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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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recht flott, holte aus der alten Klapperkiste das Letzte raus. Langsam gewöhnte sich Dirk daran, auf der falschen Seite der Straße zu fahren.
    Kurz vor Belfast wurde der Verkehr relativ dicht. Jetzt begann der schwierigste Teil der Jagd. Nur durch ein paar riskante Überholmanöver gelang es Dirk, Gwen auf der Spur zu bleiben. Entgegen Dirks Erwartungen fuhr sie nicht rein in die Stadt, sondern hielt sich südlich. Der Verkehr reduzierte sich drastisch, und ein paar Kilometer später kam ein riesiger Bau in Sicht. Gwen parkte davor. Dirk trat auf die Bremse und hielt in sicherer Distanz an. Gwen ging auf den Bau zu.
    Eine Riesenfestung war das. Umgeben von einer hohen Mauer mit Wachtürmen und so. Ein Militärstützpunkt? Was zum Teufel hatte Gwen da zu suchen?
    Am Eingang standen ein paar Leute rum, vorwiegend Frauen. Dirk sah, wie Gwen sich dazustel lte. Nach einer Weile wurden die Leute eingelassen. Gwen ging mit rein.
    Dirk stieg aus, ging zu einem der Wachtposten, gab sich als Tourist aus und fragte, was das für eine Militärkaserne war.
    Der junge Brite, kurz geschoren und mit oberwichtigem Gesichtsausdruck, erklärte: „Dies ist das Maze-Gefängnis, Sir, und keine Sehenswürdigkeit! Deshalb muss ich Sie bitten, sofort zu gehen. Oder haben Sie eine Besuchserlaubnis?“
    Die hatte Dirk nicht. Also ging er wieder zurück in den Ford , fuhr bis zur übernächsten Straßenbiegung und ein Stück rein in einen Feldweg, um dort auf Gwen zu warten.
    Das Maze- Gefängnis?
    Dirk genehmigte sich eine Zigarre, und während er tief den Rauch inhalierte, wurde ihm einiges klar. Er erinnerte sich an das, was Gwen ihm über die IRA und so weiter gesagt hatte, und schüttelte den Kopf über seine eigene Blindheit. Der geheimnisvolle Tony musste einer der eingelochten IRA-Kämpfer sein.
    Dirk zog sein Handy raus und rief seinen Anwalt an. Er erreichte Sartin auf der privaten Mobi lnummer, schilderte kurz die Lage und fragte, ob man Gwens Verbindungen zur IRA nicht zu Dirks Vorteil nutzen könnte. Für den Gerichtsprozess. Vielleicht um Gwens Glaubwürdigkeit zu brechen.
    Aber Sartin fragte: „Warum? Haben Sie sie et wa bei einem Attentat beobachtet oder können Sie ihre Beteiligung daran nachweisen?“
    Dirk: „Nein.“
    Sartin: „Dann ist das Einzige, was Sie in der Hand haben, die Tatsache, dass Gwen O’Connor politische Häftlinge besucht und denen das abgemagerte Idealistenhändchen tätschelt?“
    Dirk: „Ich fürchte ja.“
    Sartin: „Dann vergessen Sie’s! Damit würden wir die Popularität der kleinen O’Connor nur noch weiter aufblasen. Außerdem ist die IRA schon lange kein Thema von öffentlichem Interesse mehr, seit die Ruhe geben. Würden die in nächster Zeit ein paar saftige Bomben schmeißen, wäre das was anderes. Aber machen Sie sich keine Sorgen! Wir haben auch so genug, um den Fall zu gewinnen.“
     
    Nach einer guten Stunde kam Gwen vorbeigefahren. Dirk verfolgte sie rein nach Belfast und quer durchs Verkehrschaos bis zu einem mehrstöckigen Haus, in dem Gwen verschwand. Neidisch stellte Dirk sich vor, wie sie von ihren Freunden dort ein ordentliches Essen aufgetischt bekam. Diesen leckeren irischen Eintopf oder so was in der Art.
    Zwei Sandwiches und eine Dose Coke später kam Gwen zurück. Eine schwangere Frau war bei ihr und umarmte sie. Gwen fuhr los, Dirk ihr hinterher, raus aus Belfast und quer durch Nordirland auf exakt der Strecke, auf der sie gekommen waren.
    An der Grenze ließ man Gwen wieder ungehindert durch. Aber Dirks Leihwagen wurde die smal pedantisch gefilzt. Als er endlich weiterfahren durfte, war Gwens Vorsprung schon so groß, dass er sie nicht mehr einholen konnte. Also fuhr er direkt nach Downings, um den Ford wieder gegen die Panhead einzutauschen.
    Die Tankstelle, wo er den Wagen geliehen hatte, war natürlich schon geschlossen. Dirk kli ngelte den Besitzer raus. Der Typ war schon im Schlafanzug, aber weil Dirk ihm zusätzlich zur Leihgebühr ein saftiges Trinkgeld rüber schob, sah der das mit der Uhrzeit ziemlich locker. Dirk stieg auf sein Bike und fuhr zurück zum O’Connor-Haus. Als Dirk dann zur Scheune einbog, wo er wie gewohnt das Bike abstellen wollte, stand ein fremdes Auto davor und versperrte ihm den Weg. Er parkte die Panhead daneben, stieg runter, nahm den Helm ab und hängte ihn über den Lenker. Die Scheune stand offen, eine schwache Glühbirne brannte darin. Am Torpfosten lehnte Gwen und schluchzte.
    Dirk ging zu ihr, legte die Arme um sie und drückte

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