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Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Titel: Hackenholt 06 - Reichskleinodien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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chronologischen Ablauf? Vielleicht bringen wir damit ein bisschen Licht ins Dunkel. Am meisten gibt mir der Tatort Rätsel auf. Da stimmt irgendwie gar nichts. Aber fangen wir am Anfang an.«
    »Als Thorsten Graef heute Morgen in der Arbeit erscheint, teilt Sascha Förster ihm mit, dass sie zusammen einen Transport nach Wien haben«, begann Wünnenberg die Zusammenfassung.
    »Wos des edzerdla genau wår, hodder ångeblich ned erfårn. Zermindest hodd sei Fraa behaubded, dassers ned wisserd. Obber schbädesdens in Museum werdsnern ja wårscheinds aufganger sei.« 12
    »Als sie aufbrechen wollen, stellen sie fest, dass ihr Auto nicht anspringt. Förster ruft seinen Schwiegervater an, der fährt mit einem Überbrückungskabel in die Firma und leistet Starthilfe.«
    Mur machte sich eine Notiz auf dem Schreibblock, unterbrach Wünnenberg jedoch nicht.
    »Um acht Uhr achtundvierzig, also ungefähr zwanzig Minuten später als ursprünglich geplant, übernehmen die zwei Fahrer ihre Fracht. Zu dem Zeitpunkt werden sie das letzte Mal lebend gesehen.« Wünnenberg blickte in die Runde.
    Hackenholt bedeutete ihm fortzufahren.
    »Welchen Weg sie vom Museum aus nehmen, wissen wir nicht. Sie könnten, wie wir heute Morgen, über den Plärrer auf den Frankenschnellweg und anschließend auf die A73 gefahren sein. Oder aber sie haben die Route durch die Stadt gewählt. Dann verstehe ich allerdings nicht, warum sie die Münchner Straße hinausgefahren sind. Wenn ich durch die Stadt gefahren wäre, hätte ich die B4 genommen, wäre bei Fischbach auf die A9, am Kreuz auf die A6 und später auf die A3.«
    »Da haben wir also die erste große Ungereimtheit«, brummte Stellfeldt. »Wir brauchen die Daten von ihren Handyprovidern.«
    Mur machte sich erneut eine Notiz. »Erzähl weiter, Ralph.«
    »Um kurz nach neun Uhr versucht Heinrich Dippold zum ersten Mal, seinen Schwiegersohn auf dem Handy zu erreichen, aber es ist ausgeschaltet. Er denkt, sie sind noch im Museum. Um halb zehn probiert er es wieder und danach so gut wie pausenlos. Gegen halb elf ruft er im Museum an und erfährt, dass mit der Übergabe rund anderthalb Stunden zuvor alles problemlos geklappt hat. Als er auch jetzt seinen Schwiegersohn nicht erreichen kann, fährt er zur PI Ost und schlägt Alarm.«
    »Damit steht also fest: Das Zeitfenster zwischen acht Uhr achtundvierzig und kurz nach neun muss das entscheidende sein«, hob Hackenholt hervor. »Wissen wir, was aus den Handys der beiden Opfer geworden ist?« Er sah Mur fragend an.
    »Sie waren weder in der Kleidung noch irgendwo im Fahrzeug. Aber lass Ralph zum Ende kommen, bevor wir unsere Theorien spinnen.«
    »Eigentlich war ich so gut wie fertig: Um acht Minuten nach zwölf geht in der Einsatzzentrale ein Notruf ein. Eine Spaziergängerin hat die beiden Männer im Wald gefunden. Sascha Förster sitzt nach wie vor angeschnallt auf dem Fahrersitz, während Thorsten Graef schwer verletzt neben dem Auto liegt.«
    »Gut, dann übernehme ich jetzt mal«, sagte Mur. »Im Grunde genommen gibt es nur zwei Möglichkeiten. Erstens: Einer der beiden Männer ist in die Sache verwickelt – in dem Fall muss es mindestens einen Komplizen geben, der nun im Besitz der Reichskleinodie ist. Was genau bei der Variante zu der Komplikation geführt hat, dass er seinen Mitwisser erschossen hat, können wir wohl nur von ihm erfahren. Die Alternative ist: Keiner der beiden Männer hat etwas mit der Tat zu tun, sondern sie wurden Opfer eines brutalen Raubüberfalls.« Sie warf einen Blick auf ihre Notizen. »Von der Spurenlage her sieht es folgendermaßen aus: Der Täter saß auf dem Beifahrersitz, als er Sascha Förster erschossen hat. Der Schuss kam von ganz leicht schräg vorn. Hätte der Täter auf dem Rücksitz gesessen, läge ein anderer Schusswinkel vor. Thorsten Graef hingegen stand neben dem Auto, als auf ihn gefeuert wurde. Um genau zu sein, befand er sich sogar ein ganzes Stück vom Fahrzeug entfernt.«
    »Handelt es sich um dieselbe Waffe?«, hakte Hackenholt nach.
    »Das ist die Gretchenfrage, die ich dir noch nicht beantworten kann. Bislang haben wir keine Patronenhülsen gefunden, aber wir werden mit einem Metalldetektor danach suchen. Sie können nicht weit sein, falls der Täter sie nicht eingesammelt oder einen Revolver benutzt hat.«
    »Ist es möglicherweise folgendermaßen abgelaufen?«, fragte Stellfeldt. »Irgendwann kurz nach der Übergabe im Museum zückt Graef eine Waffe und bedroht Förster. Er nimmt ihm das Handy

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