survival teilte Pat mit ihm, sondern auch ein gemeinsames Hobby.
    Norman war nämlich Drummer in einer Rockband, die er zusammen mit Mike und David g egründet hatte, und Pat hatte zu Gwens Überraschung einmal Bassgitarre gespielt. Da Pat plötzlich ungeheuer auf Rockmusik stand, hatte sie sich ihre alte Bassgitarre von ihrer Mutter schicken lassen und spielte nun in

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