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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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hier.
    Petes Gesichtsausdruck verriet ihr, dass er dasselbe dachte.
    Decker fuhr fort: »Okay... Sie haben sie also gegen vier Uhr morgens vor dem Crash gesehen. Sind Sie davon überzeugt, dass sie den Frühflug zurück nach Burbank genommen hat? Wäre es möglich, dass sie ihre Pläne geändert hat?«
    »Das kann ich nicht beantworten, weil ich es nicht weiß, aber ich glaube es eher nicht.«
    »Haben Sie sie tatsächlich an Bord gehen sehen?«
    »Meine Güte.« Leslie dachte einen Moment nach. »Auch das könnte ich nicht beschwören, aber ich kann mir das Gegenteil nicht vorstellen, denn sie sagte, sie sei auf dem Heimweg.« Sie nippte wieder an ihrem Kaffee. »Möglich, dass sie einen Anruf vom Management bekommen hat – aber vor fünf Uhr morgens?«
    »Auf ihrem Handy ist nichts eingegangen«, sagte Marge ihr.
    »Wenn Roseanne ihre eigenen Sachen trug«, meinte Decker, »heißt das, dass sie auf diesem Frühflug nach Burbank nicht im Dienst war... wie lautete noch mal die Flugnummer?«
    »Ursprünglich war es die 1325, aber wir haben die Nummern geändert... verständlicherweise.«
    »Okay, gehen wir davon aus, dass Roseanne in zivilen Klamotten an Bord von Flug 1325 ging. Heißt das, sie hat auf diesem Flug nicht gearbeitet?«
    »So würde ich die Frage mit Ja beantworten.«
    »Wenn sie also auf Flug 1325 nicht im Dienst war, könnten Sie sich einen Grund vorstellen, warum sie mit Flug 1324 gleich wieder zurückgeflogen sein sollte?«
    »Vielleicht sollte sie in letzter Minute für jemanden einspringen«, sagte Leslie. »Oder sie hatte mittlerweile einen Anruf des Managements erhalten, noch mal zu einem Gespräch vorbeizukommen.«
    »Roseannes Handylisten geben dafür keine Anhaltspunkte«, bemerkte Marge.
    »Vielleicht hat sie von einem Büro aus angerufen, um teure Ferngespräche zu vermeiden«, gab Leslie zu bedenken.
    »Glauben Sie, dass es so war?«, fragte Decker.
    »Ich weiß es nicht, Lieutenant, ich spekuliere nur.«
    »Wir wissen das zu schätzen«, antwortete Decker. »Sie sagte Ihnen also, sie wäre nach San Jose gekommen, um ihre Versetzung zu beantragen.«
    »Ja.«
    »Wo könnte sie geschlafen haben?«
    Leslie zuckte mit den Achseln und wendete ihren Blick ab. »Wir haben mit Raymond Holmes gesprochen, Ms. Bracco«, sagte Marge.
    »Nennen Sie mich bitte Leslie.« Sie lächelte. »Also wissen Sie Bescheid.«
    »Ja«, sagte Marge. »Hat Roseanne Ihnen gegenüber Raymond Holmes erwähnt?«
    Sie dachte etwas länger nach. »Nicht im Besonderen, aber jeder wusste, dass sie sich kannten.«
    »Kennen Sie Raymond Holmes?«
    »Ja, klar, er reiste viel mit West Air – in letzter Zeit allerdings weniger. Vielleicht hat Roseanne ihm die Firma verleidet.«
    »Und Sie wussten von der Affäre?«
    »Er redete manchmal über Roseanne – wo sie waren, was sie gemacht haben. Ich fand das ziemlich geschmacklos, aber Roseanne war unverblümt, und wahrscheinlich dachte er sich, dann gelten diese Regeln auch für ihn. Ray ist nicht gerade der... bescheidenste Mensch. Er hat schon immer mit seinen finanziellen Heldentaten angegeben... Er wollte damit Eindruck schinden. Bei mir ist ihm das nicht gelungen.«
    »Mr. Holmes hat behauptet«, sagte Marge, »er hätte Roseanne die letzten sechs Monate vor dem Absturz nicht mehr gesehen.«
    »Keine Ahnung«, meinte Leslie.
    »Er erwähnte auch eine Freundin von Roseanne hier in San Jose – zwei sogar.« Marge schlug ihre Notizen auf, nicht weil sie die Namen vergessen hatte, sondern weil sie offiziell wirken wollte. »Christie und Janet oder Janice.«
    »Christie Peterson und Janice Valley. Sie arbeiten beide als Stewardessen für West Air. Janice startet jetzt von Reno aus – seit vier Monaten, glaube ich. Christie wohnt hier in der Gegend.«
    »Es wäre also möglich, dass Roseanne bei Christie übernachtet hat?«, fragte Decker.
    »Sicher, soll ich sie für Sie anrufen? So ist es mir lieber, als wenn ich diejenige bin, die Ihnen ihre Telefonnummer gibt.«
    »Das wäre toll«, bedankte sich Decker.
    Leslie stand aus ihrem Sessel auf, ging in ein anderes Zimmer und schloss die Türen hinter sich. Zehn Minuten später tauchte sie mit ein paar Zetteln in der Hand wieder auf. »Hier, ihre Adresse und Telefonnummer. Sie hätte in einer halben Stunde Zeit für Sie.«
    »Das würde passen«, erwiderte Decker. »Haben Sie sie gefragt, ob Roseanne bei ihr übernachtet hat?«
    »Nein, das geht mich nichts an, das ist Ihre Sache. Ich habe ihr nur gesagt, dass zwei Polizisten aus Los

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