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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Roseanne ein, mich zu begleiten, aber sie lehnte ab, wollte sich ausruhen.«
    »Wohin sind Sie gegangen?«
    »Wahrscheinlich in einen der Clubs hier in San Jose«, meinte Christie.
    »Und wann kamen Sie nach Hause?«, fragte Decker weiter.
    »Das weiß ich nicht mehr, aber Roseanne war noch auf. Wir redeten noch ein bisschen. Sie wirkte ruhiger, und ich erinnere mich daran, ihr gesagt zu haben, dass sie besser oder ausgeruhter aussah, irgendwas in der Art. Da hat sie mir dann auch gesagt, sie sei entschlossen, Ivan zu verlassen.«
    »Wirkte sie glücklich über diese Entscheidung?«
    » Glücklich ist nicht ganz der richtige Ausdruck, eher... erleichtert. Sie schien eingesehen zu haben, dass das der einzige Weg war, um ihr eigenes Leben zu leben. Ich war einfach nur für sie da. Und ich weiß noch, dass ich spät zu Bett ging. Als ich morgens aufwachte, war sie schon weg. Ich vermute mal, sie hatte sich nie hingelegt. Sie ließ die Schlüssel auf dem Esstisch liegen, mit einer lieben Nachricht für mich.«
    Na endlich! , dachte Marge. Vielleicht war das jetzt ein handfestes Lebenszeichen von Roseanne. »Haben Sie den Zettel aufbewahrt?«
    »Tut mir leid, nein. Ich hab ihn weggeschmissen.« Die Augen der Stewardess füllten sich mit Tränen. »Vielleicht ist es auch besser so. Jeder Gedanke an sie tut so weh.«
     
    Decker drehte den Zündschlüssel um und blickte auf die Uhr im Armaturenbrett. Es war bereits kurz vor acht, also blieb ihm noch genug Zeit, seinen Flug zu erreichen, aber nicht mehr so viel, wie er eigentlich gedacht hatte. »Bist du sicher, dass ich dich nicht doch irgendwo in der Stadt absetze?«
    »Nein, nein, Will fand den Flughafen als Treffpunkt prima«, erwiderte Marge.
    »Er ist ein guter Typ.« Decker ließ den Motor an.
    »Wohl wahr.« Marge lehnte sich an die Kopfstütze und schloss die Augen. Sie brauchte dringend ein leckeres Abendessen und eine gute Flasche Wein. Dann verfinsterte sich ihre Miene. »Was ist das für ein Geräusch, Pete?«
    Decker hörte es auch genau in dem Moment, als sie fragte.
    Ein dumpfes Knallen, dann holperte und wackelte das Auto bedenklich. »Klingt gar nicht gut.«
    Decker bremste vorsichtig ab, bis er nur noch im Schritttempo dahinkroch, und fuhr bei der erstbesten Gelegenheit rechts an den Straßenrand. Beide stiegen aus, um nachzuschauen.
    Sie hatten nicht einen, sondern gleich zwei platte Reifen – auf der Beifahrerseite vorne und hinten.
    »Heiliger Strohsack!«, rief Marge. »Das sieht übel aus.«
    »Mist!« Decker stampfte mit dem Fuß auf und sah dann auf die Uhr.
    Marge legte eine Hand auf seine Schulter. »Ich kümmere mich darum, Pete. Du rufst dir ein Taxi und fährst zum Flughafen.«
    Decker starrte immer noch wütend auf das schief stehende Auto. »Ich kann’s kaum glauben!« Er beugte sich hinunter, um die Reifen genauer zu begutachten. »Verdammter Hurensohn!« Er kam wieder aus der Hocke hoch. »Irgend so ein Scheißkerl hat die Reifen aufgeschlitzt!«
    Marge blieb ganz ruhig und wählte die Nummer von Wills Handy. »So was kommt vor. Ruf dir ein Taxi, und mach die Biege!«
    »Ich werd dich doch nicht allein hier sitzen lassen!«
    »Ich bin nicht allein, ich hab ja Will.«
    Decker ignorierte ihre Worte und rief mit seinem Handy die Servicenummer von West Air an.
    »Hey, Will, ich bin’s.« Marge hatte ihn erreicht. »Wir haben hier ein kleines Schlamassel. Jemand hat die Reifen unseres Mietwagens aufgeschlitzt… Keine Ahnung, außer dass es während unseres letzten Termins passiert sein muss, denn die Reifen wurden erst platt, als wir wieder losgefahren sind … Genau, wir haben es erst nach ein paar Blocks bemerkt. Wo wir jetzt sind? Gute Frage. Bleib dran, ich aktiviere eben mein GPS.« Marge drückte ein paar Knöpfe auf ihrem Handy. »Willie, bist du noch da?... Okay, sieht so aus, als wären wir in der Bradford Street.« Sie sah sich nach einer Hausnummer um. »Wir stehen vor der 13455 Bradford Street, ist ein reines Wohngebiet... Nein, du musst nicht herkommen. Ich rufe mir ein Taxi, aber ich will so lange hierbleiben, bis die Polizei da war... Danke, Liebling, wenn du unbedingt willst, also bis gleich.«
    Sie beendete das Gespräch und sah Decker abwartend an. »Ich bin in der Warteschleife.«
    »Will fährt uns entgegen.«
    »Fliegst du morgen früh mit West Air zurück?«
    »Yep, aber du musst wirklich nicht hier rumstehen.«
    Decker hielt die Hand hoch und sprach in sein Handy. »Das klingt gut. Ja, ich hätte gern die

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