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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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ihr zusammenballte, dann haltlos explodierte und Dirk mit sich riss.
     
    Als sie irgendwann wieder Luft bekam, merkte sie, dass sie auf Dirks schwitzendem Körper lag und leise summte. Nicht die Musik von Evanescene , die sie durch diesen Vulkanausbruch gehetzt hatte, sondern „Nights in White Satin“.
    Dirk schob sie von sich herunter, setzte sich auf und stützte den Kopf auf seine Arme. Dabei wirkte er so niedergeschlagen, frustriert geradezu, dass Gwen es nicht ertragen konnte. Nicht nach dem unvergleichlich Schönen, das sie gerade zusammen erlebt hatten.
    Sie richtete sich auf und schlang von hinten die A rme um ihn. „Was hast du? War es nicht schön für dich?“
    „Nicht schön?“ Er drehte den Kopf zu ihr und zwei ernste Falten standen zwischen seinen A ugenbrauen. „Du schaffst es tatsächlich, aus so was Selbstverständlichem wie Sex was Magisches … wenn ich kein verdammter Atheist wäre, würde ich sagen, was Göttliches zu machen.“
    „ Natürlich war das, was wir getan haben, etwas Göttliches.“ Ihre Lippen hauchten Küsse auf seinen Nacken. „Diese Verschmelzung von Energien, diese Ekstase, die Galaxien entstehen lässt, diese Hymne an das Leben, ist das nicht etwas unvergleichbar Heiliges?“
    „Ja“, knurrte er, „mit dir ist es echt so. Du hast g ewonnen, bist frei und kannst gehen. Das gilt aber, wie gesagt, nur bis zu der nächsten Scheiße, die du abziehst. Also hau schon ab!“
    D och das war das Letzte, was sie wollte. Gegen sein Ohrläppchen flüsterte sie: „Wirfst du mich gleich raus, oder hat das noch etwas Zeit?“
    Er griff nach hinten um ihre Taille, zog sie nach vorn über seine Oberschenkel und versenkte beide Hände in ihrem Haar. Die mis slaunigen Falten zwischen seinen Augenbrauen kapitulierten gegen sein Lächeln. „Ich schätze, das hat noch fünf oder zehn Minuten Zeit.“
    Sie küssten sich zärtlich, dann erhob er sich und trug sie zu m Sofa, wo er sie behutsam niederlegte. Er verschwand, kam wieder mit einer Decke, die er über Gwen ausbreitete, und zwei Dosen Guinness, die er öffnete und auf den Sofatisch stellte. Nachdem er die Musik noch einmal angestellt und sich eine Zigarre angesteckt hatte, lümmelte er sich zu ihr. Wohlig seufzend kuschelte sich Gwen in seine Arme.
    „Respekt, Gwennie !“, sagte er schließlich. „Für eine irische Fee hast du echt was drauf!“
    „Das war nicht ich, das war die Musik. Sie hat das einfach g efordert.“
    „Die CD muss ich mir unbedingt brennen.“ Nachdenklich schaute er dem Zigarrenrauch hinte rher. „Normalerweise passiert mir so was nicht.“
    „Was passiert dir nicht?“ Sie beugte sich über ihn hinweg und nahm einen Schluck Guinness.
    „Normalerweise hab ich immer noch so viel Grips in der Birne, dass ich an ein Kondom denke. Aber bei dir versagt mein Hirn.“
    „Falls du dir wegen AIDS Sorgen machst : Bei meinem letzten Blutspenden war das Ergebnis negativ. Falls es dir um Verhütung geht: Ich bin nicht schwanger geworden und nehme jetzt die Pille.“
    Er legte seine Zigarre im Aschenbecher ab und schaute ihr in die Augen. „Du nimmst die Pi lle?“
    „Ja, nur für den Fall , dass du …?“ Verlegen stockte sie.
    „Dass ich?“
    „Ja, du!“ Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken. „Du!“
    Er begrub sie unter seinem Körper, küsste sie wild und murmelte gegen ihre Lippen: „Ich schä tze, du hast deinen Vortrag bei der politischen Blabla-Show verpasst. Deine SURVIVAL-Spinner werden dir dafür die sommersprossige Haut abziehen und aus deinen Haaren Norwegerpullover stricken. Das ist zumindest ein kleiner Trost für mich.“
    Genussvoll schnurrend gab sich Gwen seiner fordernden Lust hin. Wen interessierte schon Clarissa Steelridge?
    Oder Survival?
     
    Als sie erwachte, war es bereits hell. Die Uhranzeige auf dem Fernseher zeigte vorwurfsvoll e „07.38“.
    Dennoch hasste sie nichts so sehr wie die Aussicht, den Mann zu verlassen, der schlafend unter ihr lag. Nur noch eine Minute, sagte sie sich. Nur noch eine Minute in der Wärme seines Körpers ihr Glücksgefühl weitergaren, nur noch eine Minute. Ihre Wange ruhte auf dem G auf seiner Brust. Es war verheilt, doch die narbige Verhärtung war deutlich sicht- und spürbar.
    „07.59“. Nur mit äußerster Disziplin gelang es Gwen, sich vo rsichtig zu erheben und sich mit hölzernen Bewegungen anzuziehen. Sie nahm Tracys CD aus dem CD-Player, steckte sie zurück in die Hülle und dann in ihre Tasche. Aus Dirks Jeans, die noch immer am Boden

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