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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Lass den Scheiß! Du hast keine Chance.“ War sein Tag nicht schon schlimm genug? Nein, dieses Weib schaffte es echt, dem noch eins drauf zu setzen. Er versuchte, sie zu packen, sie abzuhalten von dem Wahnsinn, in den sie sich gerade verrannte, aber seine Hände fielen runter, als sie aufstand.
    Sie gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen und hauchte in sein Ohr: „Bis bald.“
    Dann ging sie, während er ihr seine neu geschürte Angst hinterher fluchte.
     
    Bevor sie das Krankenzimmer verließ, wischte sich Gwen die Tränen aus dem Gesicht und rief sich ins Gedächtnis, dass gleich jedes Zittern ihrer Stimme und jedes Verkrampfen ihrer Hände ohne Gnade in den Medien ausgeschlachtet werden würde. Sie sammelte sich, öffnete die Tür, schlüpfte hinaus und schloss sie wieder.
    „Gwen, wie geht es Mr. Statler?“
    „Gwen, was haben Sie mit ihm besprochen?“
    „Gwen, hat er Sie beschuldigt, mit dem Attentat etwas zu tun zu haben?“
    Die Journalisten umkreisten sie wie Elektronen einen Atomkern, als sie die breite Kranken haustreppe hinabstieg. Am Eingangsportal blieb sie stehen und härtete ihre Worte mit der Entschlossenheit, die sie sich zu fühlen zwang: „Dirk Statler geht es den Umständen entsprechend schlecht, doch er ist ansprechbar. Ich konnte ihn davon überzeugen, dass Survival nichts mit dem Anschlag auf ihn zu tun hat. Sie alle kennen mich inzwischen gut genug, um zu wissen, dass so etwas nicht mein Stil ist.“ Sie schwenkte ihren Blick geradewegs in die Linse einer Fernsehkamera. „Solche Verbrechermethoden lehnt Survival entschieden ab.“
    „Wenn Sie es nicht waren, wer war es dann?“
    Gwens Puls beschleunigte sich, doch sogleich kämpfte sie den spontanen Impuls nieder, mit der Wahrheit über das Alphabet an die Öffentlichkeit zu gehen. „So etwas kann sich nur ein sadistisches Psychopathenhirn ausdenken.“
    Sie verließ das Krankenha us und machte sich auf den Weg in die Innenstadt.
    Denn sie ging davon aus, dass Simon Lloyd und seine Kollegen nicht die einzigen waren, deren Fragen sie beantworten und damit jeden Verdacht von Survival abziehen musste. Selbst wenn das bedeutete, dass man sie wieder einsperrte, musste sie sich dem stellen.
    Survival zuliebe.
     
    Die Polizeiwache war Gwen inzwischen viel zu vertraut für ihren Geschmack. Der glatzköpfige Polizist am Schreibtisch fuhr hoch. „Gwen O’Survival!“
    „Ganz recht“, bestätigte sie. „Ich bin hier, um mich dem Verhör zu stellen, das Sie sicher für mich eingeplant haben, und zu Prot okoll zu geben, dass ich nichts mit dem feigen Attentat auf Dirk Statler zu tun habe.“ Sie hatte extra laut gesprochen, damit nichts den Reportern entging, die ihr gefolgt waren und nun von zwei Uniformierten daran gehindert wurden, weiter in die Polizeistation vorzurücken.
    „Das ist nicht mehr nötig. “ Der glatzköpfige Polizist ächzte sich von seinem Bürostuhl hoch. „Das haben Ihre … Bekannten gerade für Sie erledigt.“ Er öffnete die Tür des Hinterzimmers. „Alles klar, Sarah?“
    „Wir sind schon fertig mit den Zeugenaussagen.“ Diese magere Polizistin, die Gwen ebenfalls von früheren, psychisch verdrängten Besuchen hier kannte, blickte von ihrem Schreibtisch auf. „Oh, hallo, Gwen, auch mal wieder bei uns?“
    Doch Gwen konnte nur sprachlos das Chaos aus Highheels, Flitterklamotten und Frauengeschna tter anstarren, das sich schrill vom Staatsdienergrau der Einrichtung abhob. Alex und Cory besetzten die beiden Stühle, und Kiss - in rosa Kostüm und Marilyn-Monroe-Perücke - lehnte lasziv am Schreibtisch, auf dem Brenda saß und ihre Beine gelangweilt in der Luft baumeln ließ. Und zwischen all dem stand Pat.
    „Was machst du denn hier?“, stieß Pat hervor.
    „Dasselbe wollte ich dich gerade fragen … euch.“
    Pat gewährte sich eine Schrecksekunde, dann u marmte sie Gwen. „Du hast ja keine Ahnung, was ich heute schon durchgemacht habe! Ich habe heute frei, verstehst du, und wollte mal ausschlafen. Aber dann hat die Polizei Norman und mich rausgeklingelt. Und du kennst mich ja, wenn ich nicht gefrühstückt habe. Ob Statler mal wieder Drogen bei uns versteckt hätte, habe ich gefragt, aber der Officer fand es weniger lustig. Oh, Gwen, Gwen, Gwen, Gwen, ich dachte, ich steh das nicht schon wieder durch! Aber sie haben nichts gegen uns in der Hand.“
    „Und dann kamen wir und haben alles für dich geregelt, Honey.“ Kiss warf Gwen ein damenhaftes Lächeln zu. „Wir haben bestätigt, dass du die

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