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Gwydion 03 - König Arturs Verrat

Titel: Gwydion 03 - König Arturs Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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Dondar, der die Nähe seines alten Herrn zu spüren schien, scharrte unruhig mit den Hufen. Er würde sie noch alle verraten.
    Lancelot kroch zu Dondar zurück und versuchte, ihn zu beruhigen. „Wir dürfen nicht länger hier bleiben.“ Er schwang sich in den Sattel. Das Schlachtross stampfte widerwillig auf, doch Lancelots Wille war stärker. „Was ist? Wo bleibst du?“, rief er seinem Knappen beschwörend zu.
    Gwyn riss seinen Blick von dem Grab und es brach ihm fast das Herz, seine Mutter zurückzulassen. Dann gab er sich einen Ruck und sprang in den Sattel.
    So schnell sie konnten, ritten sie die Anhöhe hinab, mussten aber einen Umweg nehmen, damit sie dem Feind nicht in die Arme liefen.
    „Wir werden es nicht mehr rechtzeitig schaffen“, rief Gwyn verzweifelt. „Mara! Ich könnte wetten, dass sie mit Mordred unter einer Decke steckt. Ich habe gestern gesehen, wie sie eine Taube losgeschickt hat. Wahrscheinlich hat sie ihm die Nachricht zukommen lassen, dass die Furt wieder passierbar ist.“
    „Aber warum sollte sie sich ausgerechnet mit diesem Wahnsinnigen verbünden?“, fragte Lancelot.
    „Ich hatte Euch doch erzählt, dass ich Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen Gore und Mara gewesen bin. Gore hat seine Hofmeisterin vierzehn Jahre lang mit einem Heiratsversprechen hingehalten. Sie will Herrin von Chulmleigh werden, obwohl Agrippina noch lebt. Hatte Gore nicht gesagt, dass Mordred keine Rückzugsmöglichkeit hat und von den Fürsten des Nordens gejagt wird?“
    „Du meinst, Mara hat sich mit diesem Teufel eingelassen, damit er ihr den Gefallen tut, Gore aus dem Weg zu räumen?“ Lancelot lachte trocken. „Fürstin von Mordreds Gnaden. Der Plan wird nicht aufgehen. Sie ist jetzt schon so gut wie tot! Aber eine Sache ist viel schlimmer: Mara wird Mordred die Burg mit all ihren Schätzen in die Hände spielen. Mit ihnen kann er ein Heer aufstellen, wie es Britannien noch nicht gesehen hat.“
    „Agrippina!“, entfuhr es Gwyn. „Sie ist immer noch in dem Turm gefangen.“
    Lancelots Miene verdüsterte sich. „Mordred ist bei weitem skrupelloser als Gore. Unter seiner Folter hat bis jetzt noch jeder geredet. Wenn er in den Besitz der Lanze kommt, ist Camelots Schicksal endgültig besiegelt.“ Er stieß einen wütenden Fluch aus und gab Dondar die Sporen.
    Sie kamen zu spät. Als sie den Fluss erreichten, sahen sie Mordreds Männer bereits durch das Dorf reiten. Gwyn und Lancelot hatten keine andere Möglichkeit, als sich und die Pferde so lange in einer Scheune zu verstecken, bis Tom zurückkam. Wenn er kommen würde, dachte Gwyn ängstlich. Er wusste, dass Mordred vollkommen unberechenbar war und Menschen aus purer Lust am Töten umbrachte.
    Der Mond stand schon hoch am Himmel, als die Bewohner ins Dorf zurückkehrten. Einige der Frauen weinten, während den anderen der Schreck zu sehr in den Knochen saß, als dass sie ein Wort sprechen konnten. Gwyn passte Tom ab, der zusammen mit dem Schmied die Nachhut bildete.
    „Gott sei Dank, du lebst noch!“, rief Gwyn, als er ihn hinter eine Hausecke zog.
    „Ihr müsst sofort von hier verschwinden!“, keuchte Tom. „Mordred weiß, dass Ihr hier gewesen seid!“
    Er führte ihn und Lancelot in eine der ärmlichen Katen. Drinnen saßen um ein Feuer sechs Kinder und eine Frau, die beim Anblick ihres Mannes weinend aufsprang und ihn in die Arme schloss. Die Kinder, von denen das jüngste zwei, das älteste vielleicht fünfzehn Jahre alt war, schauten eingeschüchtert zu Lancelot auf, der versuchte, ihnen mit einem Lächeln die Angst zu nehmen.
    „Was ist geschehen?“, fragte Gwyn.
    „Als Mordred mit seinen Männern vor der Burg stand, hat Mara die Wachen angewiesen, das Tor zu öffnen. Bis zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, wen uns der Teufel geschickt hatte“, sagte Tom, der vor Angst noch immer am ganzen Körper zitterte. „Gores Männer legten auf Maras Anweisung die Waffen nieder und wurden augenblicklich getötet. Dann zerrten sie Gore vor Mordred.“ Er wischte sich fahrig den Schweiß von der Stirn und brach in Tränen aus. „Ich habe noch nie gesehen, wie ein Mensch so viehisch abgeschlachtet worden ist.“
    „Was ist mit Mara?“, fragte Lancelot grimmig.
    „Die Verräterin ist die neue Herrin von Chulmleigh“, sagte Tom mit einem vom Ekel verzerrten Gesicht. „Aber wahrscheinlich nur so lange, wie sie dieser Bestie nützlich ist. Spätestens seit sie gesehen hat, wie Gore gestorben ist, muss sie wissen, dass sie einen

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