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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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gemeldet hatte. Mit denen würde er später noch ein Wörtchen reden müssen!
    Der Journalist schien Hackenholts aufkeimenden Ärger zu spüren, denn er fuhr schnell fort: »Jedenfalls stehe ich Ihnen jetzt Rede und Antwort.«
    »Na, da bin ich aber mal gespannt, was Sie uns erzählen wollen«, brummte Wünnenberg. »Sie waren also am Samstagmorgen im Sternmann?«
    »Ich hatte einen Termin mit Annika Dorn und stand mit den wartenden Kunden vor dem Laden. Hinein konnte ja niemand. Ich war also genauso wenig im Sternmann wie alle anderen.« Kork schüttelte den Kopf. »Annika hatte mir eine SMS geschrieben. Ich sollte am Samstag zu ihr ins Geschäft kommen. Es gab ein paar Dinge, die wir vor ihrem Urlaub noch besprechen mussten. Und weil ich am Samstag noch viel vorhatte, wollte ich das gleich in der Früh erledigen.« Als der junge Mann in seiner Schilderung innehielt, nickte ihm Hackenholt auffordernd zu. »Als ich auf dem Parkplatz ankam, war es schon zehn nach acht. Dennoch standen die Kunden und die Mitarbeiterinnen noch vor dem Laden. Ich gesellte mich zu ihnen und hörte einen Mann sagen, er werde nun die Polizei rufen, weil bestimmt etwas passiert sei. Da das Licht in der Filiale brannte, fragte ich eine der Angestellten, wo die Chefin sei. Aber sie antwortete nur, dass niemand aufmache. Es schien so, als sei Annika gar nicht da. In dem Moment wusste ich, dass ihr etwas zugestoßen sein musste. Ich kann es nicht erklären, aber ich war mir ganz sicher.« Wieder machte er eine Pause.
    Hackenholt überlegte, ob Korks Betroffenheit echt war oder ob er einfach nur einen guten Schauspieler abgab. Zeit genug, die Rolle einzustudieren, hatte er schließlich gehabt.
    »Ich verstehe nicht«, griff Wünnenberg das Gesagte auf, während er sich eine Tasse frischen Kaffee einschenkte, »wie Sie von dem Tod der Filialleiterin gewusst haben wollen. Es gab doch keinerlei Anzeichen. Sie war einfach nicht zur Arbeit erschienen. Zu diesem Zeitpunkt konnte niemand auch nur ahnen, was passiert war.«
    Stirnrunzelnd sah Kork den Ermittler an. »Wie ich schon sagte, einen rationalen Grund kann ich Ihnen nicht nennen. Vor dem Laden herrschte so eine komische Stimmung. Ich wusste es einfach. Annika und ich waren einem irren Skandal auf der Spur. Uns war klar, dass es ein paar Leuten ganz und gar nicht gefallen würde, wenn wir unsere Ergebnisse an die Öffentlichkeit brächten.«
    »Jetzt mal langsam. Bleiben wir erst einmal bei dem Mord, bevor wir uns diesen unsagbaren Knüller näher anschauen. Wer hat Frau Dorn also Ihrer Meinung nach umgebracht?«
    »Die Fleischmafia«, kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen.
    Hackenholt und Wünnenberg tauschten einen vielsagenden Blick aus. Natürlich gab es auch in Nürnberg seit Jahren organisierte Kriminalität. Gelegentlich grabschte sogar ein Tentakel der krakenförmigen Mafia in die fränkische Metropole. Aber was sollte die mit Fleisch zu tun haben?
    »Welche Mafia?«, fragte Wünnenberg ungläubig nach.
    »Der Betrieb, von dem Sternmann sein Fleisch bezieht.«
    »Also, vielleicht konzentrieren wir uns zunächst doch noch mal auf den Samstagmorgen«, versuchte Hackenholt die Befragung wieder auf sicheren Boden zu bringen. »Sie sind also zum Sternmann gelaufen, wo Sie mit den anderen Kunden vor dem Laden warteten. Was passierte dann?«
    »Als der Streifenwagen kam, überfiel mich eine grenzenlose Panik. Ich rannte nach Hause und überlegte fieberhaft, was ich tun sollte. Ich hatte Todesangst, verstehen Sie? Wenn die herausgekriegt hatten, dass Annika ihnen auf die Schliche gekommen war, wussten sie mit Sicherheit auch über mich Bescheid. Also habe ich meine Sachen gepackt und bin abgehauen.«
    »Und welchen Grund soll der Fleischlieferant gehabt haben, Frau Dorn zu töten? Sie war eine einfache Filialleiterin, die noch nicht mal entscheiden konnte, von welcher Firma die Filiale beliefert wurde. Was hätte sie dem Lieferanten anhaben können? Ich finde, Ihre Theorie klingt recht hanebüchen.«
    »Ein Teil des Fleisches, das zum Verkauf in die Filiale gebracht wurde, war verdorben. Annika hat das bemerkt und wollte etwas dagegen unternehmen.«
    Hackenholt sah den Journalisten mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Sie meinen Gammelfleisch?«
    Kork nickte.
    »Hier? In Nürnberg?«, fragte Hackenholt ungläubig.
    »Ja doch! Hier in Nürnberg. Die Firma hat uraltes Fleisch geliefert.«
    Hackenholt stellte immer neue Fragen, um Licht ins Dunkel zu bringen, aber der Journalist blieb bei

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