Gwen (German Edition)
süffisant.
Gwen zu Maureen: „Lass dich von seinen Sprüchen nicht einw ickeln!“
Maureen lächelte nur, und Dirk erschrak selber vor dem, was er da eben abgelassen ha tte.
„Danke fürs Babysitten!“ Maureen umarmte Gwen.
„Gern geschehen . Aber nimm in Zukunft Stoffwindeln, anstatt unsere Müllberge mit diesen Wegwerfwindeln zu belasten!“
Dirk musste grinsen.
Maureen: „Du bist eine Nervensäge! Wann fährst du?“
Gwen: „Morgen früh um fünf.“
Maureen: „Sage Tony auf jeden Fall liebe Grüße, und dass wir alle an ihn denken. Und er soll nichts Unüberlegtes tun so kurz vor seiner ... “
Gwen fiel ihr ins Wort und sagte was Gälisches. Anscheinend hatte sie gemerkt, dass Dirk ihnen zuhörte. Die beide n quasselten in Gälisch weiter. Dirk ging vors Haus und steckte sich eine Zigarre an.
TONY!
Er musste unbedingt rauskriegen, was Gwen mit dem Typen zu tun hatte. Das Einfachste wäre, ihr zu folgen. Heimlich. Morgen früh um fünf. Verdammt früh! Wenn er ihr mit der Harley hinterher düste, würde sie ihn mühelos entdecken.
Noch bevor Maureens Mann seinen Renault startete, kamen die O’Connors in ihrem verbeu lten Kleinlaster angezockelt. Das Ding war so was wie ein Pick-up, nur dass es aus so vielen verrosteten Einzelteilen bestand, dass man die ursprüngliche Marke nicht mehr feststellen konnte. Erstaunlich, dass die Rostschüssel überhaupt fahren konnte. Dirk half Gwens Dad, irgendein landwirtschaftliches Gerät, einen Pflug oder so was, von der Ladefläche zu hieven und in der Scheune zu verstauen. Anschließend fuhr er mit dem Bike nach Downings, um ein Auto zu leihen.
Da Dirk Statler mit dem Motorrad unterwegs war und Gwens Mutter ihn daher nicht zum Essen einladen konnte, verlief das Dinner harmonisch. Bis Tante Eileens Geburtstagsfeier zur Sprache kam sowie die Absicht von Gwens Eltern, daran teilzunehmen.
„Ihr wollt mich doch nicht mit diesem K erl allein lassen?“, entrüstete sich Gwen. Noch immer steckte ihr der Schreck darüber in den Knochen, zu welchen Ungeheuerlichkeiten sie sich heute Nachmittag mit ihm hatte hinreißen lassen. Wären Maureen und Séan nicht rechtzeitig gekommen ...
„Ich habe diesbezüglich überhaupt keine Bedenken“, entgegn ete ihre Mutter entschieden, „denn Mr. Statler ist durch und durch ein Gentleman. Ich weiß gar nicht, warum du dich aufregst. Du hast doch schon öfter Bed&Breakfast-Gäste versorgt, wenn Vater und ich nicht da waren.“
„Aber nicht ihn! “, beharrte Gwen, die plötzlich keinen Hunger mehr hatte.
„Gwendolin“, erklärte ihre Mutter mit sichtlich erzwungener Geduld, „was du mit Mr. Statler in Deutschland zu tun hast und welche irrsinnigen Prozesse du gegen ihn führst, geht uns hier nichts an. Wie oft soll ich dir das noch sagen? Hier ist er ein ganz normaler Bed&Breakfast-Gast, und noch dazu ein besonders freundlicher und großzügiger.“
Als Gwen entnervt aufstöhnte, fuhr sie schnell fort: „Und ich erwarte selbstverständlich, dass du ihn nicht nur versorgst, sondern ihm auch mit gebührender Höflichkeit begegnest. Soll man sich im Pub erzählen, die O’Connors vernachlässigen ihre Gäste? Glaubst du, dann schickt man in Zukunft auch nur noch einen Touristen zu uns? Du weißt genau, dass wir auf die Empfehlungen vom Pub angewiesen sind, denn so entlegen, wie wir hier sind, findet uns sonst äußerst selten jemand.“
„Komm schon, Gwennie“, sagte ihr Vater, „es sind doch nur vier Tage, dann sind wir wieder hier! Wir fahren ...“
„ Vier Tage! Was um Himmels Willen wollt ihr vier Tage bei Tante Eileen?“
Gwens Mutter rollte die Augen. „Einen Tag, um Eileen bei den Vorbereitungen zu helfen und Colins Tanzschule zu besichtigen, einen Tag für die Feier und einen weiteren für Geschäfte, die dein Vater in Dublin zu erledigen hat. Und auf dem Rückweg besuchen wir Onkel Bob.“
„Was für Geschäfte ?“, fragte Gwen und musste niesen. Bekam sie nun doch die Erkältung, zu deren Verhinderung sie extra Maureens Kegelblumenextrakt eingenommen hatte?
„Ich hab da eine Adresse von einem Schafwollexporteur aufgegabelt“, antwortete ihr Vater kauend. „Vom Schwiegersohn der Cousine von Onkel Johns neuer Nachbarin. Er arbeitet in Dublin beim Paketdienst und hat da Beziehungen. Will sehen, ob ich nicht einen besseren Preis für unsere Rohwolle bekomme als von Phil MacArthur, diesem Halsabschneider.“
„Kann ich nicht mitkommen ?“, bat Gwen. „Die Schafe kann man vier Tage locker
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