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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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„Übertreibst du jetzt nicht ein bisschen?“
    „Damals in Deutschland hat er mich auch von einem Detektiv beschatten lassen“, gab Gwen zu B edenken. „Warum sollte er es nun nicht ebenfalls tun? Außerdem habt ihr seine Kumpanei mit der Polizei erlebt. Er kann sich hier alles erlauben.“
    „Na großartig !“ Übellaunig warf Pat die Hände hoch. „Jetzt bin ich nicht mal in meiner Wohnung ungestört! Aber ich brauche jetzt trotzdem was zu Essen.“
    „Warum gehen wir nicht in den Taco-Laden und essen dort was?“, schlug Norman vor.
    „Soll ich mich nicht zuerst umziehen?“ Gwen sah auf ihre wenig schmeichelhafte Gefängniskle idung.
    „ Nicht nötig“, entgegnete Pat. Norman fand das auch und fuhr zum mexikanischen Imbiss.
    Gwen wartete ungeduldig, bis sie alle Platz genommen und ihre Bestellungen aufgegeben ha tten, dann begann sie: „Übernächsten Mittwoch geht Statler in Produktion, wenn wir es nicht verhindern.“
    „Wenn das stimmt, was die Bauarbeiter uns gesagt haben“, wandte Pat ein.
    „Es stimmt .“ Gwen nickte. „Statler hat es mir ungewollt bestätigt, vorhin, auf unserem Straßenfest, bevor er mich … Auf jeden Fall stimmt es, ich sah es in seinen Augen.“
    „Und was bitte sollen wir da tun ?“ Pats Fingernägel trommelten auf der Tischplatte. Hoffentlich kamen ihre Enchiladas bald, damit sie wieder umgänglicher wurde!
    „Ich war gestern Nacht draußen im neuen Industriegebiet“, erzählte Norman. „Ich habe mir nä mlich meine eigenen Gedanken gemacht für eine Aktion. Auf das Statler-Gelände kommt man ohne weiteres. Aber das Problem sind die zwei Männer, die nachts mit Schäferhunden dort patrouillieren.“
    Das Essen wurde gebracht , was Pats Miene aufhellte. Sie verleibte sich genießerisch einen Bissen ein, dann fragte sie: „Sind es Rüden oder Hündinnen?“
    „Keine Ahnung .“ Norman zuckte die Schultern. „Ist das wichtig?“
    „Wenn es Rüden sind schon“, meinte Pat kauend. „Venus ist seit gestern läufig.“
     
    Pat parkte ihr Auto direkt hinter dem alten Löschfahrzeug, das Norman irgendwo in seinem großen Bekanntenkreis organisiert hatte und das wohl vor seiner Ausrangierung der Feuerwehr gehört hatte. Zusammen mit Mike hatte Norman es so weit hergerichtet, dass es den Anforderungen der heutigen Aktion gewachsen war.
    So hofften sie zumindest.
    Als Gwen aus Pats Wagen stieg und Venus an die Leine nahm, schlug ihr der Regen wie eine Ohrfeige entgegen und durchnässte sie trotz Regenumhang binnen kürzester Zeit. Laut Wetterbericht würden die Niederschläge noch tagelang anhalten.
    Nur schemenhaft konnte man in der Dunkelheit Norman, David und Mike erkennen, die soeben das Ansaugrohr des Löschfahrzeugs in den Catneck River hängten. Während Pat sich zu ihnen stellte und händeringend Bedenken zum Besten gab, die keiner wirklich hören wollte, machte sich Gwen mit Venus auf den Weg und lief einen weiten Bogen um das Gelände herum.
    Der Gebäudekomplex der neuen Fabrikanlage stand noch im Rohbau. Fertig gestellt war lediglich eine große Lagerhalle, die nach den Angaben der in Sam’s Hams einkehrenden Bauarbeiter später als Stauraum für Rohstoffe dienen sollte. Vorläufig jedoch beherbergte sie die alte, noch aus Deutschland stammende Produktionsanlage und ragte als eine düstere Provokation in den Nachthimmel.
    Eine Windböe klatschte den Regenumhang gegen Gwens Beine. Sie erreichte das Areal, das sp äter einmal der Eingang des Statler-Geländes werden sollte. Mit angelegten Ohren trottete Venus neben ihr her. Gwens Ziel waren die beiden Lichter, die sich in der Dunkelheit bewegten wie tanzende Kobolde und zu den beiden Männern gehören mussten, die gemäß Normans Beobachtungen das Gelände bewachten.
    Was die Hälfte von Sams Gästen als übertrieben ansah. Doch Statler, so die andere Hälfte jener Experten, wollte eben auf Nummer Sicher gehen und selbst eine lumpige Lagerhalle vor Sabotageakten der Umweltaktivisten schützen.
    Jetzt konnte Gwen die Stimmen der Männer über das Heulen des Windes hinweg ausmachen. Zunächst plauderten sie noch unbedarft miteinander, doch als ihre beiden Schäferhunde immer unruhiger wurden, sich kläffend gegen die Leinen stemmten und nur mit Mühe zurückgehalten werden konnten, durchstreiften die Lichtkegel der Taschenlampen argwöhnisch die Umgebung.
    Gwen zog sich die Kapuze ihres Regenumhangs noch tiefer in die Stirn und ließ die winselnde Venus frei. Wie ein Pfeil schoss das Tier durch den Regen

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