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Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Titel: Hackenholt 06 - Reichskleinodien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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den Blick und erkannte den Neuankömmling.
    »Allmächd! Der Frangg«, entfuhr es ihr leise, bevor sie laut »Manfred, gäih her då, obber bresdo!« rief. 1
    Irgendetwas in ihrem Ton musste Stellfeldt aufhorchen haben lassen, denn in Sekundenbruchteilen kam er aus seinem Zimmer gestürzt. Auch Wünnenberg und eine Schreibkraft steckten am Ende des Flurs ihre Köpfe aus dem Sozialraum, um nach dem Rechten zu sehen.
    Während die Ermittler Hackenholt noch wie das siebte Weltwunder anstarrten, drehte sich Baumann zu Wünnenberg um und polterte los: »Wäisou hosdnern du mir ned gsachd, dass der Frangg scho vo Båd Boggled reduur is? Nerblous wal iech am Samsdåch ka Zeid ghadd hab, wer iech då einfach ieberganger. Des is fei gscheid schdingerd!« 2
    »Saskia, ich …«, stotterte der Gescholtene verwirrt.
    »Eigentlich hätte ich mir nach unserem letzten Telefonat denken können, dass dich keine zehn Pferde mehr da oben halten. Mensch, Frank, willkommen zu Hause!«, fing sich Stellfeldt als Erster wieder, kam auf Hackenholt zu und drückte ihn, ganz gegen seine sonstigen Gepflogenheiten, kurz an sich. »Mein Gott bin ich froh, dich hier wiederzusehen.«
    »Warum hast du mir denn nicht gesagt, dass du schon zurück bist?« Endlich fand auch Wünnenberg seine Stimme wieder. »Ich dachte, ihr kommt erst am Wochenende heim? Sonst hätte ich dich doch persönlich hierher chauffiert und Saskia Bescheid gegeben, einen Kuchen zu backen.«
    Der Aufruhr im Flur lockte weitere Kollegen aus ihren Büros. Sogar Hackenholts Chef erschien, um ihm die Hand zu schütteln und ihn willkommen zu heißen. Es dauerte geraume Zeit, bis sich die vier Kriminalisten in Hackenholts Büro setzen konnten, um ihm von ihren Recherchen zu berichten.
    »Möchtest du Jemen Bani Matar oder lieber El Salvador Honey Finca Malacara?« Wünnenberg stand vor seiner geliebten Kaffeemaschine.
    »Was ist denn aus Brasilien Yellow Bourbon geworden?«, fragte Hackenholt mit einem hinterhältigen Grinsen.
    »Der ist mir leider schon Ende Dezember ausgegangen. Und als ich mir frischen schicken lassen wollte, habe ich festgestellt, dass der Kaffeeladen in Villingen gerade seine Homepage überarbeitet hat, und dann konnte ich ewig nichts bestellen –«
    »Då siggsd ermål: Wäisd wech wårsd, hom si då fei echde Dråmer abgschbilld.« 3 Baumann verdrehte die Augen.
    »Irgendwann hat Christine das Gejammer nicht mehr ausgehalten und Ralph gerettet, indem sie ihn in die Rösttrommel in der Äußeren Laufer Gasse geschleppt hat. Dort kauft Maurice nämlich immer seinen Kaffee«, erklärte Stellfeldt.
    »Apropos Christine: Ich sollte sie schnell anrufen und ihr Bescheid sagen. Nicht dass sie beleidigt ist, weil niemand an sie gedacht hat.« Hackenholt griff zum Telefonhörer.
    »Lous gäih«, winkte Baumann ab. »Däi is heid nemmer in Haus. Däi hod ern Dermin ban Dierårdsd weecher ihrn Kåder. Den genger däi Hår aus.« 4
    Nachdem sie noch einen Augenblick über derlei Probleme schwadroniert hatten und Wünnenberg auch endlich mit dem Kaffeekochen fertig war, berichtete Stellfeldt schließlich, was sie im Lauf des Vormittags in Erfahrung gebracht hatten.
    »Ich bin gestern noch einmal mit Saskia im Staatsmuseum gewesen, um mit Felix Kurz’ Kollegen zu sprechen.«
    »Dassmers genau sång: Iech hob mid di Kolleeng blauderd. Der Manfred hod si derweil däi Ausschdellung vo di Reichsgleinodien oogschaud«, kommentierte Baumann. 5
    Stellfeldt wurde rot und grinste sie entschuldigend an. »Nun ja, die Sonderausstellung wollte ich mir schon die ganze Zeit angucken, und gestern war die absolut letzte Gelegenheit dafür, nicht wahr? Du hast ja selbst gesehen, wie lang die Menschenschlange war, die vor dem Museum angestanden ist. Als ich vor ein paar Wochen mal nach dem Dienst hin bin, war das genauso. Das wollte ich mir beim besten Willen nicht antun.«
    »Ja und? Haben die Mitarbeiter etwas gewusst, was uns weiterhilft?«, fragte Hackenholt, für den Stellfeldts Liebe zu Museen nichts Neues war, ein wenig ungeduldig.
    Baumann warf ihrem Kollegen einen Blick zu, da er jedoch nichts sagte, fuhr sie fort: »Der Hausl hådnern Felix däi Nummer vonnerern Måler geem, der wårscheins hinerwidder nåch Feieråmd Aufdreech iebernimmd.« 6
    »Den habe ich gestern Nachmittag gleich überprüft.« Wünnenberg machte eine wegwerfende Handbewegung. »Als er unserem Felix verklickert hat, wie viel er in der Stunde nimmt, war das Gespräch ganz schnell beendet.«
    »Denkst du, er

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