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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Mr. Holmes«, sagte Marge, »dann stehen Sie besser da.«
    Als der bullige Mann darauf nichts erwiderte, wertete Decker dies als Zeichen der Zustimmung. »Es ist mir sehr unangenehm, Sie danach zu fragen, Mr. Holmes, aber wo waren Sie in der Nacht vor dem Absturz?« Er nannte ihm wieder das genaue Datum.
    »Das weiß ich nicht mehr.« Holmes starrte die Detectives an, während er sich den Schweiß aus dem ganzen Gesicht wischte. »Schreiben Sie mir das Datum auf – und jedes andere, über das Sie Bescheid wissen wollen -, und ich lasse Sie wissen, ob ich woanders als zu Hause war.«
    »Der besagte Anruf wurde gegen Mitternacht gemacht«, sagte Decker.
    »Gegen Mitternacht war ich wahrscheinlich im Bett und hab geschlafen. Ich muss morgens früh raus.«
    »Na ja, vielleicht können Sie uns wenigstens sagen, was Sie an dem Abend unternommen haben«, meinte Marge.
    »Oder sogar, wo Sie tagsüber waren«, fügte Decker hinzu.
    »Wie ich Ihnen bereits sagte – ich schau in meinem Kalender nach und ruf Sie dann an.« Holmes blinzelte wieder. »Ich kopiere Ihnen sogar die Seiten. Noch ein paar Daten? Spucken Sie’s aus, dann können Sie sich sparen, mich weiter zu fragen, wo ich war.«
    Marge und Decker sahen sich an, und schließlich sagte Decker: »Wie wär’s, wenn Sie uns die ganze Woche kopieren?«
    »Klar.«
    »Wann können wir damit rechnen?«, fragte Marge.
    Decker setzte nach: »Vielleicht morgen? Ich gebe Ihnen eine FedEx-Nummer.«
    Holmes blinzelte und wischte sich noch mehr Schweiß ab. »Wenn ich Sie damit loswerde, warum nicht. Morgen gegen drei via FedEx. Wie lautet der Account?«
    Decker gab ihm die Nummer. »Vielen Dank für Ihre Bereitwilligkeit.«
    »Keine Ursache. Wissen Sie, ich habe Roseannes Tod schon lange, bevor sie tatsächlich gestorben ist betrauert. Können Sie das verstehen?«
    »Ich glaube schon«, sagte Decker.
    »Sind wir jetzt fertig?«
    »Noch nicht ganz«, erwiderte Marge. »Und wir sind Ihnen wirklich dankbar für die gute Zusammenarbeit in so einer heiklen Angelegenheit. Wenn Sie seit geraumer Zeit nicht mehr mit Roseanne gesprochen haben, woher wussten Sie dann, dass sie an Bord des Todesfluges war?«
    Holmes bedachte Marge mit einem herablassenden Blick. »Der Crash war hier tagelang in den Schlagzeilen, weil der Flug nach San Jose ging. Es sind Einheimische dabei ums Leben gekommen, Sergeant. Das war eine große Sache.«
    »Aber wie haben Sie von Roseanne gehört?«
    »Sie stand auf der Opferliste.« Er wackelte mit dem Stuhl, bis die beiden Vorderbeine ein paar Zentimeter in der Luft schwebten. Der Stuhl kippte nach hinten, aber Holmes konnte sich gerade eben fangen, bevor er umfiel. »Ich war am Boden zerstört! Ich wusste ja nicht, dass sie weiterhin auf dieser Strecke arbeitete.« Er leckte seine Lippen. »Ich mochte sie immer noch sehr. An dem Morgen konnte ich nicht zur Arbeit gehen, weil ich so fertig war.« Wieder tupfte er seine Stirn trocken. »Ich glaube, ich habe das Ende unserer Beziehung bis zu diesem Tag nicht wirklich hingenommen. Und jetzt erzählen Sie mir, dass sie gar nicht an Bord des Fluges war... Herrgott, was soll ich denn überhaupt denken... oder fühlen.«
    »Vielleicht war sie an Bord des Fluges«, sagte Marge, »wir sind uns einfach nur nicht sicher.«
    »Würden Sie uns auch die Woche kopieren, in der das Flugzeug abgestürzt ist?«, fragte Decker. Als er dafür einen bösen Blick erntete, fügte er noch an: »Lieber gleich alles in einem Aufwasch.«
    »Okay«, erwiderte Holmes, »war’s das dann?«
    »Einige der Leute, mit denen wir uns unterhalten haben«, fuhr Marge ungerührt fort, »behaupten, dass Sie das Ende der Beziehung nur schwer akzeptieren konnten.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ivan Dresden sagt, Sie und er hätten sich gegenseitig beschimpft.«
    Wieder verspannte sich Holmes’ Kiefer. »Ach ja?«
    »Er sagte uns, Sie hätten ihn bedroht.«
    »Erst nachdem er mich bedroht hatte.« Holmes beugte sich nach vorne. »Hören Sie, wir waren beide wütend und enttäuscht. Roseanne konnte jeden so weit bringen.« Er warf die Hände in die Luft. »Alles Schnee von gestern. Ich hatte es irgendwann kapiert. Und ich bin mir sicher, der Mistkerl auch … außer er ist der Grund, warum Roseanne jetzt vermisst wird.«
    »Glauben Sie, er hat sie umgebracht?«, fragte Marge ihn ganz direkt.
    »Zutrauen würde ich es ihm. Er war ein richtiges Arschloch. Hat er Ihnen zufälligerweise auch erzählt, mit wie vielen Frauen er während seiner Ehe

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