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Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Titel: Hackenholt 06 - Reichskleinodien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Eine Spaziergängerin hat auf einem Parkplatz im Wald zwei Leichen in einem Auto gefunden. Es sieht ganz danach aus, als ob sie erschossen wurden. Wobei sich zwischenzeitlich herausgestellt hat, dass einer der beiden Männer noch am Leben ist.«
    Hackenholt nickte und stand auf.
    »Das ist aber noch nicht alles: Der Kollege in der Einsatzzentrale hat mir erzählt, dass seit elf Uhr eine Fahndung nach ihnen lief.«
    »Warum? Haben sie die Sparkasse überfallen?«
    »Nein, ganz im Gegenteil.« Stellfeldt hielt kurz inne. Als er schließlich weitersprach, bebte seine Stimme ob der Ungeheuerlichkeit des Sachverhalts. »Angeblich sollten sie den Reichsapfel, der dem Nürnberger Staatsmuseum für die Dauer der Reichskleinodien-Ausstellung zur Verfügung gestellt wurde, in die Wiener Hofburg zurückbringen. Ihr Chef hat die ganze Zeit versucht, sie auf dem Handy zu erreichen, aber sie haben ihm nicht geantwortet.«
    Die Kripobeamten fuhren vom Plärrer auf den Frankenschnellweg, wechselten auf die Süd-West-Tangente, die sie an der Anschlussstelle Zollhaus wieder verließen, bogen dann auf die Staatsstraße 2406 ab und folgten ihr in Richtung Worzeldorf. Unmittelbar vor der Kleingartenkolonie Bayernlinie führte rechts ein unbefestigter Weg entlang der liebevoll gepflegten Gärten auf der einen und dem Wald auf der anderen Seite zum alten Kanal. Nach zweihundert Metern kamen die Ermittler schließlich zu einer weiteren Abzweigung, die direkt in den Forst hineinführte. Sie folgten dem Weg, der sich nach kurzer Zeit gabelte. Vor ihnen standen mehrere Einsatzfahrzeuge.
    Der erste Polizist, den Hackenholt zu seiner Überraschung sah, war nicht etwa ein Streifenkollege von der PI Süd, in deren Gebiet der Tatort fiel, sondern Christian Berger.
    »Hallo, was tust du denn hier?«, begrüßte Hackenholt ihn erstaunt.
    Der junge Hauptmeister nahm den Kollegen ein Stück beiseite, bevor er in knappen Sätzen schilderte, was ihm der Chef der Transportfirma vor weniger als zwei Stunden mitgeteilt hatte.
    »Als die Meldung hereinkam, dass das Fahrzeug gefunden wurde, habe ich mich in den ersten freien Streifenwagen gesetzt und bin hergefahren. Ich wollte mich selbst vergewissern, ob der Behälter mit dem Reichsapfel noch da ist.«
    »Und?«
    »Nichts. Christine hat vor meinen Augen alles durchsucht. Ich habe zwar keine Ahnung, wie groß dieser Reichsapfel ist, aber –«
    »Das kann ich dir sagen«, unterbrach Stellfeldt den Schutzpolizisten. »Der Reichsapfel des Heiligen Römischen Reiches ist genau einundzwanzig Zentimeter groß.«
    »So klein?«, entfuhr es Berger unwillkürlich. »Na, wie dem auch sei, er befindet sich jedenfalls nicht mehr im Fahrzeug.«
    »Wissen wir, ob er tatsächlich im Museum abgeholt wurde?«
    »Der Inhaber der Transportfirma behauptet, mit einem Mitarbeiter gesprochen zu haben, der ihm die Übergabe bestätigt hat.«
    Hackenholt warf Stellfeldt einen fragenden Blick zu.
    »Sobald wir zweifelsfrei festgestellt haben, dass die Insignie geraubt wurde, müssen wir Meldung ans LKA machen.« Wie immer, wenn ihn etwas intensiv beschäftigte, fuhr sich der alte Kriminaler geistesabwesend mit der Hand über seine Glatze.
    »Dann sollten wir uns damit noch einen Augenblick Zeit lassen«, entschied Hackenholt, woraufhin Stellfeldt die Hand sofort sinken ließ. »Ich werde nachher selbst im Staatsmuseum vorbeischauen und das überprüfen.« Damit wandte er sich von den Kollegen ab und der Absperrung vor ihm zu.
    »Warte noch kurz, Frank.« Berger kam ihm mit großen Schritten hinterher. »Ich habe noch ein paar Informationen: Der Tote heißt Sascha Förster. Er ist der Schwiegersohn des Firmeninhabers, das zweite Opfer ist einer ihrer Fahrer und heißt Thorsten Graef.«
    »Wissen die Angehörigen schon Bescheid?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Dann muss das umgehend veranlasst werden.«
    Kaum war Hackenholt an das Trassierband getreten, kam eine Mitarbeiterin der Spurensicherung und reichte ihm eine Schutzausstattung.
    »Christine meinte, du magst ihn dir vielleicht aus der Nähe ansehen.« Sie nickte zu dem Toten hinüber, der immer noch angeschnallt im Audi saß.
    »Was ist mit Fußspuren?«
    »Kannst du vergessen«, winkte die Beamtin ab. »Der Boden ist nach der anhaltenden Dürre bretthart und außerdem noch voller Tannennadeln.«
    Mur drehte sich zu ihm, nachdem er sich umgezogen hatte und unter dem Absperrband durchgeschlüpft war. »Vorsicht, ekelhafter Anblick. Ihm fehlt das halbe Gesicht.«
    Hackenholt fühlte,

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