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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Dirk die Klinge nicht mehr. Sie war irgendwo zwischen dem Kerl und Gwennie. Beide schienen sie zwischen sich festzuhalten. Gwen rührte sich nicht, lag steif da, leblos, während der Kerl auf ihr erregt zu stöhnen und zu zucken begann.
    Als Dirk das Blut sah, setzte sein Herz einen M oment aus und pochte anschließend rasend weiter. Kalter Horror kroch über seine Wirbelsäule und lähmte alles in ihm. Das Blut floss rot über Gwens nackte Haut auf die Kunststoffplatte.
    Dann stieß Gwen den Typen von sich. Er rollte von der Palette runter und prallte dumpf auf dem Boden auf. Es dauerte einige Augenblicke, bis Dirk begriff, dass CM’s Zucken nicht Geilheit war. Sondern sein Todeskampf. Das Messer steckte bis zum Schaft in seiner Brust. Das Zucken hörte auf.
    „Bist du okay, Gwen?“ Dirks Stimme war rau vor Angst um sie.
    Gwen setzte sich auf und ha uchte, so dass er sie gerade noch verstehen konnte: „Ja.“
    „Hey, alles in Ord nung, CM?“, rief einer von draußen, der offenbar Dirk gehört hatte. Schritte kamen näher. Ein Mann kam rein mit vorgehaltener Maschinenpistole.
    Blitzschnell hüpfte Gwen von der Palette, zog dem Toten in einer einzigen eleganten Bew egung das Messer aus dem Bauch und warf es dem Typen mit der MP entgegen. Bevor der reagieren konnte. Die Klinge blieb in seiner Kehle stecken. Mit einem gurgelnden Laut fiel er um.
    Gwen sprang zu ihm, nahm ihm die MP ab, schaute kurz über ihn hinweg nach draußen. Dann durchsuchte sie die Taschen der beiden Leichen. Sie kam zu Dirk mit zwei Schlüsselbunden, legte die MP auf den Boden und streckte sich, um Dirks Handfesseln zu erreichen. Aber sie war zu klein und kam nicht mal bis zu seinen Ellbogen.
    Dirk sagte ihr: „Gwen nie, die Typen können jeden Moment zurückkommen. Wenn sie dich kriegen, machen sie dich kalt. Los, worauf wartest du? Hau ab!“
    „Nicht ohne dich!“ Sie mühte sich keuchend ab, CM’s Leiche auf Dirk zuzurollen.
    Dirk: „Verdammt, was soll das? Die einzige Chance, die wir haben, ist, dass du jetzt verschwindest und die Bullen rufst.“
    Sie hatte es endlich geschafft, die Leiche vor Dirks Füße zu rollen. Jetzt begriff er erst, was sie mit der Aktion bezwecken wollte. Sie stieg auf den Toten und versuchte noch mal, an Dirks Handgelenke zu kommen, schaffte es aber noch immer nicht.
    Dirk schlug jetzt Befehlston an: „Verdammt, Gwen, du tust jetzt, was ich sage! Verschwinde endlich und ruf die Bullen!“
    „Und in der Zwischenzeit verunstalten sie dich. Das lasse ich nicht zu!“ Sie stieg runter von der Le iche.
    Dirk in hilflosem Zorn: „Und wenn du noch weiter Zeit verschwendest, verunstalten sie mich und töten dich! Jetzt hau endlich ab, VERDAMMT!“
    „An deiner Stelle würde ich noch lauter brüllen, Idiot !“, fauchte sie. „Willst du die anderen unbedingt herlocken?“
    Dirk mühsam beherrscht: „Gwen, bitte sei endlich vernünft ig! Die werden denken, dass dieser Typ erst mal ‘ne Weile mit dir beschäftigt ist. Dann werden sie kommen und den ...“, er schluckte die aufkommende Panik runter, „... Eingriff vorbereiten. Das dauert alles seine Zeit. Bis dahin sind die Bullen längst da.“
    „Da irrst du dich . So ein Eingriff dauert überhaupt nicht lange, und man muss auch nichts groß vorbereiten. Du weißt, ich bin auf dem Land aufgewachsen. Ich habe schon öfter zugesehen, wie man Ferkel kastriert. Das geht ruckzuck.“
    Dirk fühlte, wie ihm bei dieser Vorstellung der kalte Schweiß ausbrach. Gwen nahm die MP vom Boden auf. Dirk sah nicht genau, was sie daran herumfummelte, denn sie stand mit dem Rücken zu ihm. Als sie sich wieder zu ihm umdrehte, schaute Dirk in den Waffenlauf.
    Gwen drückte ab , und Dirk blieb das Herz stehen.
    Die MP ratterte so lange, bis Dirk auf die Knie fiel. Die Salve endete abrupt.
    Dirk richtete sich auf und stellte fest, dass er nichts abgekriegt hatte. Aber die Ketten, die ihn gefesselt hatten, waren auf halber Höhe durchtrennt und hingen baumelnd von seinen Handgelenken.
    Hektische Schritte waren draußen zu hören. Und schon kamen C’s Männer angerannt. Der erste schoss auf Gwen, aber die hatte sich schon hinter CM geschmissen und feuerte die MP auf die Männer ab. Bis das Magazin leer war.
    Dirk schnappte sich die Pistole der nächstliegenden Leiche und sprang raus in die Lagerha lle. Aber da war niemand mehr, soweit er das im schwachen Licht sehen konnte. Er ging zurück und warf einen kurzen Blick auf die am Boden liegenden Typen. Alle durchsiebt, alle tot,

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