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Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Titel: Hackenholt 06 - Reichskleinodien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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vorschlagen, dass Sie morgen Vormittag für eine gemeinsame Pressekonferenz zu uns ins Polizeipräsidium kommen. Es wäre schön, wenn Sie ein paar Worte zu dem geraubten Reichsapfel sagen könnten. Wir benötigen natürlich auch eine Fotografie.«
    Wortlos deutete Norbert Beck an die Wand, an der nebeneinander vier verschiedene Plakate hingen. Eins davon zeigte den Reichsapfel, ein weiteres die Reichskrone. Was auf den anderen beiden dargestellt wurde, konnte Hackenholt nicht erkennen. Es mussten aber ebenfalls Reichskleinodien sein, da der Ausstellungstitel auf den Plakaten vermerkt war.
    »Einstweilen sollten Sie über das Gesagte Stillschweigen bewahren.«
    »Ganz wie Sie meinen. Sie haben unsere volle Unterstützung.« Roboterartig erhob sich der Ausstellungsleiter und gab den Ermittlern die Hand. Noch während sie das Zimmer verließen, hörten sie, wie Drosthoff Beck anwies, ihm umgehend den Vertrag mit der für den Transport zuständigen Sicherheitsfirma sowie die damit verbundenen Versicherungsunterlagen zu bringen.
    »Tja, nun wird uns nichts anderes mehr übrig bleiben, als in München anzurufen«, murmelte Wünnenberg, während er das kurze Stück vom Museum zum Polizeipräsidium zurückfuhr.
    »Ich kann doch nicht die Kollegen verständigen, ohne den derzeitigen Sachstand zu wissen!«, protestierte Hackenholt gespielt empört. »Nein, das machen wir anders. Jetzt reden wir erst einmal mit dem Chef. Danach informiert der den Dezernatsleiter. Und der wird natürlich sagen, dass wir uns sofort mit dem LKA in Verbindung setzen sollen. In der Zwischenzeit hören wir uns an, was Manfred und Saskia herausbekommen haben. Vielleicht kann Christine uns auch schon etwas sagen, sodass wir eine erste Theorie aufstellen können. Bis dahin ist es nach fünf Uhr. Und dann schicke ich ein Fax nach München.«
    »Am besten an irgendeine Nebenstelle und nicht in die Zentrale, die rund um die Uhr besetzt ist.«
    »Genau so habe ich mir das vorgestellt«, meinte Hackenholt zufrieden.
    »Und weil morgen Freitag ist, werden die Kollegen sicher gegen Mittag Feierabend machen wollen. Da rentiert sich die weite Fahrt doch gar nicht. Und am Wochenende … arbeitet das LKA eigentlich am Wochenende?«
    »Träum weiter.«
    »Ach, falls einer von denen übers Wochenende hierbleiben will, reservieren wir ihm ein Zimmer in Fürth.«
    Beide lachten.
    Gegen halb fünf waren endlich alle Beamten zur Besprechung versammelt, die Baumann mit den Worten »Im Grund gnummer wissmer nix – obber scho går nix« eröffnete. 9
    »Fangen wir der Reihe nach an«, versuchte Hackenholt in seiner besonnenen Art einen Gegenpol zu schaffen. »Meiner Meinung nach wissen wir sogar schon eine ganze Menge.« Dann erzählten er und Wünnenberg, was sie im Museum und bei Dippold-Transporte erfahren hatten.
    »Då håbbder im Vergleich zu uns es grouße Los zoong.« 10 Baumann klang genervt.
    »Saskia hat recht: Wir haben leider so gut wie nichts herausbekommen.« Stellfeldt kratzte sich an der Glatze, was definitiv kein gutes Zeichen war. »Thorsten Graef liegt mit lebensgefährlichen Verletzungen im Klinikum. Laut Aussage eines Arztes sieht es nicht gut für ihn aus. Die Zeugin, die die beiden Männer im Wald gefunden hat, war nicht vernehmungsfähig, weil man ihr ein starkes Beruhigungsmittel gegeben hat. Mit ihr können wir frühestens morgen reden. Und von den Schrebergartenbesitzern hat niemand etwas mitbekommen. Weder wurden die Autos gesehen, als sie in den Wald gefahren sind, noch hat jemand angegeben, Schüsse gehört zu haben, und auch auf dem Rückweg hat angeblich niemand den Wagen bemerkt, mit dem die Täter geflüchtet sind.«
    »Was ist mit Graefs Frau? Habt ihr mit ihr gesprochen?«
    »Ja. Sie behauptet, ihr Mann habe nicht gewusst, dass es heute nach Wien gehen sollte. Er hat sie von der Firma aus angerufen, während sie auf den Seniorchef und das Überbrückungskabel warteten, und ihr mitgeteilt, es würde heute Abend vermutlich später werden. Sie hat ihn daraufhin ziemlich angemault, weil sie donnerstagabends immer zur Gymnastik geht und er auf das Kind hätte aufpassen müssen.«
    »Un nachdems uns des gsachd håd, hådds nerblous nu griener. Is doch gloar, dassersi Vorwürf machd.« 11
    »Viel ist das wirklich nicht«, seufzte Wünnenberg.
    »Und du, Christine?«, fragte Hackenholt hoffnungsvoll. »Kannst du uns etwas sagen?«
    Mur schüttelte den Kopf. »Dafür ist es viel zu früh. Aber warum versuchen wir es nicht mal mit einem

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