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Hackschnitzel

Hackschnitzel

Titel: Hackschnitzel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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der Mörder überhaupt nichts mit der Platte anfangen – falls er das Teil überhaupt hat.«
    Lindt zog bedächtig an seiner Pfeife. »Wir müssen unsere Ergebnisse mal in einen logischen Zusammenhang bringen, ein Szenario entwickeln, wie sich alles abgespielt haben könnte.«
    Er begann, im Raum auf und ab zu gehen. »Fink will in die Berge. Zum Skifahren und auch, um nach seinem Appartementhaus und seiner Tochter zu schauen.«
    »Genau in dieser Reihenfolge!«, warf Paul Wellmann ein. »Erst Vergnügen und Geld, dann noch die mehr oder weniger lästigen Pflichten.«
    »Durchaus treffend«, stimmte ihm Lindt zu. »Allerdings wird nichts aus der Reise, denn noch in seiner Garage schlägt ihn der große Unbekannte nieder, schnappt sich die PC-Festplatte aus dem Handgepäck und verschwindet mit ihr und dem bewusstlosen Fink, um ihn später im Hacker zu entsorgen.«
    »Warum hat er nicht nur die Platte mitgenommen? Das hätte doch gereicht?«
    »Hab ich mir auch schon öfter überlegt, Jan, und ich kann es mir nur so erklären, dass für den Mörder sowohl von den Daten als auch vom Mensch Konrad Fink eine Gefahr ausging.«
    »Also vernichtet er beides, Person und Platte«, überlegte Paul Wellmann. »Und die Einbrüche im Ferienappartement? Vielleicht, um sicher zu gehen, dass nicht doch noch etwas Schriftliches existiert? Aber warum war dann Finks Hauptwohnung hier in Forchheim völlig unberührt?«
    »Wahrscheinlich hat er sich hier ausgekannt«, schob Jan Sternberg dazwischen. »Sagt doch schon unsere Statistik. Meistens kennen sich Täter und Opfer.«
    »Und schon sind wir wieder bei, na? Bei wem denn?«
    »Langenbach natürlich, aber«, Sternberg zögerte, »aber er selbst hat uns doch den Tipp mit Finks Wagen in der Garage gegeben. Das hätte er bestimmt nie gemacht, wenn er der Täter wäre.«
    »Ist nicht gesagt, Jan. Zum einen muss er natürlich bemerken, wenn sein Finanzchef nicht zur Arbeit kommt.«
    »Und dass er öfter mal bei Fink zu Besuch war, hätten wir ohnehin herausgefunden – also hielt er es vielleicht für unverdächtiger, sich von Anfang an als guten Freund auszugeben.«
    »Vor allem, wenn kein anderer da ist, der uns das Gegenteil erzählt.«
    »Dann spielt Langenbach aber ganz schön Katz und Maus mit uns!« Sternberg klang geradezu empört.
    »Möglicherweise waren sie ja mal Freunde, aber plötzlich hat sich das Blatt gewendet«, spekulierte Paul Wellmann. »Stellt euch vor: Fink findet irgendetwas Brisantes über seinen Chef heraus und erpresst ihn damit. Die Methode funktioniert: Erst verlangt er ein fürstliches Gehalt, dann noch Gewinnprovision, aber das reicht dem rasant aufgestiegenen Buchhalter schließlich nicht mehr. Er stellt immer höhere Forderungen. Die pure Gier hat ihn gepackt. Ich kann mir so eine Szene gut ausmalen: Langenbach stellt ihn in der Garage zur Rede, kurz bevor er in den Schnee fahren will. Fink zeigt höhnisch auf die Festplatte, die er in der Hand hält: ›Alles hier drauf, gut gesichert, das nehme ich mit!‹, und greift nach dem Türgriff, um in seinen SLK zu steigen.«
    »Dass Langenbach dann zuschlägt, damit rechnet er wohl nicht.«
    Lindt nahm Sternberg am Hinterkopf und drückte ihn etwas nach vorne. »So hat er sich vielleicht gebückt, um einzusteigen.«
    Hastig richtete sich Jan wieder auf. »Sie haben recht, Chef. Ein kräftiger Faustschlag ins Genick und jeder geht zu Boden. Aber dass Langenbach jetzt auch bei Fink der Täter sein soll? Also ich weiß nicht.«
    »Katz und Maus, ganz klar. Wie du vorher schon gesagt hast, Jan!« Paul Wellmann stand ruckartig auf. »Jetzt wollen wir doch mal sehen, ob er uns für diese Tatzeit auch ein Alibi präsentieren kann.«
    Auffordernd schaute er zu Lindt, doch der zögerte.
    »Eigentlich bin ich ja ganz deiner Meinung, Paul. Der Trick mit dem falschen Tankzettel, die Zahlungen von seinem österreichischen Privatkonto ... doch wenn ich an den ›Kurzen‹ denke ... ›Lassen Sie sich was einfallen‹, hat er gesagt, aber damit bestimmt nicht gemeint, Langenbach einfach hierher in unser Verhörzimmer zu schleppen. Ich finde, da brauchen wir eine bessere Idee.«
    Er griff nach dem Bericht der Spurensicherung.
    »Kannst du vergessen. Die haben nur die Reifen überprüft«, winkte Wellmann ab. »Den Innenraum hatten wir gar nicht in Auftrag gegeben. Ich finde, da muss Ludwigs Truppe noch mal ran. Faserspuren oder Finks DNA im Kofferraum, das wäre doch gerichtsfest.«
    »Und was ist, wenn er ihn auf den Rücksitz

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