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Habitat C (German Edition)

Habitat C (German Edition)

Titel: Habitat C (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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ich zurückgeben.«
    »Wo finden wir den Rest des Codes?«, fragte Zant.
    »Unser Mann muss ihn irgendwo verborgen haben, wo er dachte, dass wir ihn finden würden.«
    »Dann müssen Sie nur scharf nachdenken und schon haben Sie, was Sie brauchen«, meinte die Soldatin achselzuckend. »Ich verstehe immer noch nicht, was Sie meinen.«
    »Wir vermuten, dass es einen zweiten Speicherchip gibt.«
    »Ja?«
    »Er muss bei den persönlichen Dingen unseres toten Freundes sein.«
    Verstehen dämmerte in Zants Gesicht. »Die sich, da es sich um einen Mordfall handelt, in der Asservatenkammer des Polizeihauptquartiers befinden.«
    Hardan nickte. »Und dort haben wir keinen Zugang. Es ist gut geschützt. Wir können hineinsehen, aber es nicht unerkannt betreten. Zu viele autonome Beobachter, zu viele biologische Wachen, man verlässt sich dort nicht nur auf die KIs, die wir beeinflussen könnten. Das Risiko wäre immens. Und wir sind bei alledem keine … Profis.«
    »Das sind wir auch nicht.«
    »Sie fallen aber weniger auf. Sie haben Vollmachten.«
    »Ah.« Zant räusperte sich. »Ich habe da schlechte Nachrichten für Sie, Hardan. Wir können da nicht einfach so hereinspazieren und Dinge entwenden. Wenn wir zurückkehren, wird es erst mal viele Fragen und Untersuchungen geben. Ich werde nicht einmal in die Nähe der Asservatenkammer kommen. Daxxel ebenso wenig. Das können Sie vergessen.«
    Zant sah Daxxel abschätzend an. Der aber wirkte etwa abwesend. Er spazierte durch den Raum, in die Betrachtung der alten Niib-Anlagen versunken, betrachtete die antiken Gerätschaften voller Andacht und mit einem großen Respekt, der aus seiner ganzen Körperhaltung deutlich wurde.
    Er war in seine Tätigkeit sehr versunken, bemühte sich, nichts anzufassen – obgleich es ihm sicher in den Fingern juckte –, und schaute sich alles ganz genau an. Zant übte sich für einen Moment in Geduld, dann räusperte sie sich dezent. Erst, als sie ein zweites Mal auf sich aufmerksam machte, erwachte Daxxel aus seiner Kontemplation.
    »Ah ja«, murmelte er. »Ich verstehe.«
    »Reden wir über das Gleiche?«
    Daxxel lächelte etwas seltsam. »Nein, eigentlich nicht. Aber ich habe zugehört. Die Asservatenkammer. Ich denke ebenfalls nicht, dass wir das schaffen können. Und wenn es nicht klappt, dann müssen wir den Weg des Agenten nachvollziehen und schauen, woher er seine Informationen hatte.«
    Hardan nickte. Er schien nicht bewegt von der Absage Daxxels. »Er war oft hier unten. Aber er sprach wenig mit uns. Er war … eigensinnig. Es war schwer, mit ihm zu arbeiten. Er verfolgte eine Mission. Wer eine Mission hat, ist schwierig. Aber wir wissen, dass er tief in die Anlagen vorgedrungen ist und sich Zugang zu Datenspeichern der Verschwörer verschafft hat. Das müssen wir dann auch tun. Dort findet sich alles, um unser Ziel zu erreichen. Um größtes Unheil abzuwenden.«
    »Sie haben gleichfalls eine Mission.«
    »Finden Sie uns schwierig?«
    »Ja.«
    »Gut.«
    Daxxel stellte sich vor Hardan.
    »Wir müssen die Behörden früher oder später einschalten, das ist Ihnen doch klar? Ich habe gewisse Freiheiten, aber ich kann nicht so tun, als wäre ich ein freier Agent! Und es steht völlig außer Frage, dass Sie anschließend an unserem Gedächtnis herumpfuschen. Die beste Methode, die von Ihnen angesprochenen Manipulationen dauerhaft zu unterbinden, ist, sie öffentlich zu machen.«
    Der Bodare zögerte sichtlich. Daxxel beugte sich nach vorne, sprach eindringlich.
    »Nicht alle in der Akte sind korrupt, ohne Grundsätze oder latente Betrüger. Sonst gäbe es uns schon lange nicht mehr.«
    »Wenn die Niib zurückkehren«, orakelte Hardan düster, »wird es keine Akte mehr geben. Dann ist diese Frage zweitrangig.«
    »Gut«, erwiderte Daxxel, ohne auf die Weltuntergangsfantasien des Bodaren weiter einzugehen. »Dann ist ja auch jede weitere Geheimhaltung unnötig.«
    Hardan sagte nichts. Daxxel sah ihn an. Es fiel ihm immer noch schwer, in den Bodaren zu lesen. Doch der Anführer wirkte aufgewühlt und inkohärent, emotional sehr angegriffen.
    »Welche Frage sollte ich Ihnen noch stellen, Hardan?«
    Der Bodare blickte auf, seine Augen konzentriert. Er zitterte unmerklich.
    »Wovor wir Angst haben und warum, Daxxel.«
    »Ich …«
    »Sie nehmen mich nicht ernst. Nicht meine Angst vor einer Rückkehr der Niib. Für Sie ist das zu abstrakt, eine Legende, einfach nur Geschichte, viel zu lange her, um Sie noch persönlich zu betreffen. Ich kann das

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