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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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zugezogen hatte, nahmen Hackenholt und Wünnenberg Sabine Morlock ab, dass sie wirklich nicht wusste, wo sich Ludwig Kork aufhielt. Obwohl oder besser gerade weil die junge Frau immer wieder unterstrich, Lu sei Journalist und habe an einer ganz heißen Sache gearbeitet, glaubte Hackenholt nicht an ihre Entführungstheorie. Für ihn sah Korks Verschwinden mehr nach einer überstürzten Flucht aus. Ludwig Kork war im Fall Dorn ein Tatverdächtiger, zumindest bis er zur Sache vernommen werden konnte. Also rief Hackenholt die Kollegen von der Spurensicherung an. Vielleicht würden sie ja Hinweise finden, die den Journalisten mit der Ermordung von Annika Dorn in Verbindung brachten.
     
    Mürrisch blickte Christine Mur Hackenholt an, als sie ihren schweren Arbeitskoffer in den ersten Stock schleppte. »Wo sollen wir denn noch alles hinkommen, wir können uns leider nicht zerteilen! Auch unser Tag hat nur vierundzwanzig Stunden.«
    Damit ließ sie Hackenholt stehen und wandte sich ihrer Aufgabe zu, von der er wusste, sie würde sie trotz ihrer schlechten Laune gründlich erledigen.
    Sobald die Spurensicherung ihre Arbeit aufgenommen hatte, bat Hackenholt Sabine Morlock, ihn ins Kommissariat zu begleiten. Dort angekommen bemerkte er eine Telefonnotiz von einem Kollegen des Dauerdienstes auf seinem Schreibtisch. Judith Eschbach hatte angerufen und verlangt, den ermittelnden Beamten zu sprechen. Sie sei eine Freundin der ermordeten Frau Dorn, sachdienliche Hinweise habe sie jedoch nicht.
    Hackenholt legte den Zettel beiseite. Judith Eschbach musste warten. Stattdessen bewaffnete er sich mit einem Schreibblock sowie mehreren Stiften und ging ins Besprechungszimmer hinüber, wo Wünnenberg sich bereits mit Sabine Morlock unterhielt. Obwohl sich die junge Frau mittlerweile halbwegs gefasst hatte, sah sie sich unsicher in dem kahlen Raum um.
    Für die Beamten wurde es ein langer Abend. Auch wenn die Studentin nach wie vor Korks Verwicklung in einen Mordfall bezweifelte und an ihrer Entführungstheorie festhielt, kooperierte sie, so gut sie konnte. Gemeinsam erstellten sie eine Liste von Personen, mit denen der Journalist in Kontakt stand, und Orten, an denen er regelmäßig verkehrte. Das in der Wohnung sichergestellte Handy half dabei nicht weiter: Sein Rufnummernspeicher war so leer, als wäre das Telefon noch nie verwendet worden.
    Bei der Durchsuchung von Korks Wohnung fanden die Mitarbeiter der Spurensicherung keinerlei Indizien, die Aufschluss über seinen derzeitigen Aufenthaltsort gaben. Zudem entdeckten sie nichts, was ihn offensichtlich mit dem Mord an der Filialleiterin in Verbindung gebracht hätte. Doch das hatte noch nicht viel zu heißen, da sowohl Fingerabdrücke wie auch Faserspuren erst ausgewertet werden mussten. Im Bett hatte Christine Mur immerhin ein paar Haare sichergestellt, die zur DNA-Analyse verwendet werden konnten.
    Einen vorübergehenden Höhepunkt erlebten die Ermittlungen, als Hackenholt mehrere Kollegen, ausgerüstet mit einem Bild von Ludwig Kork, zu den Kunden und Mitarbeitern schickte, die am Morgen vor dem Supermarkt gewartet hatten. Das Ergebnis war durchschlagend. Zwei Personen erinnerten sich spontan, den Mann beobachtet zu haben, wie er beim Eintreffen des ersten Streifenwagens schnell und betont unauffällig den Parkplatz verließ.

Montag
    Der Stand der Ermittlungen hatte sich nicht geändert, als Hackenholt am Montagmorgen nach ein paar Stunden Schlaf um halb acht wieder ins Morddezernat kam. Da im Hinblick auf den gesuchten Kork nichts weiter unternommen werden konnte, widmete er sich den routinemäßigen Abfragen. Bei jedem Mordfall wurden die letzten Kontobewegungen des Opfers überprüft, und Hackenholt hoffte, ermitteln zu können, woher das Geld stammte, das Annika Dorn bei ihrem Tod bei sich gehabt hatte. Wünnenberg hatte bereits die dazu nötige Vorarbeit geleistet und entsprechende Durchsuchungsbeschlüsse beim Ermittlungsrichter erwirkt. Diese Dokumente faxte Hackenholt nun an die zuständige Auskunftsstelle in Frankfurt, um innerhalb kürzester Zeit aktuelle Auszüge auf den Schreibtisch zu bekommen. Während er wartete, vertrieb er sich die Zeit mit den neuesten E-Mail-Rundschreiben, die sich in seinem Outlook-Posteingang türmten.
     
    »Frank?« In der stets offenen Bürotür stand die Schreibkraft. »Die Unterlagen hier sind im Fall Sternmann gerade aus Frankfurt gekommen.« Sie gab Hackenholt mehrere Seiten.
    Schon auf der obersten las er, was er zu erfahren gehofft

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