Gwen (German Edition)
es, dass er sich jetzt in der Öffentlichkeit mit ihr sehen lassen konnte, weil A ihre Z icken tolerierte, solange sie Produkt 4 nicht gefährdete. Und das würde Dirk ihr nicht erlauben.
Sie hatte einen mausgrauen Jogginganzug an, offenbar Knastkleidung. Viel zu groß für ihre zie rliche Figur. Ihre feuchten Haare waren noch zerzauster als sonst. Sie war zum Anbeißen und schaute Dirk an mit diesem unergründlichen Blick, den er nie einschätzen konnte.
Gwen fauchte den Bullen am Schreibtisch an: „Wenn Sie nur für fünf Cent Rechtsbewusstsein hätten, würden Sie diesen Mistkerl verhaften“, sie zeigte auf Dirk, „und nicht mich!“
„Jetzt höre n Sie mir mal zu, Lady!“, sagte der Schreibtischbulle. „Sie gefährden gerade Ihre Entlassung. Sie haben sich heute schon genug geleistet, und Sie haben es allein Mr. Statlers Fürsprache zu verdanken, dass Sie hier überhaupt so schnell rauskommen. Sie sollten ihm dankbar sein! Aber wenn Sie ihn jetzt noch weiter beleidigen, werde ich Sie wieder einbuchten, bis Sie Vernunft angenommen haben.“
„Aber, Officer“, beschwichtigte Dirk den Wichti gtuer, „das hat sie doch gar nicht so gemeint. Sie ist eben leicht erregbar, aber wenn man das rohe Fleisch in ihrem Futter weglässt, ist sie eigentlich fast normal.“
Der Schreibtischbulle: „Sie wollen also keine Anze ige machen, Mr. Statler? Immerhin hat sie diese Show in dem Springbrunnen vor Ihrem Firmensitz veranstaltet, um gegen Sie Propaganda zu machen.“
Dirk: „Nein. Ich drücke noch mal ein Auge zu. Und dasselbe sollten Sie tun .“
Der Schreibtischbulle: „Na schön. Aber nur, weil Sie es sind, Mr. Statler .“
Gwennie hob trotzig ihr Kinn hoch. „Dass Sie als Polizist es wagen, Ihre korrupte Kumpanei mit der Industrie so unverblümt zur Schau zu stellen!“
„Verdammt, Lady, jetzt reicht es aber !“ Der Schreibtischbulle stand auf. „Sie verschwinden jetzt besser, bevor ich endgültig die Geduld mit Ihnen verliere! Und wenn Sie sich daheim umgezogen haben, bringen Sie gefälligst die Kleidung zurück, die Sie tragen! Die ist Staatseigentum.“
D irk sagte zu Gwen: „Ich kann dich heimfahren.“
Sie zickig: „Nur wenn die Hölle zufriert!“
Die Eingangstür ging auf , und zwei dieser SURVIVAL-Pfeifen, die vorhin in der Band gespielt hatten, kamen rein. Die kleine Dunkelblonde vom Bass und der schwarzhaarige Drummer.
„Oh, Gwen, Gwen, Gwen, Gwen !“, jammerte die kleine Dunkelblonde. „Was machst du nur für Sachen? Haben wir nicht schon genug Probleme?“
Dirk zu der Dunkelblonden: „Das dürfen Sie ihr nicht übel nehmen, Kleine! Sie kann gar nicht anders. Sie ist das personifizierte Problem.“ Er nickte dem Schreibtischbullen zu. „Also, ich geh dann mal. Macht’s gut!“ Und zu Gwennie: „Du kannst mich ja mal besuchen, wenn du Sehnsucht nach mir hast, Schätzchen.“
Gwennie zischte: „Lieber besuche ich die Ratten in den Ca tnecktowner Abwasserkanälen!“
Dirk warf ihr einen Kuss durch die Luft zu und schlenderte zum Ausgang. Im Hinausgehen hörte er, wie der Schreibtischbulle rief: „Und vielen Dank für die neuen Polizeiautos, Mr. Statler!“
Dirk drehte sich noch mal um. „Fahren die sich gut?“
„Oh, ja, Sir! Kein Vergleich zu den alten Kisten, die wir vorher hatten.“
Dirk verließ den Knast und stieg auf die Panhead. Hoffentlich hatte Gwen endlich kapiert, dass sie nichts gewann außer nassen Füßen, wenn sie ihm in die Quere kam.
Nachdem Pat und Norman Gwen aus dem Gefängnis abgeholt hatten, fuhren sie in Normans Wagen durch die Innenstadt. Gwen beugte sich vom Rücksitz zu den beide anderen vor und erzählte in groben Zügen, was sich zugetragen hatte, hielt sich jedoch nicht lange damit auf, sondern kam gleich zur Sache: „Wir müssen unsere nächste Anti-Statler-Aktion besprechen!“
„Hat das nicht Zeit, bis wir daheim sind ?“ Pat rutschte auf dem Beifahrersitz hin und her. „Während du im Gefängnis herumgesessen bist, haben wir die ganze Arbeit gemacht mit Abbauen der Bühne, der Bänke, und so weiter. Survival-Burger waren auch keine mehr da. Ich bin völlig fertig und brauche erst mal was zu essen. Dabei können wir ja alles Weitere besprechen.“
„Das können wir nicht “, widersprach Gwen. „Zumindest nicht daheim. Es könnten Wanzen in unserer Wohnung installiert sein. Wir dürfen auch nichts Wichtiges mehr am Telefon besprechen, es könnte abgehört werden.“
„Das traust du Statler zu ?“, wunderte sich Norman.
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