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Habitat C (German Edition)

Habitat C (German Edition)

Titel: Habitat C (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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ergänzte Zant.
    »Exakt.«
    Daxxel schüttelte den Kopf.
    »Warum haben Sie die Behörden nicht über all dies informiert?«
    »Aus zwei Gründen: Zum einen hätte das die Aufmerksamkeit auf Anlagen der Niib verstärkt, die wir beschützen und von denen wir nicht möchten, dass sie in die Hände der Akte fallen. Wir glauben nicht an die Unfehlbarkeit und moralische Größe der Akte. Wir glauben nur an uns selbst. Zum zweiten wissen wir demgemäß nicht, wer noch in der Administration hinter der Aktion steckt. Wir gehen davon aus, dass diese Korruption sehr weit reicht und hohe Machtebenen in die Sache involviert sind.«
    »Das ist eine Annahme.«
    »Für uns ist es ein Risiko.«
    »Sie erzählen mir nicht alles.«
    Hardan starrte Daxxel an. Dann nickte er langsam und auf sehr menschliche Art.
    »Es wird Ihnen schwerfallen, mir zu glauben.«
    »Versuchen wir es.«
    Der Bodare schaute zu Boden.
    »Die Reaktivierung der Anlagen hat unserer Meinung nach noch einen anderen Effekt. Wir sind der Auffassung, dass dies erste Schritte für eine weit größere Katastrophe ausgelöst hat und dass auch hier hohe Ebenen der Aktenhierarchie ihre Finger im Spiel haben – und gar nicht wissen, was sie da überhaupt anrichten.«
    »Na, das klingt wie eine Verschwörungstheorie«, murmelte Zant und war erkennbar nicht überzeugt. Der Bodare schien ihr das nicht übel zu nehmen.
    »Sie haben gefragt, ich antworte«, meinte er schlicht. »Wenn sie meine Antwort nicht mögen, ist das bedauerlich, aber es ist keinesfalls meine Aufgabe, eine zu erfinden, die Ihnen besser passt.«
    »Entschuldigen Sie«, sagte Daxxel und warf Zant einen warnenden Blick zu. »Fahren Sie fort. Wir hören zu.«
    »Wir sind Bodaren. Wir sind ein über Generationen überlebendes Überbleibsel aus der Herrschaftszeit der Niib, eines Volkes, das ein gigantisches Imperium beherrschte und dies mit ausgesuchter Brutalität und Grausamkeit über einen sehr langen Zeitraum kontrollierte. Wir wissen, dass die unterdrückten Spezies ihre Ketten abwarfen und Niib jagten und töteten, wo sie sie fanden. Dies steht alles in unseren Überlieferungen und wir zweifeln nicht daran. Die Niib, die dereinst ohne Gnade einen Genozid verübten, wenn es ihnen gefiel, wurden selbst Opfer eines solchen. Irgendwann erkannten sie, dass ihr Kampf verloren war, und sorgten aus dem Grund dafür, dass sie aus dem Gedächtnis und der kollektiven Erinnerung ihrer ehemaligen Opfer verschwanden, indem sie sich selbst zurückzogen, ihre Installationen – wie das Habitat – verließen und alles taten, um in Vergessenheit zu geraten.«
    Daxxel schüttelte langsam den Kopf. »Ich ahne, worauf die Geschichte hinausläuft, und es gefällt mir nicht.«
    »Uns gefällt es auch nicht«, erwiderte Hardan. »Aber trotzdem gehen wir davon aus, dass die Reaktivierung der Niib-Anlagen und die Implementierung der Software in den Rechenzentren der Akte dazu führt, dass unsere alten Unterdrücker es als angemessen sehen werden, ihre Rückkehr vorzubereiten.«
    Der Bodare schwieg, ließ seine Worte sinken. Daxxel schüttelte erneut den Kopf und er wusste nicht einmal, ob er dies tat, um eine Ablehnung auszudrücken, oder die beängstigende Vorstellung abzuschütteln, die sich in seinen Gedanken festzusetzen begann.
    »Das … ist wirklich schwer zu glauben«, sagte er dann.
    »Sie haben gefragt«, wiederholte Hardan mit einem beinahe trotzigen Unterton. »Und noch einmal: Ich habe Ihnen nicht versprochen, dass Sie die Antwort mögen werden. Ich kann mir die Wahrheit nicht aussuchen, auch wenn Sie diese nicht akzeptieren.«
    »Warum erzählen Sie es uns? Haben Sie keine Angst, dass wir nunmehr die Behörden einschalten?« Daxxel wechselte einen schnellen Blick mit Zant. »Ich meine, wir sind die Behörden.«
    »Sie müssen uns helfen. Der Chip, den der Ermordete auf Zants Jacke platzierte, enthielt einen Code, mit dessen Hilfe wir die Niib-Software hätten deaktivieren können, wäre er vollständig gewesen. Wir waren dabei, das Unheil einzudämmen, doch jetzt stehen wir vor einer Wand. Wir benötigen den Rest. Wir benötigen Zugang. Wir müssen da hinunter und wir müssen den Code gegen die Verschwörer einsetzen. Wir haben nur die eine Chance und wir haben sie nur jetzt. Der Mord hat die Dinge ins Rollen gebracht. Wir müssen uns beeilen. Der erste Schritt ist der restliche Code.«
    »Den wir besorgen sollen.«
    »Sie haben Zugänge, über die wir nicht verfügen.«
    Daxxel sah sich um. »Das Kompliment kann

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