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Habiru

Titel: Habiru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Gerhardt
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vorhin schon sagte: Jede weitere wurde höher - und die Größten wurden in Ägypten gebaut, die sind riesig, bestimmt 20-Mal so hoch wie ein Mensch, und außerdem sind sie nicht massiv, sondern es gibt mannshohe Gänge darin. Sie wurden wohl als Königsgräber benutzt, mehr weiß ich auch nicht. Und welchen Zweck Zikkurate hatten, ist bei uns nicht bekannt. Gräber waren es vermutlich keine, man vermutet, es könne ein Tempel für die rituelle Heilige Hochzeit gewesen sein oder ein Observatorium zum Sterne beobachten.«
    Wieder kamen Zwischenfragen, weil sie keiner verstand: »Was bitte ist ein König?«
    »Wo liegt Ägypten?«
    Und Nestas sagte: »Und wir begraben keine Menschen in Gebäuden, wie sollte denn dann bitteschön der Kreislauf der Natur von Werden und Vergehen erfüllt werden, wenn deine Körperhülle in einem Gebäude liegen bleibt? Außerdem stinkt das doch bestimmt gewaltig, jedenfalls fault doch totes Fleisch. Und die Heilige Hochzeit wird in der Natur gefeiert, wir führen diese Zeremonie auf der See-Insel durch.«
    Sarah versuchte der Reihe nach die Fragen zu beantworten: »Die Könige, das waren die Herrscher damals, die wurden konserviert, in dem sie einbalsamiert wurden mit Ölen, und so zu Mumien, die getrocknet sehr lange Zeit überdauern konnten, als Zeichen ihrer unvergänglichen Macht.«
    Ihre Erklärung führte aber nur zum weiteren Unverständnis.
    »Es gibt Menschen, die ihren getrockneten toten Körper zur Schau stellen, um damit Macht zu zeigen? Was für ein bizarrer Kram, den du da erzählst. Kaum zu glauben, dass Menschen zu solch Verrücktheiten fähig sind.«
    »Und doch ist es so, die ägyptischen Pyramiden zählen zu den Weltwundern, weil man bis heute nicht weiß, wie man sie bauen ließ. Es muss sehr viel Zeit gebraucht haben, um solch Gebäude zu errichten, und viele Menschen verloren bei der Arbeit dafür als Sklaven ihr Leben. Aber funktioniert hat es - diese Gebäude sind noch heute gut erhalten und eine Attraktion. Und Ägypten liegt südwestlich von hier, an einem anderen großen Fluss, Nil genannt.«
    Nestas unterbrach sie: »Halt, Moment mal - Ich verstehe mal wieder eines deiner Wörter nicht. Was sind Sklaven?«
    Sarah war mal wieder davon ausgegangen, dass es bekannt sein müsste. Es war ganz schön anstrengend, beinahe jedes Wort erklären zu müssen. Deshalb fragte sie nach Wasser, um ihre trockene Zunge loszuwerden. Mousud holte schnell einen gefüllten Krug, und nachdem Sarah etwas getrunken hatte, erzählte sie weiter: »Sklaven. So nannte man bei uns früher die Menschen, die zur Arbeit gezwungen worden sind, und die keine Freiheiten hatten, sondern ihren Herrn gehorchen mussten. Und die oftmals sogar ihr Leben verloren, weil sie so gequält worden sind.«
    »Wie kann man nur einen Menschen zur Arbeit zwingen?«
    Nach der Unterhaltung auf dem Weg zum Steinkundigen fragte sich Sarah das auch.
    »Nicht nur einen - sieh mal, es waren vermutlich sehr viele Menschenhände notwendig, um beispielsweise diese Pyramiden zu bauen. Und das mit dem Zwang ist ganz einfach - man droht mit Folter oder tötet die, die sich widersetzen. Aber das ist alles Geschichte, so etwas gibt es heutzutage eigentlich nicht mehr.«
    »Das will ich doch auch hoffen. Wie sieht denn deine Welt in der Zukunft aus?« »Es gibt so viel, was anders ist, da könnte ich stundenlang reden. Fast alles, was ich bisher beobachten konnte, unterscheidet sich grundlegend von eurer Welt hier. Die einzige Gemeinsamkeit ist wohl, dass wir auf den gleichen Planeten wohnen.«
    »Machen wir es doch nicht so kompliziert, erzähl mir mehr über eure Hütten. Hütten sind schließlich ein Spiegel der Seele.« sagte Arnek.
    »Lieber würde ich es nicht erzählen. Unsere Hütten sind aus Stein, meistens, oder aus Holz. Sie sind eckig, und haben meist ein dreiecksförmiges Dach.« Auf Mousuds Stirn erschienen Falten, er konnte sich genauso wenig wie die anderen etwas darunter vorstellen.
    »Kannst du das nicht auch mal in den Sand zeichnen, damit ich mir davon ein Bild machen kann?«
    Sarah nahm den Stock und malte in den harten Sandboden die typische Form eines Hauses. »So sieht ein typisches Haus bei uns aus.«
    Mousud kratzte sich am Kinn. »So etwas habe ich auch noch nie gesehen. So viele Ecken. Nein.«
    Sarah hatte mittlerweile auch mit nichts anderem gerechnet. »Unsere Häuser können gewaltig hoch sein. Oft bauen wir sehr viele eng nebeneinander, und in der Mitte einer solchen Ansammlung stehen in großen

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