Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haarmanns Kopf

Haarmanns Kopf

Titel: Haarmanns Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roy Ebstein
Vom Netzwerk:
haben mit jemandem in der Nachbarschaft gesprochen, der in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch einen Mann beobachtet hat, der seinen Wagen direkt vor dem Hauseingang in der Rümannstraße Nummer drei abgestellt hat. Er sagt, dass das so um kurz nach Mitternacht war. Der Mann kann sich deshalb so gut daran erinnern, weil sein Hund noch mal raus musste und er weder den Wagen noch den Fahrer kannte. Sie müssen wissen, das ist eine Gegend, da fällt ein Wagen mit einem ungewöhnlichen Kfz-Kennzeichen auf. Das hat er sich allerdings nicht gemerkt, nur die ersten Buchstaben, also HOL für Holzminden.“
    „Na, das ist doch schon mal was. Konnte er sich auch an den Wagentyp beziehungsweise an den Hersteller erinnern?“
    „Ja, er meinte, dass es ein schwarzer Opel Insignia war. Aber da war er sich nicht ganz sicher.“
    „Auf jeden Fall würden die Uhrzeit und das Kennzeichen passen.“
    „Ach ja, noch was. Er sagte noch, dass der Mann so eine Art Karton trug. Der Behälter sei weiß gewesen. Vielleicht eine Styroporbox.“
    „Auch das würde passen. Schließlich musste der Täter den Behälter mit den Gehirnschnitten unauffällig zum Auto bringen.“
    „Ja, stimmt.“
    „Würde der Zeuge den Mann wiedererkennen?“
    „Nein, dafür war es zu dunkel. Er konnte sich nur daran erinnern, dass der Mann einen dunklen Trenchcoat und einen dunklen Hut trug. Es regnete an dem Abend.“
    „Haben Sie noch mehr für mich?“
    „Nein, das ist erst mal alles.“
    „Friedmann, gute Arbeit. Das sind sehr wichtige Informationen. Besten Dank und ein herzliches Servus nach München.“
    „Passt scho“, lachte Friedmann und legte auf.
    Martin steckte sein Telefon ein und betrachtete die kleine Garderobe im Korridor. Neben einigen anderen Kleidungsstücken fielen ihm ein schwarzer Trenchcoat und ein schwarzer Hut auf. Er nahm beides vom Haken und nahm es mit in den Wohnbereich.
    „Sind das Ihre Kleidungsstücke?“, fragte Martin.
    Dembowski stand immer noch am Fenster und fingerte am Vorhang herum. „Ja klar, wem sollen die denn sonst gehören?“, antwortete er in patzigem Ton.
    „Herr Dembowski, wo waren Sie in der letzten Woche von Dienstag auf Mittwoch?“
    „Na hier, wo denn sonst?“
    „Was für ein Auto fahren Sie?“
    „Gar keins. Kann ich mir nicht leisten. Sagen Sie dem Mann da draußen, er soll aufhören, in meinen Sachen rumzustöbern. Und ich muss außerdem jetzt zur Arbeit. Also gehen Sie bitte.“
    Martin schaute Yannik an und nickte kaum merklich. Das war das Zeichen für Yannik, dass es jetzt ernst wurde. Er zog ein Paar Handschellen aus der Gesäßtasche und ging einen Schritt auf Dembowski zu.
    „Herr Dembowski, wir nehmen Sie vorläufig fest“, sagte Martin mit fester Stimme. „Es besteht dringender Tatverdacht gegen Sie, dass Sie zwei Morde begangen haben oder zumindest an diesen beteiligt waren.“
    Yannik stand jetzt unmittelbar vor Bernhard Dembowski und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Drehen Sie sich bitte um.“
    Blitzschnell und ansatzlos machte Bernhard Dembowski einen großen Satz zur Seite, stürmte zur Tür im hinteren Bereich des Raums und riss diese auf.
    Doch er kam nicht weit. Er lief einem dem am Hinterausgang postierten Polizisten direkt in die Arme. Ein weiterer Beamter kam seinem Kollegen zur Hilfe. Sie packten ihn, und bereits nach einigen Sekunden klickten die Handschellen. Dann brachten sie ihn zurück in den Wohnraum.
    Er machte keinen weiteren Versuch sich zu befreien, sondern ertrug seine Festnahme mit geradezu stoischer Miene und wurde von den beiden Beamten zu einem der Einsatzfahrzeuge gebracht.
    „Und, habt ihr was gefunden?“, wandte sich Martin an zwei weitere Beamte, die ebenfalls durch den Hintereingang eingetreten waren.
    „Wir haben in einem der Schuppen einen roten Opel Corsa mit Göttinger Kennzeichen entdeckt. Das ist zweifelsfrei der Wagen von Olaf Schröder. Das Auto war übrigens mit einer Plane abgedeckt“, sagte einer der beiden Beamten.
    „Langsam kommt Licht ins Dunkel“, sagte Martin.
    Er stimmte sich mit Yannik ab, und das Team erhielt den Auftrag, sofort mit der Durchsuchung des Hauses und aller weiteren Gebäude sowie des gesamten Grundstücks zu beginnen. Außerdem bat er Yannik darum, die Teams 1 und 2 sofort von ihrem derzeitigen Standort abzuziehen und sie nach Neuhaus zu beordern.
    „Wenn Schröder und Kettner noch leben, dann werden wir sie hier finden. Da bin ich mir ganz sicher“, sagte er.
    „Also Kollegen, ich will, dass jeder

Weitere Kostenlose Bücher