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Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Titel: Hackenholt 06 - Reichskleinodien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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allerdings nicht, was konkret aus dem Fahrzeug fehlt, dazu müssen wir mit Felix Kurz’ Tante sprechen – vielleicht sogar mit seinen Freunden, die ihm beim Einladen geholfen haben. Derzeit ist lediglich klar, dass seine Brieftasche und sein Handy verschwunden sind. Hoffentlich musste er nicht sterben, weil er ihnen die Geheimzahl für seine Bankkarte nicht verraten wollte.«
    »Was haben wir an Fakten?«
    Zögner sah ihn überrascht an. Ihm war das Wir in Hackenholts Frage nicht entgangen, und er war sich sicher, dass damit nicht die Polizei allgemein gemeint war.
    »Was ist mit dem Handy?«, konkretisierte Hackenholt. »Die Ortung hat doch ergeben, dass Kurz irgendwo in der Nähe von Bad Brückenau war, als das Signal abbrach, das dann ein paar Stunden später in Nürnberg geortet wurde. Weißt du dazu etwas Näheres?«
    »Das letzte Signal kam vom Nürnberger Hauptbahnhof, und das kann alles bedeuten.«
    »Spricht das nicht gegen deine Theorie von einer osteuropäischen Diebesbande?«
    »Wieso?«
    »Aus welchem Grund sollten die Täter nach dem Überfall nach Nürnberg und nicht auf direktem Weg zurück zur Grenze fahren?«
    »Wir kennen die Umstände nicht, unter denen sie auf Felix Kurz getroffen sind. Ich nehme an, sie haben ihn irgendwo unterwegs angesprochen, als er eine Pause gemacht hat.«
    »Wo genau war das Fast-Food-Restaurant, in dem er gegessen hat?«
    »In Würzburg.«
    »Dann ist es unwahrscheinlich, dass sie ihm dort schon begegnet sind. Warum sollten sie ihm bis nach Bad Brückenau folgen? Er muss noch einen anderen Stopp eingelegt haben. Vielleicht an einer Tankstelle?«
    »Das ist eine Möglichkeit. Er könnte aber auch nur kurz austreten gewesen sein. Anhand der Handydaten lässt sich keine zweite Pause feststellen: Nach dem Halt in Würzburg ist er zügig durchgefahren und hat in keiner der Funkzellen länger verweilt.«
    »Die logische Konsequenz daraus ist: Er muss den Tätern unmittelbar, bevor er sein Handy ausgeschaltet hat, begegnet sein. Welche Rastplätze gibt es entlang der A7 vor Bad Brückenau?«
    »In dem fraglichen Gebiet nur einen ganz einfachen: den Parkplatz Schildeck. Er hat weder WC noch Tankstelle. Allerdings liegt er kurz vor der Ausfahrt Bad Brückenau/Wildflecken, und von dort aus kommt man direkt auf die Bundesstraße 286, die in Richtung Bad Bocklet führt. Aber all diese Spekulationen helfen uns nicht weiter. Sobald wir mit der Tante gesprochen haben, müssen wir an die Öffentlichkeit gehen und versuchen, Personen zu finden, denen Felix Kurz und sein Transporter aufgefallen sind. Wo auch immer er angehalten hat, jemand muss ihn beobachtet haben. Mit etwas Glück bekommen wir ein paar brauchbare Hinweise.«
    »Frag auch, ob entlang der Strecke ein Tramper gesehen wurde. Der Täter könnte genauso gut ein Anhalter gewesen sein. Vielleicht wollte unser Opfer ihm etwas Gutes tun und hat ihn mitgenommen. Und dann kamen sie während der Fahrt ins Plaudern: Felix Kurz hat von seinem bevorstehenden Grabungsjahr in Südamerika erzählt und dass er seine Sachen zu seiner Tante bringt, woraus der andere geschlossen hat, dass sich Wertgegenstände im Wagen befinden müssen.«
    Während sich Zögner Stichpunkte notierte, kam Hackenholt ein weiterer Gedanke.
    »Eventuell ist es auch eine Option, in Bad Bocklet und Umgebung nach einem Anhalter zu fragen. Sollte der Täter den Transporter auf dem Parkplatz abgestellt haben, wo ich ihn heute Morgen fand, muss er irgendwie von dort nach Nürnberg gekommen sein. Und Bad Bocklet ist nicht sonderlich gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, soweit ich feststellen konnte.«
    »Das ist durchaus einen Versuch wert.« Zögner strich sich über seinen Bart, während er mit der anderen Hand eine weitere Notiz machte. »Gut«, sagte er, als er schließlich aufblickte, »ich denke, das wäre es erst mal.«
    »Hältst du mich auf dem Laufenden?« Hackenholt konnte sich nicht zurückhalten. Zu sehr fühlte er sich durch sein eigenes Schicksal in die Sache hineingezogen.
    »Willst du das wirklich? Belastet es dich nicht zu sehr?«
    Hackenholts Gesichtsausdruck war Antwort genug.
    »Also gut, ich werde dir von unseren Fortschritten berichten. Aber du weißt selbst: Am Anfang werden es nur Kleinigkeiten sein.«
    Kaum hatte Hackenholt die Polizeidienststelle verlassen, zückte er sein Handy und wählte Stellfeldts Nummer.
    »Manfred, du musst mir einen Gefallen tun«, begann er ohne Einleitung, als sich der Kollege meldete. »Schick mir bitte

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