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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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dreißig Gläubigen und hatte eine Ladenfront angemietet.«
    »Wissen Sie noch genau, wo sich der Raum befand?«
    »In San Fernando«, sagte Sandra.
    »Es gibt das San Fernando Valley und die Stadt San Fernando, die vom San Fernando Valley umgeben ist«, erklärte ihr Decker. »Erinnern Sie sich vielleicht an einen Straßennamen?«
    Sandra dachte angestrengt nach. »Ich glaube, es war in der Becker Street.«
    »Becker Street gehört zur Foothill Division«, sagte Marge.
    »Gutes Gedächtnis«, lobte Decker Marge und richtete seine nächste Frage wieder an Sandra. »Sie erwähnten vorhin, dass die beiden irgendwann besser miteinander zurechtkamen. Hatte Beth Ihnen das so erzählt?«
    »Ja«, antwortete Sandra, »ungefähr einen Monat nach meinem Besuch rief mich Beth ganz aufgeregt an – sie klang wieder wie früher, wie meine fröhliche Tochter. Zu den Räumen der Kirche gehörte ein kleiner Garten, in dem alles gut gedieh. Das hatte sie auf eine Idee gebracht. Warum sollten sie nicht das gesamte Geld zusammenlegen und im Herzen Kaliforniens ein Grundstück kaufen, um biologische Landwirtschaft zu betreiben? Sie fand, ein Farmkollektiv sei eine wundervolle Art, Gott zu dienen und gleichzeitig davon zu leben. Ich war glücklich, denn ich hatte das Gefühl, dass die Kinder endlich ein Ziel vor Augen hätten.«
    »Der ganze Plan war so falsch wie ein Dreidollarschein«, lästerte Devargas. »Und falls Sie es noch nicht ahnen, raten Sie mal, wer der Herr über die Kasse war?«
    »Wer hatte Manny zum Kassenwart ernannt?«, fragte Decker.
    »Wahrscheinlich er selbst.«
    »Und dann sind die Kinder verschwunden...« Sandra bekreuzigte sich und senkte den Blick. Als sie erneut aufsah, waren ihre Augen wieder klar. »Wir haben versucht, einige der Kirchenmitglieder zu finden, um mit ihnen zu reden. Wir dachten, es könnte einen Zusammenhang geben zwischen dem Verschwinden und dem Geld, das Manny für die Kirche verwaltete.«
    »Natürlich hatte es etwas mit dem Geld zu tun!«, rief Devargas. »Mit Manny und Beth verschwand auch das Geld. Wir wollten die Kirchenmitglieder treffen, aber sie waren wütend und gingen nicht ans Telefon. Die paar, die mit uns geredet haben, beschuldigten die Kinder des Diebstahls.«
    »Am Telefon konnten wir nichts erreichen, also fuhren wir hin. Als wir bei der Kirche ankamen, hing an den verschlossenen Türen des Ladenlokals ein ›Zu vermieten‹-Schild.«
    »Wie lange waren die Kinder bereits verschwunden, bevor Sie nach Los Angeles fuhren?«, forschte Decker nach.
    »Höchstens zwei Wochen«, sagte Sandra. »Als Beth die ersten paar Tage nicht anrief, vermutete ich, sie sei zu beschäftigt. Wir haben nicht jeden Tag miteinander gesprochen. Am Ende der ersten Woche war ich besorgt, und dann haben wir begonnen, die Kirchenmitglieder anzurufen.«
    »Ich habe die ganze Vermisstenakte durchgearbeitet«, sagte Marge, »und fand sie erstaunlich dünn, deshalb kann es ja sein, dass sie nicht vollständig ist. Ich bin mir aber ganz sicher, dass ich nichts über eine Kirche des Sonnenlandes und irgendwelches Geld gelesen habe, das Manny für die Gruppe verwaltete.«
    »Ich habe die Akte auch gelesen«, sagte Oliver, »darin stand rein gar nichts über eine Kirche des Sonnenlandes oder sonst eine Kirche.«
    »Haben Sie der Polizei Ihren Verdacht mitgeteilt?«, fragte Marge.
    »Natürlich«, entgegnete Devargas, »ich habe ihnen alles erzählt, über die Kirche, das Geld. Ich hab ihnen sogar den Namen von Beths Freundin gegeben.«
    »Sie war die Einzige, die sich auf unsere Anrufe hin meldete«, erzählte Sandra. »Als feststand, dass die Kinder vermisst wurden, war sie sehr bestürzt.«
    »Wohl eher bestürzt über das verschwundene Geld«, sagte Devargas.
    »Wie hieß die Freundin?«, fragte Marge aufgeregt nach.
    »Sie hatte drei Namen«, sagte Devargas.
    »Alyssa Bright Mapplethorpe«, präzisierte Sandra. »Sie sagte, sie sei eine entfernte Verwandte von Robert Mapplethorpe, dem Künstler.«
    »Wissen Sie, was aus Alyssa geworden ist?«, fragte Oliver.
    »Nein, leider nicht, aber vielleicht habe ich noch ihre damalige Telefonnummer.«
    »Das wäre ein guter Ausgangspunkt«, sagte Marge.
    »Erinnern Sie sich an sonst jemanden aus der Kirche?«, insistierte Oliver.
    Das ältere Ehepaar dachte einen Moment nach, dann schüttelten beide den Kopf.
    »Ich sage Ihnen mal, woran ich mich sehr gut erinnere«, fuhr Devargas fort, »und zwar daran, dass die Polizei es nicht für ein Verbrechen hielt, wenn zwei

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