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Habitat C (German Edition)

Habitat C (German Edition)

Titel: Habitat C (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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als Zeugen des Vorfalls registriert«, erklärte Straks nun. »Ich weiß, wer Sie beide sind, und man wird Sie gegebenenfalls befragen.«
    »Gegebenenfalls?«, echote Zant.
    »Wie Ihnen Botschafter Daxxel bereits mitgeteilt hat, wird alles in der Station umfassend überwacht, vor allem öffentliche Bereiche wie diese Gaststätte. Wir gehen zurzeit davon aus, dass die gründliche Auswertung dieser Aufzeichnungen genügen wird, um den Täter zu ermitteln.«
    »Dann dürfen wir gehen?«, fragte Daxxel und erhob sich.
    Straks nickte und wies ihnen den Weg zur Absperrung.
    »Das dürfen Sie. Ich weiß, wo ich Sie finden kann. Ich hoffe aber, dass eine Befragung nicht notwendig sein wird. Letztlich war es ja auch nur ein Bodare.«
    Zants Augen weiteten sich angesichts des letzten Satzes, doch ehe sie etwas erwidern konnte, hatte sich Straks bereits mit einer weiteren Verbeugung verabschiedet und sagte sein Sprüchlein vor einem anderen Gast des Restaurants auf.
    Daxxel zog sie fort und flüsterte: »Wie ich schon sagte: Es gibt genug Bewohner der alten Niib-Stationen, die den Bodaren keinen viel höheren Stellenwert einräumen als wahrscheinlich die alten Niib selbst.«
    Zant wollte offenbar protestieren, aber der Griff um ihren Unterarm war bemerkenswert fest und fordernd. Daxxel beschloss, jede weitere Diskussion zu vertagen, bis sie die Hörweite des Ermittlers verlassen hatten.
    Aber dann würden sie einige Dinge ausführlich kommentieren, das war unausweichlich.
    Als sie gingen und aus den Augenwinkeln die mechanischen und routinierten Untersuchungen der Ermittler beobachteten, die die Leiche des Bodaren bereits einpackten und den Tatort zu säubern begannen, beschlich Daxxel das ungute Gefühl, dass die Zuversicht des Wolan Straks etwas voreilig war.

Kapitel 3
     
    Dr. Slovanus Diderius Felt war ein typischer Bürokrat. Daxxel kannte die Sorte gut, denn er gehörte letztlich in die gleiche Kategorie und seine ganze Arbeit war daher eine permanente Abfolge höchst schmerzhafter Selbsterkenntnisse. Der Mann war terranischer Abstammung, ein feingliedriger, schlanker Administrator mit einer Aura der Distinguiertheit, wie sie viele höhere Beamte des Diplomatischen Dienstes mit sich herumzutragen pflegten und die sie, dessen war Daxxel sicher, jeden Morgen vor dem Spiegel aufs Neue sorgfältig einstudierten. Dass er die schmucklose Einheitsmontur eines Untersuchungsgefangenen trug, tat dem keinen Abbruch. Er saß hinter dem weißgrauen Plastiktisch des Verhörzimmers und starrte auf Daxxel, als könne er sich nicht entscheiden, wie er ihn am besten umbringen solle. Dieser Blick störte die Aura des Distinguierten dann doch ein wenig.
    Da er weder gefesselt noch sonst wie gesichert war, bestand durchaus die Gefahr eines Gewaltausbruchs. Der Wachmann, der mit verschränkten Armen in einer Ecke des Raumes stand, wirkte jedoch einschüchternd genug.
    Das war zumindest Daxxels Hoffnung.
    Er hatte sich in den letzten acht Stunden intensiv mit den vorliegenden Akten befasst und war zu dem Schluss gekommen, dass die kalten Fakten aus den Unterlagen wahrscheinlich wieder nur die halbe Wahrheit darstellten. Über diese Arbeit hatte er sogar den schlimmen Vorfall vom Vortag beinahe verdrängt. Zant, die weitaus weniger beschäftigt gewesen war, schien die Sache jedoch sehr umzutreiben.
    Sein Studium war durch die Tatsache, dass seine Gedanken zum Schluss durch die gemurmelten Vermutungen und Überlegungen seiner Kollegin immer wieder zum Mord an dem bodarischen Kellner abgeschweift waren, nicht befördert worden. Zant, die sich nur oberflächlich mit den Akten befasst hatte – dieser Teil der Arbeit gehörte in den Zuständigkeitsbereich Daxxels –, hatte ihn schließlich allein gelassen, als sie gemerkt hatte, dass sie nur störte.
    Schnell war in Daxxel während der Lektüre die Erkenntnis gereift, dass ein persönliches Gespräch mit dem Angeklagten unumgänglich war. Und anstatt dies auf die lange Bank zu schieben, hatte er beschlossen, es so schnell wie möglich zu vereinbaren. Da Zant gleichzeitig als Erste von ihnen beiden zur Vernehmung bezüglich des tödlichen Vorfalls gerufen worden war, blieb ihm nichts anderes übrig, als diesen Termin alleine zu absolvieren. Mit dieser Einladung war aber auch klar, dass die Hoffnung von Ermittler Straks sich nicht hatte realisieren lassen. Der Mord war noch nicht aufgeklärt.
    Daxxel zwang seine Gedanken von dieser Geschichte weg. Es ging jetzt um etwas anderes und der

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