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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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seinen Mantel schlüpfte und ihn bis zum Kragen zuknöpfte, würde zumindest der diensthabende Pförtner seinen Aufzug vielleicht nicht erkennen. Mit etwas Glück konnte er es ungesehen bis in sein Büro schaffen, wo er für den Notfall immer eine Garnitur Ersatzkleider im Schrank hängen hatte. Er war froh, dass Sophie kein Kostüm für ihn ausgesucht hatte, bei dem er sich hätte schminken müssen.
    Apropos Sophie: Wie sollte er sie jetzt ausfindig machen? Es blieben noch fast fünfundzwanzig Minuten bis zur nächsten vollen Stunde. Nachdem Hackenholt eine Seite des Foyers nach seiner Freundin abgesucht hatte, gab er auf, trat zu einem der Türsteher am Eingang und bat ihn, einem blonden Engel mit Namen Sophie die Nachricht zu überbringen, er sei ins Präsidium gerufen worden. Vorsichtshalber zeigte er dem Mann seinen Dienstausweis, um nicht Gefahr zu laufen, für einen Faschingsspinner gehalten zu werden. Einen Moment lang überlegte er, ob er auch noch seinen Autoschlüssel hinterlegen sollte, entschied sich dann jedoch dagegen. Wer wusste, ob der Türsteher wirklich den richtigen Engel fand. Sophie würde sich schon ein Taxi nehmen, wenn sie merkte, dass er verschwunden war.
    Keine zehn Minuten später schälte sich Hackenholt in seinem Büro, das er, abgesehen vom Pförtner, unbemerkt erreicht hatte, aus dem Mantel. Gerade als er in voller Chirurgenmontur vor dem Schrank stand und seine Straßenkleidung herausnahm, näherten sich auf dem Flur laute Schritte. Ihm blieb nicht einmal mehr genug Zeit, wieder in den Mantel zu schlüpfen, da flog auch schon die Tür auf und Wünnenberg kam mit dem Beamten vom Dauerdienst herein.
    Als sein Kollege ihn sah, brach er in schallendes Gelächter aus. »Ist das die Polizeiuniform des 22. Jahrhunderts?«, prustete er mit Tränen in den Augen los. »Mir erzählst du, Fasching sei etwas für Narren, und selbst?« Wünnenberg japste nach Luft. »Oder wolltest du mir nur die Chance vermiesen, die kleine Blonde vom Betrugsdezernat besser kennenzulernen?«
    Hackenholt wusste, wie recht es ihm geschah. Seine lahme Rechtfertigung, Sophie habe Karten geschenkt bekommen, verkniff er sich. Wünnenberg hätte sie sowieso nicht geglaubt.

Mittwoch
    Hackenholt musterte den ihm gegenübersitzenden jungen Mann eingehend, bevor er das Tonband einschaltete und laut und deutlich Datum und Uhrzeit sowie die anwesenden Personen nannte. Er wies den Journalisten ausdrücklich auf seine Rechte hin und fragte, ob er einen Rechtsanwalt zur Vernehmung hinzuziehen wolle.
    Ungeduldig schüttelte Ludwig Kork den Kopf. »Ich bin hergekommen, um Ihnen zu helfen, den Täter zu finden. Dafür ist kein Anwalt nötig. Sonst hätte ich ihn gleich mitgebracht.«
    »Und warum möchten Sie erst heute Nacht mit uns sprechen und nicht schon letzten Samstag, als Sie vor dem Sternmann standen?«, fragte Wünnenberg sarkastisch. »Frau Dorn wurde vor vier Tagen ermordet! Vier! Haben Sie sich in der Zwischenzeit eine nette Geschichte ausgedacht, die Sie uns jetzt auftischen wollen?« Hackenholt beobachtete Kork scharf, der einen Moment lang den Blick senkte und tief Luft holte. Dann streckte Kork seinen Rücken durch und schaute unvermittelt wieder auf, wobei er es jedoch vermied, die beiden Ermittler direkt anzusehen.
    »Ich hatte einfach Angst«, gab er dann zu. »Um genau zu sein, habe ich sie sogar immer noch.«
    »Angst? Wovor?«, fragte Hackenholt ruhig.
    »Ich fürchte, Annikas Mörder sind auch hinter mir her und wollen mich als Nächsten umbringen. Also bin ich abgehauen und habe mich versteckt.«
    »Und nun sind Sie zurückgekommen, um uns zu helfen, den Täter zu fassen?«
    Kork nickte.
    »Nur damit ich Sie richtig verstehe«, provozierte Wünnenberg, seine ganze Aufmerksamkeit scheinbar auf die Kaffeemaschine gerichtet, die er soeben mit Wasser füllte. »Sie sind also voller Panik zum Bahnhof gerannt und zweihundert Kilometer weit weggefahren, weil Sie Angst hatten, man werde auch Sie umbringen. Und heute haben Sie gedacht: Ach, so ein schöner Tag, da fahre ich mal kurz nach Nürnberg zurück und erzähle den Kripo-Deppen, nach wem sie suchen müssen. Richtig?«
    »Ganz so ist es nun auch nicht gewesen«, widersprach der junge Mann. »Ich habe gestern in der Arbeit angerufen, und da sagte man mir, dass Sie mich suchen.«
    Hackenholt starrte Kork ungläubig an. Von der Redaktion hatte es trotz ausdrücklicher Aufforderung niemand für nötig gehalten, der Ermittlungsgruppe mitzuteilen, dass Kork sich

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