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Gwydion 03 - König Arturs Verrat

Titel: Gwydion 03 - König Arturs Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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alles miteinander zu tun hat: die Prophezeiung, der Gral, die Lanze. Du bist der Schlüssel, mein lieber Gwydion. Alles weist auf dich. Und das ist der einzige Grund, warum dich das Schwert in deinem Rücken noch nicht durchbohrt hat.“ Mordred streckte die Hand aus. „Gib mir das Medaillon.“
    Gwyn rührte sich nicht. Auf sein Gesicht schlich sich der Anflug eines dünnen Lächelns. Mordred machte einen Schritt auf ihn zu und riss das Hemd auf. Einen Moment schien er fassungslos zu sein, dann packte er Gwyn am Kragen und zog ihn zu sich heran.
    „Wo ist es?“, presste er hervor.
    Jetzt musste Gwyn lachen. Erst leise. Dann, als er die Ironie dieses Augenblicks in all seinem Irrsinn erfasste, so laut, dass ihm die Tränen die Wangen hinabliefen. „Ich habe es nicht mehr“, brachte er schließlich hervor.
    „Halte mich nicht zum Narren!“, brüllte Mordred.
    „Einer Eurer Männer hat es mir abgenommen.“
    „Du lügst!“
    „Wie Ihr meint. Aber es ist die Wahrheit.“
    Mordred ließ Gwyn los. „Findet ihre Pferde“, schrie er die Wachen an. „Und wenn das Medaillon nicht da ist, durchsucht das Dorf. Lasst keinen Stein auf dem anderen.“
    „Wollt Ihr das Vertrauen, das Euch die Bewohner Chulmleighs seit Neuestem entgegenbringen, tatsächlich so leichtfertig aufs Spiel setzen? Was sollen sie von Euch denken, wenn ihr wie eine Horde Sachsen ihr Dorf vernichtet? Aber ich verrate Euch etwas: Unsere Pferde stehen bei der leeren Kate am Ortseingang. Durchsucht sie. Ihr werdet nichts finden. Es wird Euch vielleicht freuen, wieder in den Besitz Eures alten Schiachtrosses Dondar zu gelangen, das ich Euch unter dem Hintern weggestohlen habe.“
    Mordred zog sein Schwert aus der Scheide, packte den Griff mit beiden Händen und zielte auf Gwyns Kehle. „Wo ist das Medaillon?“, schrie er außer sich vor Wut.
    „Aber das sagte ich doch bereits, einer Eurer Männer hat es mir…“
    Mordred trat den Stuhl um, auf dem er vorhin noch gesessen hatte, und hieb ihn mit einem Schwertstreich entzwei. „Schafft mir diesen Hundesohn von Lancelot herbei!“ Einer der Wachen verschwand, um kurz darauf mit dem Ritter zu erscheinen. Er sah schrecklich aus und blutete aus zahlreichen Wunden. Man hatte ihm die Hände in einer schmerzhaften Stellung auf den Rücken gebunden, sodass er sich kaum rühren konnte. Mordred trat Lancelot in die Kniekehlen und mit einem Stöhnen sank dieser zu Boden.
    „Ich zähle bis drei, und wenn du bis dahin nicht mit der Wahrheit herausrückst, wird er vor deinen Augen sterben.“ Er nickte einer Wache zu, die sich mit gezücktem Schwert hinter Lancelot stellte.
    „Eins!“
    Gwyns Herz begann zu rasen. Er wusste: Wenn Mordred im Besitz des Medaillons war, würden sie ohnehin alle sterben. „Ich habe es nicht!“
    „Zwei!“
    Lancelot verzog keine Miene. In seinen Augen funkelte nur kalte Verachtung.
    „Drei!“
    Die Wache hob das Schwert und holte zum tödlichen Schlag aus. Der Mann wollte das Schwert gerade niedersausen lassen, als Mordred ihn am Arm packte. Gwyn starrte ihn überrascht an.
    „Gut. Ich glaube dir.“
    „Was?“, stotterte Gwyn, der meinte, sich verhört zu haben.
    „Steckt die beiden zu der Lady in den Turm“, sagte Mordred zu dem Mann, der beinahe Lancelots Henker geworden wäre.
    „Ja, Herr.“ Er hob den Ritter auf die Beine.
    „Und wenn die Bewohner wieder in ihrem Dorf sind, will ich alle Männer im Burghof versammelt sehen!“

 
    Maras Opfer
     
     
     
    Die Bodenluke schloss sich mit einem dumpfen Schlag und sie hörten, wie der Balken gedreht wurde. Dunkelheit umfing sie. Mit einem Satz war Gwyn bei Lancelot und löste seine Fesseln.
    „Danke, mein Junge“, sagte der Ritter und massierte sein Handgelenk.
    „Kein Grund, mir zu danken“, sagte Gwyn. „Schließlich hätte Euch Mordred beinahe meinetwegen getötet.“
    „Du hast richtig gehandelt. Dir blieb keine andere Wahl.“
    „Ich frage mich, warum er Euer Leben verschont hat“, fragte Gwyn nachdenklich.
    Lancelot wollte etwas darauf erwidern, als ein Stöhnen sie zusammenfahren ließ. Gwyn kroch auf allen vieren in die Ecke, aus der es kam.
    „Agrippina? Ich bin es, Gwydion!“
    „Bist du gekommen, um mich zu befreien?“, flüsterte sie schwach.
    Gwyn schwieg. „Leider nein“, sagte er schließlich niedergeschlagen.
    „Was ist geschehen?“
    „Wir sind verraten worden.“
    Agrippina fing an zu weinen. „Dann gibt es keine Hoffnung mehr.“
    „Noch leben wir“, versuchte Gwyn sie zu

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