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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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tonnenschwerem Körper. Vor Erschöpfung zitternd und den Tränen nahe lag sie unter ihrem Feind, der ihr die Hände gnadenlos über ihrem Kopf festhielt.
    Nein, das hier konnte ihr niemand zumuten, nicht einmal Surv ival! Verzweifelt überlegte sie, welche Zugeständnisse sie Statler machen konnte, damit er von ihr abließ.
    „Aber Gwennie “, sagte er. „Ich will Ihnen doch nichts tun. Ich handle nur nach Maureens Anweisungen.“
    „Maureen hat Ihnen befohlen, über mich herzufallen ?“, hauchte Gwen atemlos.
    „Nein, aber sie hat angeordnet, dass ich für Wärme sorgen soll. Und nichts anderes hab ich vor, echt nicht! Darum hab ich Feuer gemacht, darum hab ich Sie auf Fellen gebettet, darum bi ete ich Ihnen meine Körperwärme an. Trauen Sie mir etwa wirklich zu, dass ich mich über ‘ne kranke Frau hermache?“
    „Ja!“
    „Zum Teufel, wofür halten Sie mich?“ Er rollte von ihr herunter, legte sich auf den Rücken und zog Gwen an seine Seite. Nun wirkte er gar nicht mehr spöttisch, sondern vielmehr gekränkt. „Bevor ich so tief sinke, dass ich ‘ne Frau gegen ihren Willen nehme, würde ich mir eher die Eier abschneiden.“ Behutsam breitete er die Bettdecke über Gwen und sich aus.
    „Oder“, fügte er relativierend hinzu, „zumindest meinen kleinen Finger .“ Er steckte sich ein paar Sofakissen unter den Nacken. „Glauben Sie echt, ich hätte es nötig, Frauen zum Sex zwingen zu müssen?“
    „Nein“, musste sie zugeben.
    „Aber ich gestehe“, fuhr er in einem milderen Ton fort, „dass ich Sie sehr gern vernaschen würde, Gwen. Verdammt gerne. Aber nicht jetzt, wenn Sie krank sind, und auf keinen Fall gegen Ihren Willen, klar? Ich gehe sogar weiter und schwöre Ihnen Folgendes: Ich werde es erst dann mit Ihnen treiben, wenn Sie - und jetzt stellen Sie Ihre sommersprossigen Lauscher auf Empfang! - wenn Sie sich eigenhändig vor mir ausziehen, langsam und genüsslich, und mich zum Sex auffordern.“
    „Das wird nie geschehen “, versicherte Gwen erleichtert.
    „Warten wir’s ab! Bis dahin sind Sie völlig sicher vor mir. Das schwöre ich .“
    „Wie glaubwürdig sind Ihre Schwüre?“
    „Keine Ahnung. Ich hab noch nie ‘ner Frau was geschworen. Sie treiben mich mal wieder zum Äußersten. Ich schätze, Sie haben keine andere Wahl, als mir zu vertrauen. Und jetzt rücken Sie schon näher! Sie zittern ja und fühlen sich so kalt an wie ein verdammter Frosch.“
    Sie hing schlaff in seiner rechten Armbeuge. Er zog sie eng an sich heran, so dass sie halb neben, halb auf ihm lag. Obwohl sie das Kaminfeuer im Rücken hatte und ihr Kopf nach wie vor heiß glühte, fror sie entsetzlich, und die Wärme, die vom Körper des Ma nnes ausstrahlte, hatte etwas Bestechendes an sich und nagte verlockend an Gwens Widerstand.
    Ihre Wange lag auf seiner Brust. Das gleichmäßige Heben und Senken seines breiten Brustkorbes, das kraftvolle, dumpfe Pochen seines Kampfsportlerherzens und das Knistern des Kaminfeuers lullten Gwens fiebergebeuteltes Hirn ein in ein unerwartetes Gefühl der Geborgenheit.
    Was konnte es schaden, dass sie ein bisschen von Statlers g esunder, vitaler Wärme tankte? Gwen spürte, wie sich ihre verkrampften Muskeln entspannten. Eisern widerstand sie gerade noch der Versuchung, ihre frostigen Zehen zwischen seine warmen Waden zu stecken.
    Wenn sie s ich jetzt schon in Statlers Armen geborgen fühlte, konnte das nur bedeuten, dass es ihr noch schlechter ging, als sie gedacht hatte. Ein Glück, dass sie so vorsorglich gewesen war, sich von Séan das Antibiotikum spritzen zu lassen! Auch den Penicillinsaft durfte sie heute nicht vergessen.
    Beiläufig spielten Dirk Statlers Finger mit ihrem Haar, doch anstatt daran Anstoß zu nehmen, fand sie es schön. Dieser Mann war ihr größter Feind, doch die Selbstverständlichkeit, mit der sich Gwen an ihn kuschelte, hatte nichts Abwegiges an sich. Es war, als hätte alles seine Richtigkeit, als wäre da nichts, worüber man sich aufregen musste.
    „Ich würde zu gern wissen, was Sie jetzt denken “, sagte er nach einer langen Zeit wohliger Entspanntheit. „Vielleicht, dass der alte Statler doch nicht ganz das miese Arschloch ist, für das Sie ihn gehalten haben?“ Sie lauschte müßig dem vibrierenden Brummen, das seinen Brustkorb ausfüllte, während er sprach.
    „Ich frage mich nur, warum Sie das alles tun“, gab sie zur Antwort.
    „ Keine Ahnung.“
    Erneut schwiegen sie, und nur die prasselnde Symphonie des Feuers durchdrang die

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