Gwen (German Edition)
gewinnen, wenn Gwen hilflos unter ihm lag? Das würde ihn maximal eine halbe Minute Gerangel plus ein arrogantes Grinsen abverlangen.
Sie würde gewinnen, wenn er hilflos unter ihr lag. Ein Mann, der doppelt so schwer war wie sie. Unmö glich konnte sie ihn zu Fall bringen.
Und doch war er schon unter ihr gelegen!
Fragmente eines Plan s formierten sich in Gwens Willen, eines verzweifelten Plans, der es dennoch wert war, zumindest versucht zu werden. Sie hatte ja nichts anderes, insbesondere nichts zu verlieren. Höchstens lächerlich machen konnte sie sich. Doch das wäre ja nicht das erste Mal.
„In Ordnung“, sagte sie. „Aber ich fange an . Und eine Regel gibt es: Du darfst mich in den ersten fünf Minuten nicht dabei anfassen!“
„Okay.“ Er nickte und beobachtete mit konzentriert zusammengezogenen Augenbrauen, wie sich Gwen an ihm vorbei zurück ins Wohnzimmer schob. Außerhalb dieses Gefängnisses, das er für sie eingerichtet hatte, konnte sie entschieden besser atmen. Sie holte Tracys CD aus ihrer Tasche und wickelte das Geschenkpapier ab.
„Ich brauche so viele Kerzen , wie du hast“, teilte sie Statler mit.
„Wozu?“
„Wenn ich schon meine magischen Kräfte entfalten soll, brauche ich auch das richtige Ambiente.“
Das schien ihm einzuleuchten, denn unverzüglich begann er, in verschiedenen Schubladen seiner Schrankwand zu kramen, bis er vier Kerzen unte rschiedlicher Größe gefunden hatte. Ohne dass sie es anordnen musste, zündete er kooperativ eine nach der anderen an und reichte sie ihr. In Ermangelung geeigneter Kerzenständer tropfte sie einfach etwas Wachs in den breiten Aschenbecher auf dem Sofatisch und klebte die Kerzen darin fest.
„Bitte l eg die CD ein und schalte das Licht aus!“, ordnete Gwen an. Er gehorchte.
Als sich die schönen Klänge von Evanescene um das einströmende Rot des Sonnenuntergangs und das Gold des Kerzenscheins schmiegten, zog sich Gwen aus. Ohne Hast, ganz allmählich, wiegte sie sich leicht im Takt der Musik und ließ ein Kleidungsstück nach dem anderen auf den Boden fallen.
Dirk Statler bewegte sich nicht, starrte sie nur an. Völlig nackt trat Gwen zu ihm und ließ ihre Hände über seinen Körper fahren, jedoch ohne ihn zu berühren, nur um Haaresbreite entfernt. Ihre Lippen folgten, ebenfalls ohne ihn zu streifen, alles im Takt der Musik, die Gwen immer mehr mitriss.
Noch immer stand er steinern da, die mächtigen Arme als Bollwerk vor der Brust verschränkt, uneinnehmbar wie die Felsklippen Donegals. Gwen zog sein T-Shirt aus dem Hosenbund, schob ihre Hände darunter und seine Flanken hoch, wieder ohne seine Haut zu berühren, doch allein das genügte, um seine Atmung zu beschleunigen, wie Gwen triumphierend feststellte.
Als er dann die Arme öffnete, war es, als würde die Festung die Zugbrücke herunterlassen. Gwen zog sein T-Shirt in die Höhe, und er bückte sich, so dass sie es ihm über den Kopf ziehen konnte. Achtlos ließ sie es fallen und öffnete die Gürtelschnalle.
Als sie ihn auszog, wölbten sich ihr seine angespannten Muskeln entgegen, deren Relief Gwens Finger träge nachzeichneten, ebenfalls ohne etwas zu berühren, bis Dirk verzweifelt die Fäuste ballte und die Kiefer aufeinander presste.
M it beiden Händen fasste sie seine Unterarme, glitt auf den Boden und nahm ihn mit, bis sie sich gegenüber knieten.
Die Musik blies durch den Raum wie eine Windfee durch eine Waldlichtung. Genauso hauchten Gwens Lippen über Dirks Körper, seine Schulter, seine pochende Halsschlagader, das verheilte G auf seiner Brust, bis sie seinen Mund fanden, der sich einladend einen Spaltbreit öffnete. Gwen ließ lediglich ihre Zungenspitze über seine Mundwinkel zittern. Ihre Brustspitzen erregten sich an den Härchen auf seiner Haut, als ihr Körper über den seinen glitt wie Mondlicht über das Meer, geführt von der Musik und berauscht durch die Spannung, die unter ihren Händen schwirrte.
Ein neues Lied erklang, dessen schnellere Rhythmik sich in Gwens Finger drängte. Zu ihrer eigenen Überraschung kratzten ihre Fingernägel nun beidseitig über Dirks Bauchmuskeln. Stöhnend zuckte er zusammen. Jetzt endlich küsste sie ihn, warf sich auf ihn, packte seine Haare, zog seinen Kopf nach hinten und trank seinen keuchenden Atem.
Die Stimme der Sängerin verfing sich in Dirks Stöhnen und gipfelte in Gwens Schrei, als er in sie ei ndrang. Gwens Haare peitschten über Männerhaut, während sie auf harten Hüften ritt, bis die Musik sich in
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