Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Habiru

Titel: Habiru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Gerhardt
Vom Netzwerk:
Maus. Du hast furchtbare Ringe unter den Augen. Hattest du wieder deinen Traum?«
    Sarah überlegte, ob sie es ihrer Mutter sagen sollte, und wenn ja, wie viel sie sagen könnte. Sie entschied sich dagegen, Details zu erzählen. Den Traum ganz
    zu leugnen machte jedoch ihrer Meinung nach keinen Sinn, bestimmt konnte jeder erkennen, wie müde sie aussah, und ihre Mutter erst recht.
    »Ja. Letzte Nacht. Ich habe sogar einen heftigen Muskelkater wegen einer Anstrengung im Traum. Verstehe bitte, ich brauche Zeit für mich um herauszufinden, was da vor sich geht. Ich erzähle es dir, wenn ich etwas weiß.« »Okay Sarah, denke nur dran diese Welt nicht zu vernachlässigen. Es bleibt doch nur ein Traum, und er darf nicht zu Nachteilen für dich führen. So wie du aussiehst, hast du heute in der Schule nicht viel mitbekommen.«
    Wie gut Mütter doch so etwas erkennen konnten.
    »Du hast recht Mama, ich bin immer noch hundemüde. Ich lege mich auch heute Nachmittag noch hin, aber erst mal muss ich ins Internet.«
    »Maus, ich vertraue dir, dass du dich nicht zu Grunde richtest wegen dieser Sache. Hopp, hoch mit dir!«
    »Danke Mama, ich hab' dich lieb!«
    Ihre Mutter lächelte und verschwand ins Wohnzimmer, und Sarah lief die Treppe hoch.

3. Nachforschungen im Internet
    Sie schaltete den Computer ihres Vaters ein und so bald er hochgefahren war, klickte sie auf die Netzverbindung. Zum Glück hatten sie eine Flatrate, das hieß, ihre Nachforschungen kosteten kein Geld, weil Papa schon eine pauschale Zugangsgebühr für den ganzen Monat bezahlte. Das Browser-Fenster ging auf, und sie überlegte, was sie eingeben sollte. Vielleicht http://www.google.de und dann Ma-sa? Oder Erech? Die Suche brachte keine brauchbaren Treffer. Vielleicht sollte sie es mit Eridu probieren? Das war eine Möglichkeit. Oder vielleicht einfach http://www.eridu.de, oder war das dann zu einfach? Sie probierte es einfach, und tatsächlich, es wurde eine Seite geladen. Sie war gespannt, ihr Herz zog sich regelrecht zusammen. Dann erschien die Startseite. Dort stand: Laut heutiger Kenntnis gehört die Kultur der Sumerer, die im Zweistromland Mesopotamien zwischen Euphrat und Tigris lebten, zu einer der Ältesten.
    Eridu war laut der Aussage dieses Volkes die erste Stadt die auf der Erde errichtet wurde von den Göttern ...
    Die Götter waren laut ihrer Vorstellung körperlich und weilten einst tatsächlich auf der Erde unter den Menschen. Hmm, Eridu war die erste Stadt auf der Erde. Körperliche Götter hatte sie aber keine gesehen. Diese Seite war wohl ein Projekt von Studenten, die der Frage nachgingen, ob Außerirdische auf der Welt gelandet waren, die von den Menschen als körperliche Götter verehrt wurden. Man nannte diese Theorie Paläo-Sethi-These. Tolle Wortkombination. Schönes Fachchinesisch.
    Da stand was mit Zweistromland, das passte schon mal. Denn zwei Flüsse vereinten sich ja tatsächlich bei Eridu, bevor sie ins Meer flossen. Aber Euphrat und Tigris? So hießen die Flüsse nicht. Andererseits können sich Flussnamen ja bestimmt auch ändern. Wirklich mehr stand auf dieser Webseite nicht. Aber wer waren die Sumerer? Das war doch schon interessanter.
    Bevor sie dieser Frage nachging, suchte sie mit der Suchmaschine Google weiter. Sie gab Eridu ein, und Sucheinstellung Deutsch, sowie Bildersuche. Schließlich wollte sie herausfinden, wo Eridu lag, und dazu wäre eine Landkarte nicht schlecht. Sie fand tatsächlich eine Karte war aber gleich enttäuscht - als sie sich das Bild aufgebaut hatte. Da war deutlich ein Eridu eingezeichnet, das mitten in der Wüste im Irak lag - fernab von den Flüssen Euphrat und Tigris, etwa 60 km südlich der Euphrat Tigris-Gabelung, und auch fernab vom Meer. Es konnte also unmöglich das gleiche Eridu sein, welches sie kannte.
    Wie weit war das wohl vom Meer weg? Diese Erkenntnis hemmte ihre Lust, weiter zu suchen. Sie war außerdem immer noch sehr müde, also schaltete sie den Rechner ab und ging in ihr Zimmer.

4. Am Abend
    Sarah hatte sich hingelegt, als sie nicht mehr wusste, nach was sie noch im Internet suchen sollte. Ihr Kopf war sowieso schon voll und nicht mehr aufnahmefähig. Sie wusste nicht, ob sie wieder in Schenas Welt aufwachen würde. Aber sie wünschte es sich. Vielleicht hatte sie das, was sie herausfinden sollte, schon herausgefunden. Sicher war sie nicht. Eigentlich glaubte sie es nicht. Obwohl, interessant war das mit Eridu schon. Trotz allen Grübelns fielen ihr schon bald die Augen zu.

Weitere Kostenlose Bücher