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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Gerry beherrschte es für einen Zehnjährigen ziemlich gut. Mauer für Mauer wurde verschoben, Labyrinthe entstanden und wurden wieder zugebaut. Und Gwen gewann das Spiel.
    Sie klatschte lachend in die Hände und freute sich wie ein kleines Mädchen. Dirk konnte nicht a nders, als sie anzulächeln.
    Strahlend vor Begeisterung rückte sie an ihn r an. Ihre Augen blitzten. „Sind Sie bereit für die wohlverdiente Abreibung, Herr Statler? Sollten Sie Angst haben, kann ich Ihnen versichern: Sie ist begründet.“ Ein ironisches Lächeln umspielte ihren Mund. Sie kniete sich Dirk unmittelbar gegenüber. Nur durch eine Handbreit von ihm getrennt.
    E r meinte cool: „Ich schätze, ich hab schon Schlimmeres abgekriegt. Außerdem bezweifle ich, dass Sie überhaupt richtig zuschlagen können, wenn Sie wissen, dass ich mich nicht wehre.“ Er setzte diesen sensiblen Blick auf, den man bei Frauen immer draufhaben musste, um bei ihnen irgendwas bewirken zu können. „Und wenn ich Ihnen tief in die Augen schaue, so wie jetzt. Wenn ich Ihnen sage, wie wunderschön Sie sind. Warum sollte ich also Angst haben? So schlimm wird’s schon nicht kommen.“
    Er täuschte sich.
    Ihre Handfläche traf ihn mit einer überraschenden Power, die sein Gesicht zur Seite riss. Er staunte nicht schlecht über ihre saubere und so ansatzlos durchgeführte Technik. Langsam inhalierte er die Luft bis in die Spitzen seiner Lungenflügel und blies sie kontrolliert wieder aus. „Oh, Mann, Lady! Eigentlich war nur von einer Ohrfeige die Rede und nicht von einer solchen Breitseite.“
    Gwen beobachtete ihn gespannt. „Wenn Sie es nicht aushalten, können Sie ja aussteigen aus dem Spiel.“
    „Wir spielen weiter!“
    Gerry, der sich die Show mit offenem Mund angeschaut hatte, verteilte hektisch die Karten neu. Und wieder spielten sie, bauten und zerstörten Mauern und führten ihre Spielfiguren durch das Labyrinth. Diesmal gewann der Junge.
    Gerry riss die Arme hoch. „Komm, Dirk! Jetzt gehen wir Moto rradfahren.“
    „Einen Moment noch, Kumpel . Erst spielen wir noch ein bisschen.“
    „Okay .“ Der Junge verteilte die Karten neu. „Aber wenn ich noch mal gewinne, darf ich eine Extrarunde zu Jeremy fahren. Das ist mein bester Freund. Der wird staunen!“
    Dirk war sich sicher, dass er jetzt auch mal dran war mit Gewinnen, schon wegen der statistischen Wahrscheinlichkeit. Aber seine Scheiß-Spielfigur fand einfach nicht den richtigen Weg. Gwen gewann.
    Wieder kniete sie sich direkt v or Dirk. Sie trug diesen engen Jeansrock, der Dirk schon damals, kurz bevor sie ihn mit Triustat ausgeschaltet hatte, einiges an Beherrschung abverlangt hatte. Und ihre verdammte Ohrfeige stand der vorhergehenden in nichts nach.
    Sie traf ihn auf dieselbe Backe wie vorhin, die jetzt glühte. Dirk atmete tief durch, um die au fsteigenden Aggressionen in den Griff zu kriegen. Dann schaute er Gwen an, und seine Verwunderung war echt, als er sagte: „Ich frage mich schon die ganze Zeit, wie eine halbe Portion wie Sie eine so granatenmäßige Handschrift haben kann.“
    „Haben Sie etwa schon genug?“ Schadenfreude funkelte in ihren Augen.
    Dirk befahl: „Wir spielen weiter!“
    Diesmal gewann er.
    Er unterdrückte einen Siegesschrei . COOL BLEIBEN! Sie nicht erschrecken! Ohne den Blick von Gwen zu nehmen, sagte er zu dem Jungen: „Warum gehst du nicht schon mal raus, Kumpel, und wartest bei der Panhead auf mich?“
    „Geht klar “, antwortete Gerry. „Das mit den Ohrfeigen war echt abgefahren, aber euch beim Küssen zuzusehen hab ich sowieso keine Lust.“ Er verdrückte sich nach draußen.
    Dirk griff sich Gwen und zog sie dicht an sich ran. Langsam, ganz langsam drückte er sie in die Horizontale, bis sie vor ihm auf dem Rücken lag. Kaum zu glauben, aber sie ließ es ohne Zicken geschehen.
    COOL BLEIBEN! Bereit, jeden Augenblick auszukosten, tat Dirk erst mal gar nichts.
    Sie auch nicht . Sie lag einfach nur da. So wie er sie ausgebreitet hatte. Widerstandslos. Ihr Kopf lag mitten in den Spielkarten, umgeben von ihrem roten Locken. Ihre Augen sahen Dirk mit diesem tiefgrünen Ausdruck an, den er nie deuten konnte. In Zeitlupe senkte sich Dirk auf sie und stützte sich rechts und links von ihr auf seinen Ellbogen.
    „Wie fühlen Sie sich ?“, fragte er vorsichtig.
    „Wie ein Igel unter einem LKW“, antwortete sie.
    Er musste grinsen , beugte sich zu ihr runter und ließ seinen Mund über ihre Haare, ihre Stirn, ihre Wangen gleiten bis zu ihren Lippen. Er

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