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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Leben Probleme gegeben hätte. Aber das war nicht der Fall.«
    »Sie hat also nie über Schwierigkeiten mit einem Mann gesprochen?«
    »Nein. Wie ich Ihnen gestern schon sagte, hatte sie sich vor einem halben Jahr von ihrem Freund getrennt.«
    »Und wie stand sie seither zu Männern?«
    »Eine so gut aussehende Frau wie Annika wird häufig angesprochen. Und in unserem Beruf hat man ständig mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun.«
    »Wissen Sie, zu wem Frau Dorn sexuelle Beziehungen unterhielt?«
    Renate Simon sah den Hauptkommissar pikiert an. »Das ist jetzt wirklich geschmacklos. Nur weil Männer sie attraktiv fanden, heißt das doch noch lange nicht, dass Annika etwas mit ihnen hatte.« Damit erhob sie sich vom Sofa. »Wenn Sie keine weiteren Fragen haben …« Sie machte eine auffordernde Geste in Richtung Tür.
    »Doch, eins würde mich noch interessieren«, entgegnete Hackenholt, während er sich erhob. »Kennen Sie noch andere Freundinnen von Annika Dorn?«
    Sie setzte schon zu einem Kopfschütteln an, überlegte es sich im letzten Moment jedoch anders. »Na ja, ich habe keine persönlich kennengelernt. Aber manchmal erzählte Annika von einer Judith. Eine Schulfreundin, wenn ich mich recht erinnere.« Mit dieser wenig hilfreichen Auskunft brachte sie die Beamten zur Tür.
    Zurück im Auto bemerkte Hackenholt, dass er sein Handy auf dem Beifahrersitz liegen gelassen und einen Anruf verpasst hatte. Stirnrunzelnd hörte er seine Mailbox ab.
    Christine Murs Nachricht war wie immer kurz und bündig: »Frank, komm bitte sofort zum Sternmann. Ich habe Neuigkeiten.«
     
    Der Polizist, der den Tatort bewachte, löste das Absperrband an der Einfahrt des Parkplatzes und ließ die Kripobeamten durchfahren. Wünnenberg hielt neben dem Streifenwagen.
    »Und? Kommen viele Schaulustige vorbei?«, fragte er.
    »Nicht mehr, als man es an einem Sonntagnachmittag erwarten würde.« Der Mann wirkte gelangweilt.
    »War jemand Auffälliges darunter?«
    »Die meisten Leute bleiben stehen und halten ungeniert einen Schwatz. Was soll man da beobachten? Zumindest habe ich niemanden erkannt, der auf der Fahndungsliste steht.« Jetzt grinste er scheel.
    Nicht alle Kollegen waren so zuverlässig und engagiert wie Christian Berger. Manche hatten das Hackenholt so verhasste fränkische Motto »Kummi heid ned, kummi morng« allzu sehr verinnerlicht. Kopfschüttelnd wandte er sich dem Discounter zu.
    Eine Kollegin der Spurensicherung bemerkte ihn und kam an die Schiebetür.
    »Christine ist bei Manfred und Saskia auf dem Nachbargrundstück. Sie soll sich irgendetwas anschauen. Aber bevor sie ging, hat sie mir noch schnell das hier in die Hand gedrückt.« Die Frau hielt ihm einen Beutel entgegen. »Sie hat die Sachen im BMW gefunden.« Mit dem Kinn wies sie auf den Geländewagen.
    Hackenholts Miene hellte sich schlagartig auf. Eilig griff er nach der Tüte, die ein Handy sowie einen kleinen Terminkalender enthielt.
    »Christine hat schon vermutet, dass du dich über ihren Fund freuen wirst.« Die Beamtin lachte über seine Reaktion. »Du kannst die Sachen herausnehmen. Sie hat sie schon auf Spuren untersucht.«
    Hackenholt dankte ihr, setzte sich wieder zu Wünnenberg ins Auto und holte als Erstes den Terminkalender heraus. Es war eine Miniaturausgabe, nur fünf mal acht Zentimeter, aber luxuriös in Leder gebunden. Aufgrund der geringen Größe blieb für jeden Tag weniger als ein Zentimeter Platz für Notizen. In der hereinbrechenden Dämmerung musste er die Innenbeleuchtung des Wagens einschalten, um die Einträge entziffern zu können. Die Spalte für den gestrigen Tag war mit »BMW/Fridor« gefüllt. In der darüberliegenden stand »Judith (EKU)«. Auf die Linie, die beide Tage voneinander trennte, sprang Hackenholt »Kork!!!« ins Auge. Für den Sonntag fand sich der Eintrag »FFM«. Die folgenden zwei Wochen waren mit orangefarbenem Textmarker durchgestrichen. Schnell blätterte Hackenholt die vergangenen Monate durch: überall der gleiche kryptische Kurzstil. Er stöhnte und wünschte sich, der Kalender wäre größer und Annika Dorn hätte ausführlichere Notizen gemacht.
    Unterdessen spielte Wünnenberg am Handy herum. »Hast du was zum Schreiben?«, fragte er, den Blick starr auf das Display gerichtet.
    »Besser, du nimmst gleich alles mit dem Diktiergerät auf, dann musst du dir die Arbeit nicht zweimal machen. Die Schreibkraft muss doch sowieso ein ausführliches Protokoll davon tippen.«
    »Geht nicht. Der Akku ist fast

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