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Habiru

Titel: Habiru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Gerhardt
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verboten, wenn ich dir sage, dass es verboten ist. Provoziere lieber keine Strafe! Swastika hin oder her, das ist ein Hakenkreuz, und du weißt doch, was das bedeutet. Habe ich es nicht oft genug gesagt, was für ein Mist das ist? Ich hoffe inständig, dass du mich nicht anlügst!«
    Sarah war es nun zu bunt, sie drehte sich um und lief die Treppe in ihr Zimmer
    rauf. Sie warf sich aufs Bett und schluchzte. Was für eine Scheiß-Welt! Nur weil ich mich mit diesem Symbol beschäftigt habe, dreht alles durch! Und tolle Lehrer habe ich!
    In diesem Augenblick hasste sie ihre Lehrer genauso wie ihren Vater. Sie fühlte sich völlig zu Unrecht mit dieser Reaktion konfrontiert. Ich habe doch nichts verbrochen. Und ich habe keinen Umgang mit Rechtsradikalen, warum glaubt mir bloß niemand. Der Wutanfall ihres Vaters war wirklich der krönende Abschluss dieses Tages.
    Tränen liefen über ihre Wange, bis sie vor Müdigkeit erneut einschlief. Die Tür ging auf, und ihre Mutter kam rein. »Maus, schläfst du schon?« Sarah drehte sich und sagte mit verschlafender Stimme: »Ja Mama. Ist aber lieb, das du kommst.«
    Ihre Mutter kam zu ihr und setzte sich auf das Bett. Sarah machte ihre kleine Nachttischlampe an. »Papa meint es nicht so. Er ist doch nur besorgt um dich, genau wie ich, oder deine Lehrer.« »Ich weiß ja, aber es ist so - frustrierend. Wenn ich von meinen Träumen erzählen würde, wäre es bestimmt auch nicht besser.«
    »Da hast du wahrscheinlich recht, aber du hast es gut gelöst. Und von mir erfährt er nichts!« Sie lächelte ihr mit Verschwörerblick zu. Sarah setzte sich auf und umarmte sie. »Ich hab' dich lieb Mama. Und ... danke.«
    »Ich habe dich auch lieb! Und schlaf schön. Heute wünsche ich dir lieber keine schönen Träume.« Sarah lächelte verkniffen. »Ist wohl wirklich besser. Gute Nacht!«
    Der Schlaf kam wieder mit Macht, brachte aber weder Träume noch Visionen.
    Sarah schlief tief und fest.

5. Vergebliche Versuche
    In den nächsten Tagen normalisierte sich die Stimmung im Haus wieder. In der Schule gab es nichts neues, außer dass sie noch ein längeres Gespräch mit ihrem Klassenlehrer hatte, in dem sie ihn überzeugen konnte, dass sie keinerlei rechtsradikale Interessen hatte.
    Sie fragte sich lediglich, wie oft sie sich noch dafür rechtfertigen musste.
    Aber die Träume kamen nicht mehr. Je mehr Nächte sie nicht in Schenas Welt zurückkehrte, desto unglücklicher wurde sie. Würde sie je wieder dort aufwachen? Wenn sie doch bloß den Schlüssel dazu fand. Es war ihr immer noch ein Rätsel.
    Vielleicht habe ich noch nicht alles herausgefunden, was ich herausfinden soll. Das war eine denkbare Option.
    Je länger es her war, desto irrealer erschien ihr die ganze Sache. Nach drei Tagen dachte sie schon fast, dass die Träume nie wieder kommen würden. Sie ging am Samstag Nachmittag wieder ins Internet, vielleicht hatte sie etwas übersehen.
    Aber nach was sollte sie suchen? Sie schaute sich noch einmal die Links an, die sie am Dienstag angeklickt hatte. Aber da war nichts weiter dran zu erkennen.
    Vielleicht sollte sie noch mal Eridu genauer untersuchen. Sie probierte verschiedene Suchmaschinen, und fand tatsächlich etwas Neues! Unter http://www.sungaya.de/schwarz/sumerer/geographie/eridu.htm las sie folgendes:
    »Eridu: Als das himmlische Königtum auf die Erde kam, entfaltet es sich in Eridu.” (aus der ältesten überlieferten Königsliste, Ende 3. Jt. vor unserer Zeitrechnung., n. UHLIG (2002), S. 21 Eridu war eine Stadt im südlichen Mesopotamien. Zur Zeit seiner Gründung - im 4. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung - lag Eridu noch am Wasser. Als Eridu nach 2.000 vor unserer Zeitrechnung. immer mehr versandete, gab man die Stadt auf.
    Wow! So lange gibt es diese Stadt schon! Das bedeutete 6000 Jahre! Und es lag am Wasser! Und später nicht mehr - es versandete und man gab die Stadt auf! Die Frage war, wie konnte das geschehen? Sie war auf einer heißen Spur. Bis eben hatte sie gedacht, es müsse sich um verschiedene Eridus handeln. Vielleicht war das Eridu der Wüste doch das gleiche wie das am Meer mit den beiden Flüssen.
    Und wieder Mesopotamien. Und es gab ein Königtum! In ihr wuchs wieder eine freudige Erregung. Sie spürte, auf der richtigen Spur zu sein - Sie musste mehr wissen und las weiter: In Eridu verehrte man Enki, den Gott der Weisheit, der Orakel und der Heilkunde. Er verwaltete die »hundert göttlichen Kräfte« Me, welche seiner Stadt Eridu die

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