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Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Titel: Hackenholt 06 - Reichskleinodien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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geladen?«, fragte der Polizeibeamte schließlich.
    »Einen Wertgegenstand«, murmelte Dippold. Berger fiel auf, dass der Geschäftsführer mit einem Mal unruhig von einem Fuß auf den anderen trat.
    »Was genau muss man sich darunter vorstellen?«
    »Ein … Kunstobjekt.«
    »Meinen Sie ein Bild oder eine Skulptur, oder was?«
    Dippold schnitt eine Grimasse. »So etwas wie eine Skulptur«, antwortete er schließlich.
    »Wie viel ist die denn wert?«
    »Das weiß ich nicht so genau.«
    Berger verdrehte innerlich die Augen. »Von welcher Größenordnung reden wir ungefähr: tausend Euro, zehntausend Euro? Mehr?«
    »Mehr, viel mehr. Glaube ich zumindest. Ich meine, vom ideellen Wert her …«
    »Soll ich mal bei Ihrem Auftraggeber anrufen und nachfragen?«
    »Um Gottes willen, nein! Der darf nichts erfahren.«
    »Dieses wertvolle Kunstobjekt haben also Ihre Fahrer heute um acht Uhr dreißig bei Ihrem Kunden abgeholt, um es nach Wien zu bringen, aber Sie können die beiden seither nicht auf dem Handy erreichen. Habe ich das so weit richtig verstanden?«, fasste Berger für seinen Chef, der zu ihnen getreten war, noch einmal die bisherigen Fakten zusammen.
    Dippold nickte.
    »Wann hatten Sie zum letzten Mal Kontakt mit Ihren Mitarbeitern?«, fragte der Dienstgruppenleiter.
    »Heute Morgen in der Firma. Sascha, mein Schwiegersohn, hat mich angerufen, weil das Auto, nicht angesprungen ist. Ich musste mit meinem in die Firma fahren und die Batterie überbrücken; dummerweise lag das Kabel noch bei mir im Kofferraum. Deswegen habe ich ja auch ständig angerufen: Ich wollte wissen, ob mit dem Wagen jetzt alles in Ordnung ist und sie gut losgekommen sind.«
    »Sie können also nicht einmal mit Sicherheit sagen, dass sich Ihre Mitarbeiter auf dem Weg nach Wien befinden?«
    »Doch, doch. Ich habe bei unserem Kunden angerufen und gefragt, ob mit der Abholung alles ordnungsgemäß geklappt hat. Wenn Gold im Spiel ist, kann man das schon mal machen.«
    »Gold?«
    Dippold wurde rot.
    »Was für Gold? Ich dachte, wir reden von einem Kunstgegenstand?« Berger war mit seiner Geduld am Ende. »Hören Sie, wenn wir Ihnen helfen sollen, müssen Sie uns sagen, was Sache ist!«
    »Der Kunstgegenstand ist aus Gold«, antwortete Dippold kleinlaut.
    »Und für wie viel wurde er versichert?«
    »Das weiß ich nicht. Darum haben sich mein Schwiegersohn oder das Museum gekümmert. Oder niemand. Ich habe jedenfalls keinerlei Unterlagen dazu gesehen.« Die Antwort war nur noch ein Flüstern.
    »Welches Museum?«
    »Das Staatsmuseum. Wir sollten ein Exponat der Sonderausstellung Reichskleinodien nach Wien zurückbringen.«
    Berger starrte den Mann fassungslos an. »Welches Teil?«
    »Den Reichsapfel.«
    Nachdem der Spediteur endlich mit der ganzen Wahrheit herausgerückt war, leitete Berger umgehend eine Fahndung nach dem verschollenen dunkelblauen Audi A6 ein. Die Handypeilung blieb erfolglos – so viel hatte Heinrich Dippold bereits selbst versucht, da das Telefon seines Schwiegersohns zur privaten Ortung durch die Firma freigegeben war. Die letzte Spur, die Sascha Förster und Thorsten Graef, der zweite Fahrer, vorläufig hinterlassen hatten, endete bei ihrer Abfahrt aus dem Museum.
    Als Hackenholt am späten Vormittag sein Büro betrat, glaubte er, seinen Augen nicht zu trauen. Ihn erwarteten nicht weniger als drei Kuchen – wobei einer wohl eher die Bezeichnung Torte verdiente. Neben einem Käsekuchen und einem Bienenstich stand ein Sahneungetüm mit Schokostreuseln auf seinem Schreibtisch. Darüber hinaus hatten die Kollegen diverse Luftballons an seinen Bürostuhl geknotet; es kam einem Wunder gleich, dass er nicht einen halben Meter über dem Fußboden schwebte. Ein solches Aufgebot hatte Hackenholt nicht einmal an seinem vierzigsten Geburtstag erlebt. Offenbar waren seine Kollegen mächtig froh, ihn zurückzuhaben.
    »Da bist du ja endlich!« Christine Murs Stimme in seinem Rücken ließ ihn herumfahren. So ungeduldig klang nur sie. »Ich habe schon gefürchtet, dass uns jeden Moment die Schlagsahne wegläuft, wenn der Kuchen auch nur eine Sekunde länger hier herumsteht.« Mit einem zufriedenen Grinsen stellte sie den Stapel Kuchenteller, den sie in der Hand hielt, auf den Beistelltisch.
    »Wie komme ich denn zu der Ehre?«
    »Den Bienerschdich hobbi fei selber gmachd«, sagte Saskia Baumann, die Mur mit einem Päckchen Servietten und Kuchengabeln ins Zimmer gefolgt war. 8
    »Und die anderen beiden Maurice. Gell, das würde man ihm gar

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